Barbizon. 153
Sensier: »Ich habe mein Wort gehalten und habe
Millets Bild verkauft. Ich habe wirklich einen Ameri-
kaner gefunden, der 4000 Francs dafür geben will.«
Die von Rousseau genannte Summe klang Sensier
unglaublich, hatte er doch vergeblich Paris abgesucht,
um einen Käufer zu finden, der auch nur 1000 Francs
für Millets andere Werke geben wollte. Er lächelte
darüber und erklärte Rousseaus Amerikaner für eine
Mythe, bis eines Tages der Maler 4000 Francs in
Gold auszahlte. Sensier bat eifrigst um die Bekannt-
schaft mit diesem Nabob, der ein so trefflicher Kunst-
freund war. Nach einigem Zögern erklärte sich
Rousseau bereit, seine Neugierde zu befriedigen und
lud ihn zu sich ein. Sensier stellte sich zur bestimmten
Stunde ein und wurde von Rousseau empfangen.
»Kommen Sie herein,« bat dieser, »er erwartet
Sie hier.«
Sensier folgte dem Freunde und sah sich ver-
gebens nach dem erwarteten Besucher um. Rousseau
schwieg und amüsierte sich über sein Erstaunen. Dann
erklärte er:
»Nun, da Sie es wissen wollen, — ich bin der
Amerikaner. Aber schwören Sie, dass niemand mein
Geheimnis erfährt. Millet soll an die Existenz dieses
Amerikaners glauben. Es giebt ihm neuen Mut und
mir Gelegenheit, ihm noch mehr Bilder zu vernünf-
tigen Preisen abzukaufen.«
Ein ganzes Jahr verging, ehe Millet des Freundes
List entdeckte. So wurde der »Greffeur« Rousseaus
Eigentum und kam nach seinem Tode in die Hart-
mannsche Sammlung. Dann wurde er von einem
wirklichen Amerikaner gekauft und gehört jetzt Mr.
Rockefeller in New York.
Sensier: »Ich habe mein Wort gehalten und habe
Millets Bild verkauft. Ich habe wirklich einen Ameri-
kaner gefunden, der 4000 Francs dafür geben will.«
Die von Rousseau genannte Summe klang Sensier
unglaublich, hatte er doch vergeblich Paris abgesucht,
um einen Käufer zu finden, der auch nur 1000 Francs
für Millets andere Werke geben wollte. Er lächelte
darüber und erklärte Rousseaus Amerikaner für eine
Mythe, bis eines Tages der Maler 4000 Francs in
Gold auszahlte. Sensier bat eifrigst um die Bekannt-
schaft mit diesem Nabob, der ein so trefflicher Kunst-
freund war. Nach einigem Zögern erklärte sich
Rousseau bereit, seine Neugierde zu befriedigen und
lud ihn zu sich ein. Sensier stellte sich zur bestimmten
Stunde ein und wurde von Rousseau empfangen.
»Kommen Sie herein,« bat dieser, »er erwartet
Sie hier.«
Sensier folgte dem Freunde und sah sich ver-
gebens nach dem erwarteten Besucher um. Rousseau
schwieg und amüsierte sich über sein Erstaunen. Dann
erklärte er:
»Nun, da Sie es wissen wollen, — ich bin der
Amerikaner. Aber schwören Sie, dass niemand mein
Geheimnis erfährt. Millet soll an die Existenz dieses
Amerikaners glauben. Es giebt ihm neuen Mut und
mir Gelegenheit, ihm noch mehr Bilder zu vernünf-
tigen Preisen abzukaufen.«
Ein ganzes Jahr verging, ehe Millet des Freundes
List entdeckte. So wurde der »Greffeur« Rousseaus
Eigentum und kam nach seinem Tode in die Hart-
mannsche Sammlung. Dann wurde er von einem
wirklichen Amerikaner gekauft und gehört jetzt Mr.
Rockefeller in New York.