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Jean Francois Millet.

ging er mit Sensier in die Schweiz. Sie sahen Basel,
Luzern, Bern und Zürich, aber das Wetter war schlecht,
es regnete in Strömen, und Millet hatte Heimweh.
»Ich sehne mich nach Barbizon,« schrieb er
seiner Frau, und später: »Das Heimweh wird schlim-
mer, ich muss zurückkehren.«
Doch scheint diese kleine Reise für sein Befinden
wohlthätig gewesen zu sein, und Hartmann schrieb am
29. Oktober an Sensier:

Ich bin froh, dass es mit Millets Gesundheit
besser geht. Ich hörte mit Sorge von seinen Be-
schwerden. Wir wollen ihn sehr hüten, wenn er
uns wieder besucht.
Im Herbst schrieb Millet nur wenig und ver-
einzelt, Mantz hat nur vier kurze Briefe gefunden.
Die ersten beiden beziehen sich auf ein Buch »Son-
nette und Radierungen«. M. Burty war der Verleger,
und Millet wurde um eine Platte gebeten. Am
23. Dezember schreibt er dann:

Mein lieber Sensier, —
Gestern war in Chailly Gottesdienst zur Jahres-
feier von Rousseaus Beerdigung. Wir alle und Tillots
waren natürlich dort. Von Künstlern nur noch Laine
und Lombard. Von Paris keiner. Nach dem Gottes-
dienst gingen wir auf den Kirchhof. Ich vergass,
dass der älteste Sohn von Bodmer und Babcock
auch da waren.
Den 31. Dezember.
Heute geht wieder ein Jahr zu Ende. Ich
will nicht darüber philosophieren. Ich erzähle Dir
 
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