EIN KLOSTERGARTEN MIT KREUZWEGANLAGE
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BLICK IN DEN ERHOLUNGSGARTEN
(STANDPUNKT i IM HAUPTPLAN)
zu bringen. Die allgemeine Schwierigkeit, die sich bei Kreuzweganlagen im Freien da-
durch ergibt, daß die 12. Station seelisch zwar den Höhepunkt darstellt und daher auch
gern besonders hervorgehoben wird, aber nicht die S c h 1 u ß Station bildet, suchte ich zu
überwinden, indem ich das Ganze teilte in den eigentlichen Leidensweg (1. bis 9. Station)
und in die Schlußakte auf Golgatha (10. bis 14. Station). Um die Bedeutung der 12. Station
noch mehr zu steigern und als Mittel- und Höhepunkt in Erscheinung treten zu lassen,
wurden die 10., 11, 13. und 14. Station weniger auffällig angeordnet, ohne sie jedoch neben-
sächlich erscheinen zu lassen. Ebenso wie im eigentlichen Erholungsgarten Raum und
Farbe das Wesentliche waren, so ist auch die Wirkung der Kreuzweganlage durch diese
Faktoren bestimmt. In gedrängter Folge werden wir zwischen düsteren, schwarzroten
Heckenwänden gleichsam durch die Gassen Jerusalems geführt. Kleine Blumenpflanzungen
■— maßvoll in Form und Farbe — mildern das allzu Strenge im Verein mit den sonnen-
seits goldig-leuchtenden Säulenulmen und den durch ihre lockeren Kronen schleierhaft
wirkenden Christusdornbäumen. Im zweiten Teil — Golgatha -—- zwingen Raum- und
Farbengebung unwillkürlich zur 12. Station. In drei Terrassen steigt der Weg empor,
die Höhe besonders betont durch stahlblaue Scheinzypressen — von Violett-Purpur über
Feurig-Orange klingt der Blumenschmuck der Beete in leuchtendes Goldgelb aus. Am
Fuß der Heckenwand blühen im Frühjahr Blauveilchen, während im Sommer das leuch-
tende Orange der Iris vor der schwarzroten Hecke dem Bilde eine würdig-kostbare
Note gibt.
Die nach Norden und Osten angeordnete Gehölzschutzpflanzung ist durch einen zwang-
los geführten Weg aufgeschlossen.
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BLICK IN DEN ERHOLUNGSGARTEN
(STANDPUNKT i IM HAUPTPLAN)
zu bringen. Die allgemeine Schwierigkeit, die sich bei Kreuzweganlagen im Freien da-
durch ergibt, daß die 12. Station seelisch zwar den Höhepunkt darstellt und daher auch
gern besonders hervorgehoben wird, aber nicht die S c h 1 u ß Station bildet, suchte ich zu
überwinden, indem ich das Ganze teilte in den eigentlichen Leidensweg (1. bis 9. Station)
und in die Schlußakte auf Golgatha (10. bis 14. Station). Um die Bedeutung der 12. Station
noch mehr zu steigern und als Mittel- und Höhepunkt in Erscheinung treten zu lassen,
wurden die 10., 11, 13. und 14. Station weniger auffällig angeordnet, ohne sie jedoch neben-
sächlich erscheinen zu lassen. Ebenso wie im eigentlichen Erholungsgarten Raum und
Farbe das Wesentliche waren, so ist auch die Wirkung der Kreuzweganlage durch diese
Faktoren bestimmt. In gedrängter Folge werden wir zwischen düsteren, schwarzroten
Heckenwänden gleichsam durch die Gassen Jerusalems geführt. Kleine Blumenpflanzungen
■— maßvoll in Form und Farbe — mildern das allzu Strenge im Verein mit den sonnen-
seits goldig-leuchtenden Säulenulmen und den durch ihre lockeren Kronen schleierhaft
wirkenden Christusdornbäumen. Im zweiten Teil — Golgatha -—- zwingen Raum- und
Farbengebung unwillkürlich zur 12. Station. In drei Terrassen steigt der Weg empor,
die Höhe besonders betont durch stahlblaue Scheinzypressen — von Violett-Purpur über
Feurig-Orange klingt der Blumenschmuck der Beete in leuchtendes Goldgelb aus. Am
Fuß der Heckenwand blühen im Frühjahr Blauveilchen, während im Sommer das leuch-
tende Orange der Iris vor der schwarzroten Hecke dem Bilde eine würdig-kostbare
Note gibt.
Die nach Norden und Osten angeordnete Gehölzschutzpflanzung ist durch einen zwang-
los geführten Weg aufgeschlossen.