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Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst [Editor]
Die christliche Kunst: Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst u. der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben — 22.1925/​1926

DOI issue:
Nr. 7 (April 1926)
DOI article:
Gröber, Karl: Die hl. Grabeskirche in Jerusalem
Citation link:
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/christliche_kunst1925_1926/0226

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DIE HL. GRABESKIRCHE IN JERUSALEM


HL. GRABESKIRCHE IN JERUSALEM: HÄUSCHEN DER ABESSINIER
AUF DEM DACH DER ST.-HELENA-KAPELLE

wähnten antiken Säulen mit Kapitellen aus dem 12. Jahrhundert empfängt. Diese Unter-
kirche ist dreischiffig mit zwei Apsiden. Von der Helenakapelle führen nochmals 13 Stufen
weiter hinab zur Höhle der Kreuzauffindung. Zum eigentlichen Golgatha steigt an der
Südecke des Chorumgangs eine schmale Treppe 4,5 m höher hinauf. Es ist eine eigene
Kapelle, die abgeschlossen vom übrigen Kirchenraum, doch unter ihrem Dach, den Platz
birgt, wo eine in Silber gefaßte Öffnung den Standort des Kreuzes bezeichnet. An die
Kapelle der Kreuzerhöhung schließen sich noch andere Räume, die mit andern Gescheh-
nissen der Kreuzigung durch die Tradition in Verbindung gebracht werden.
Fünf christliche Kirchen teilen sich in das Heiligtum. Eine jede hat ihren eifer-
süchtig geteilten Anteil herum. Klöster der Griechen, der Kopten, der Abessinier lagern
sich um es. Und die Abessinier, die in der Kirche selbst keine eigene Kapelle ihr eigen
nennen dürfen, haben sich auf dem Dach der Helenakapelle einen kleinen primitiven
Tempel aus Teppichen gebaut, um wenigstens so dem Heiligtume nahe zu sein und der
fromme, aus der fernen Heimat zu Fuß in das Heilige Land gewanderte Pilger, wohnt
daneben in kleinen armseligen Häuschen, aber glücklich, daß er den Ort sehen darf, wo
der Herr gelitten hat und wo er auferstanden ist.
 
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