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Millets Leben zerfällt naturgemäss in drei Teile.
Der erste Teil enthält die Geschichte seiner
L Kindheit und Erziehung in seinem Geburts-
orte Greville. Der zweite umschliesst die zwölf
Jahre seines Aufenthaltes in Paris und die Aus-
bildung zum Künstler. Der dritte umfasst die Zeit in
Barbizon, wo er die letzten 26 Jahre seines Lebens
zubrachte, und wo alle seine grossen Werke ent-
standen. Jede Periode hat ihr besonderes Interesse
und ihren eignen Wert. Zuerst sehen wir ihn als Kind
aufwachsen im väterlichen Bauernhause und dort Ein-
drücke empfangen, welche ihm für sein ganzes Leben
bleiben sollten. Dann folgen wir ihm durch die
Kämpfe seiner Lehr- und Wanderjahre und beobachten
seine mühseligen Schritte auf dem Wege zur Kunst.
Endlich sehen wir ihn hervorgehen als den vollendeten
Meister, welcher der Welt seine Botschaft verkündigt.
Es unterliegt keinem Zweifel, welches der anziehendste
Teil seiner Geschichte ist. Auf die Tage der Jugend
zurückzuschauen, bevor wir in den Kampf um das
Dasein eingetreten sind, ist immer reizvoll. Und
in Millets Fall ist dieser Teil seiner Geschichte in-
teressanter und lehrreicher als gewöhnlich. Denn die
Umstände seiner Geburt und Kindheit hatten einen
bemerkenswerten Anteil an der Bildung seines Genies.
Den ersten Einflüssen seines bäuerlichen Heims ver-
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