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Barbizon.

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grosser Kompositionen in dem kleinen Atelier hatte
grosse Schwierigkeiten, und leider trübten Krankheit
und Sorgen die Zeit des Schaffens. Millet litt schwer
an Kopfschmerzen, seine Kinder waren wiederholt
krank, und seine Frau, die im November 1863 einem
kleinen Mädchen das Leben gegeben hatte, war sehr
leidend. Obwohl sie ihren Zustand mit Mut und
Geduld trug und ihr Hauswesen mit Heiterkeit be-
sorgte, wurde Millet doch durch ihr Leiden in grossen
Kummer versetzt.
Am 6. Juni schreibt er an Sensier:
Vielen Dank für den Figaro, das ist ein merk-
würdiges Produkt, und ich möchte Rousseau be-
gegnen, wenn es möglich wäre. Es könnte einen
Nutzen haben. Er weiss es nicht, dass es Dinge
giebt, die durch ihre fundamentalen Eigenschaften
wertvoll sind, er beharrt in dem Glauben, dass die
Mühe, welche auf eine Arbeit verwendet wird, ge-
nügt, auch wenn letztere weder Ziel noch Zweck
hat. Er müsste davon überzeugt werden, dass die
Dinge nur durch ihren Inhalt bestehen! Ich werde
eine Skizze für den »Autographe« machen. Du
kannst das weiter erzählen.
Blanchet hat mir die Leinwand gebracht. Lass
uns ihn, der uns die Kraft giebt, bitten, uns jetzt
nicht zu verlassen, denn es gehört alle Kraft dazu,
dieses Werk zu Ende zu führen. Lasst uns unsere
Lenden gürten und vorwärts gehen — »Viriliter
agite et confortetur cor vestrum«.
Kannst Du mir ausfindig machen, ob M. Andrieu
(Schüler von Delacroix) in Paris ist? Ich möchte
es gerne wissen, weil ich mit Haros Farben nicht
Bescheid weiss, und jemanden sprechen möchte,
 
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