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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 8.1916

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Heft 21/22
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Der Kunstmarkt - Versteigerungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.26378#0470

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DER KUNSTMARKT — VERSTEIGERUNGEN

Bevorstehende Verweigerungen
AMSTERDAM Die Firma FRED. MÜLLER
& Co. hat ihr Verfteigerungsprogramm für das
kommende Spätjahr, vorläufig noch ohne Tages-
datum, bekannt gegeben. Danach werden zu-
nächst zur Versteigerung gelangen die Samm-
iungen H. W. van Deiden und K. K. van
Hoffen, beide mit Gemäiden und Aquareiien
moderner holländifcher Meiner, darunter Werke
von G. H. Breitner, Th. de Bock, J. Bos-
boom, Jof. Israels, A. Mauve, Jacob und
Matthys Maris, Alb. Neuhuys. Sodann foil
unter den Hammer kommen eine große Samm-
lung von chinefifchem Porzellan, Delfter
Fayencen, alte Möbel und Wandbeklei-
dungen, dekorative Gartenfkulpturen ufw. aus
verfchiedenem Privatbep§ und Nachlaffenfchaften.
Ferner Silberzeug, Perlenhalsbänder und
Diamantenfchmudc; alte Stiche und Bücher;
alte Perferteppiche ufw. Daran wird fich
Schließen die Verweigerung des Nachlaffes von
Frau J. Teixeira de Mattos in Amfterdam
mit Familienbildniffen und Seeftücken aus dem
17. Jahrhundert, fowie einer befonders gerühm-
ten Serie von gemalten Wandbekleidungen aus
dem 18. Jahrhundert. Dann einige Gemälde
alter Meifter, worunter Stilleben von Jan Fyt,
FransSnyders, deHeem und Adriaen van
Utrecht ufw. Endlich franzöfifche und eng-
lifche Graphik des 18. Jahrhunderts mit
einer Serie von Bildniffen berühmter Frauen und
nochmals verfchiedene undfoweiter. — Aifo un-
gefähr von allem, was man haben kann!

Stattgehabte Versteigerungen
DIE VERSTEIGERUNG DER SAMM-
LUNG SCHMEIL Man hatte uns die „un-
gewöhnliche Einheitlichkeit" der allenfalls nach
kapitaliftifchen Anlageprinzipien, aber fonft nach
keinem Syftem, am wenigften dem der guten
Qualität zufammengefchloffenen Gemäldefamm-
lung Schmeil fo fehr gepriefen, daß in diefem
Sinne auch etwaige bescheidene Erwartungen
auf die Einheitiichkeit eines gewählten Publi-
kums — wie fie doch bei der ganz gewiß auch
nicht erftklaffigen Versteigerung Stern in Erfül-
lung gingen — gründlich enttäufcht werden
mußten, ln dem viel zu kleinen Saal ein Durch-
einander, eine Hi^e, Aufregung und Unruhe,
daß die vier Stunden der Auktion qualvoll ver-
gingen. Ein großer Teil der deutfchenMufeums-
leiter war anwefend, Cöln, Düffeldorf, Frank-
furt, Hannover, Hamburg fehlten wohl zum Teil
nicht ohne Abficht, Dresden erwarb für 23000 M.
das Paradeftück von Karl Haider „Der neue
Stufen", nachdem das Biid bereits für 21500 M.
an Gutbier-Dresden zugefchlagen und Proteft
eingelegt worden war, München kaufte das
„Spargelbündei" von Schuch für 17500 M. Wei-
tere Mnfeumswünfche gelangten nicht zur Aus-
führung. Um fo größer waren die Ankäufe des
Kunfthandels (befonders München und Frank-
furt) und einzelne Angebote privater Sammler,
irgendwelche Folgerungen aus den erzielten
Preifen zu Schließen dürfte fehr verfehlt fein.
Wenn in einer Auktion für die zahlreich vor-
handene Durchfchnittsware vierten und fünften


Nr. 31. JAN VAN GOIJEN aus Kat. 1767.
Sammlung des verdorbenen Geh. Rats Dr. E. Höifcher. Mühlheim a. Rhein. Versteigerung am 5. Dezember a. c.
in Rudoiph Lepkes Kunft-Auktions-Haus, Beriin W. 35.

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