222 Jean Francois Millet.
zwischen beiden Teilen Abrechnung gehalten werden.
Eine zweite Bedingung war die, dass Millet keine
Bezahlung bekommen sollte, bevor er nicht sechs
Bilder im Werte von 900 Francs abgeliefert hatte.
Ein Verzeichnis der halbfertigen Bilder, die der Künstler
zu dieser Zeit in seinem Atelier hatte, war dem Ver-
trag beigefügt. Es waren fünfundzwanzig an Zahl und
ihr Wert wurde nach ihrer Vollendung auf 27600
Francs geschätzt.
Millet hatte in den ersten Monaten nach diesem
Abschluss das Gefühl grösster Erleichterung. Er hatte
ein jährliches gesichertes Einkommen von 12000 Francs
und war frei, zu malen, was ihm beliebte, ohne die
beständige Sorge, einen Käufer für seine Bilder zu
finden. Friede war über sein Leben gekommen, wie
er zu Sensier äusserte, und er konnte seine ganze
Kraft neuen Entwürfen widmen, wie der Vollendung
der angefangenen Bilder. Aber dieser glückliche Zu-
stand sollte nicht lange dauern. Bevor das Jahr zu
Ende ging, befand er sich wieder inmitten endloser
Schwierigkeiten und Missverständnisse, und bedauerte
schmerzlich, sich unbedachterweise seiner Freiheit be-
raubt zu haben. Erstens veruneinigten sich Stevens
und Blanc, und ihre Streitigkeiten verzögerten ihre
Zahlungen und führten zu einem endlosen Prozess.
Währenddessen konnte Millet weder zu seinem Gelde
kommen, noch seine Bilder an andere verkaufen. Er
war ohne alle Mittel und sah sich gezwungen, einigen
Freunden Zeichnungen zu liefern, mit der Bedingung, sie
nicht aus den Händen zu geben. Das führte zu gegen-
seitigen Anschuldigungen und wurde für den sensitiven
Künstler eine Quelle beständigen Verdrusses. M. Blanc
übte strenge Kritik über seine Arbeit und warf Millet
vor,- dass er alles für gut genug hielt, um es ihm zu
zwischen beiden Teilen Abrechnung gehalten werden.
Eine zweite Bedingung war die, dass Millet keine
Bezahlung bekommen sollte, bevor er nicht sechs
Bilder im Werte von 900 Francs abgeliefert hatte.
Ein Verzeichnis der halbfertigen Bilder, die der Künstler
zu dieser Zeit in seinem Atelier hatte, war dem Ver-
trag beigefügt. Es waren fünfundzwanzig an Zahl und
ihr Wert wurde nach ihrer Vollendung auf 27600
Francs geschätzt.
Millet hatte in den ersten Monaten nach diesem
Abschluss das Gefühl grösster Erleichterung. Er hatte
ein jährliches gesichertes Einkommen von 12000 Francs
und war frei, zu malen, was ihm beliebte, ohne die
beständige Sorge, einen Käufer für seine Bilder zu
finden. Friede war über sein Leben gekommen, wie
er zu Sensier äusserte, und er konnte seine ganze
Kraft neuen Entwürfen widmen, wie der Vollendung
der angefangenen Bilder. Aber dieser glückliche Zu-
stand sollte nicht lange dauern. Bevor das Jahr zu
Ende ging, befand er sich wieder inmitten endloser
Schwierigkeiten und Missverständnisse, und bedauerte
schmerzlich, sich unbedachterweise seiner Freiheit be-
raubt zu haben. Erstens veruneinigten sich Stevens
und Blanc, und ihre Streitigkeiten verzögerten ihre
Zahlungen und führten zu einem endlosen Prozess.
Währenddessen konnte Millet weder zu seinem Gelde
kommen, noch seine Bilder an andere verkaufen. Er
war ohne alle Mittel und sah sich gezwungen, einigen
Freunden Zeichnungen zu liefern, mit der Bedingung, sie
nicht aus den Händen zu geben. Das führte zu gegen-
seitigen Anschuldigungen und wurde für den sensitiven
Künstler eine Quelle beständigen Verdrusses. M. Blanc
übte strenge Kritik über seine Arbeit und warf Millet
vor,- dass er alles für gut genug hielt, um es ihm zu