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Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst [Hrsg.]
Die christliche Kunst: Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst u. der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben — 22.1925/​1926

DOI Heft:
Nr. 5 (Februar 1926)
DOI Artikel:
Morper, Johann Joseph: Zur Geschichte des osteuropäischen Wallfahrtskirchentypus: Heilige Berge und Marianische Gnadenburgen in Böhmen und Mähren
Zitierlink:
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/christliche_kunst1925_1926/0147

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WALLFAHRTSORT KLO KOT BEI TABOR
Phot. Jos. Sechtl und J, Vdsecek, Tabot

ANSICHT VON DER LUÖNITZ

ZUR GESCHICHTE DES OSTEUROPÄISCHEN WALLFAHRTS-
KIRCHENTYPUS
HEILIGE BERGE UND MARIANISCHE GNADENBURGEN IN BÖHMEN
UND MÄHREN
Von JOSEF MORPER
I.
fAie Gesamtheit der kirchlichen Bauproduktion kann in methodischer Hinsicht einer
Systematik unterworfen werden, die ihre besondere Perspektive aus dem Interesse an
den Bauwillensträgern gewinnt und so das Problem der allgemeinen Baugeschichte von
der Auftraggeberseite her einer neuen Lösung entgegenzuführen die Absicht hat. Der
systematische Wille wird sich dabei am bequemsten eines uralten theologischen Terminus
bedienen, nämlich der Sonderung der kirchlichen Kommunität in die Elemente Volk und
Geistlichkeit, weil tatsächlich mit dieser landläufig gewordenen Unterscheidung auch die
beiden großen Bestellerklassen der Kirche gegeben sind und demgemäß auch die gesamte
kirchliche Bauproduktion in zwei umfassende Gruppen aufgeteilt wird: in eine volks-
tümliche oder laikale und in eine spezifisch geistliche oder klerikale. So sehr nun beide
Ausdruck einer überpersönlichen religiösen Einheit sind und beide trotz starker Absor-
bierung paganistischer Formideen ohne Schnitt und Pressung unter den gemeinsamen
Oberbegriff: „christliche Architektur“ subsummiert werden können, in ihrem Wesen offen-
bart sich doch für den Schärferblickenden eine Gegensätzlichkeit des Verhaltens zu dieser
Dje cliristlidie Kunst. XXII Februar. 5. 16
 
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