Barbizon.
309
zubreiten und den Aufriss der Decke zu machen.
Wir haben den ganzen Tag und auch abends ge-
arbeitet, vom Montag bis gestern abend (Donners-
tag). Ich befand mich sehr schlecht, that aber mein
möglichstes. M. Mahieu gefällt mir sehr gut.
Barbizon, 10. Januar 1865.
Mein lieber Forget, —
Ich fange jetzt die Decke an. Es ist eine
schwierige Aufgabe, wegen des Raummangels. Auch
abgesehen davon, sind die Schwierigkeiten noch
gross genug, wahrhaftig! Aber ä la guerre comme
ä la guerre. Meine Paneele sind vorwärts ge-
schritten; sobald sie in Paris sind, sollst Du einer
der Ersten sein, der sie sieht.
Barbizon, 30. Januar 1865.
Das Wetter ist trüb und regnerisch, der Himmel
grau und die Wolken gehen tief; Du weisst, dass
mir solches Wetter lieber ist als Sonnenschein. Alles
trägt eine schwermütige volle Färbung, — beruhigend
für Auge und Gehirn . . .
Ich habe »Rosso« und »Primaticcio« in Fon-
tainebleau noch einmal gesehen. Es liegt viel Kraft
in ihnen, obwohl sie zur Decadence gehören. Der
Aufputz ihrer Figuren ist oft lächerlich, ihr Ge-
schmack zweifelhaft, aber welche Kraft der Kon-
zeption! Wie zwingend erinnert diese ungestüme
Fröhlichkeit an alte Zeiten. Diese Kunst enthält
Anklänge an Lancelot und Amadis, an Ariost, Tasso
und Perrault. Ich könnte Stunden zubringen bei
diesen lustigen Riesen.
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zubreiten und den Aufriss der Decke zu machen.
Wir haben den ganzen Tag und auch abends ge-
arbeitet, vom Montag bis gestern abend (Donners-
tag). Ich befand mich sehr schlecht, that aber mein
möglichstes. M. Mahieu gefällt mir sehr gut.
Barbizon, 10. Januar 1865.
Mein lieber Forget, —
Ich fange jetzt die Decke an. Es ist eine
schwierige Aufgabe, wegen des Raummangels. Auch
abgesehen davon, sind die Schwierigkeiten noch
gross genug, wahrhaftig! Aber ä la guerre comme
ä la guerre. Meine Paneele sind vorwärts ge-
schritten; sobald sie in Paris sind, sollst Du einer
der Ersten sein, der sie sieht.
Barbizon, 30. Januar 1865.
Das Wetter ist trüb und regnerisch, der Himmel
grau und die Wolken gehen tief; Du weisst, dass
mir solches Wetter lieber ist als Sonnenschein. Alles
trägt eine schwermütige volle Färbung, — beruhigend
für Auge und Gehirn . . .
Ich habe »Rosso« und »Primaticcio« in Fon-
tainebleau noch einmal gesehen. Es liegt viel Kraft
in ihnen, obwohl sie zur Decadence gehören. Der
Aufputz ihrer Figuren ist oft lächerlich, ihr Ge-
schmack zweifelhaft, aber welche Kraft der Kon-
zeption! Wie zwingend erinnert diese ungestüme
Fröhlichkeit an alte Zeiten. Diese Kunst enthält
Anklänge an Lancelot und Amadis, an Ariost, Tasso
und Perrault. Ich könnte Stunden zubringen bei
diesen lustigen Riesen.