KUNSTGESCHICHTLICHE EINLEITUNG
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Textabb. 9, 10. Reliquienaltärchen mit Szenen aus der Passion Christi. Nürnberg, GNM, Inv. Nr. KG 1. Nürnberg (?), um 1340/50.
verhältnismäßig spät gesprochen werden. Bevor die Reichsstadt Nürnberg im Zuge ihres beispiellosen wirtschaft
liehen Aufschwungs im 14. Jahrhundert nach und nach zu einer Kunstmetropole von Rang emporstieg und vor 1400
sogar zu einem Produktionszentrum von überregionaler Bedeutung für den Export von Glasmalerei avancierte, waren
Architektur und Bildkünste zwischen Main und Altmühl, Tauber und Pegnitz - über weitreichende Bezugssysteme
innerhalb der einzelnen Orden hinaus - zweifellos von den Hütten und Werkstätten der Bischofsstadte Wurzburg,
Bamberg und Regensburg dominiert. Eine einigermaßen kontinuierliche Glasmalereitradition vom 13. bis ins 15. Jahr-
hundert läßt sich allerdings nur noch für Regensburg erschließen, wo die Farbverglasung des gotischen Doms noc im
Großen und Ganzen erhalten ist56. Daß Würzburg und Bamberg mit den verschiedenen Neu- und Umbauten ihrer
Domkirchen sowie den reichen Klöstern und Stiften über eine entsprechende Tradition verfugten, ist vorauszusetzen,
jedoch aus heutiger Sicht anhand weniger spätmittelalterlicher Reste nicht mehr zu verifizieren.
55 Karl Wild, Bayern und Böhmen. Beiräge zur Geschichte ihrer Bezie- 56 Vgl. Fritzsche, CVMA Deutschland XIII,1, 1987.
hungen, in: VHVO 88, 1938, S. 98h., 140.
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Textabb. 9, 10. Reliquienaltärchen mit Szenen aus der Passion Christi. Nürnberg, GNM, Inv. Nr. KG 1. Nürnberg (?), um 1340/50.
verhältnismäßig spät gesprochen werden. Bevor die Reichsstadt Nürnberg im Zuge ihres beispiellosen wirtschaft
liehen Aufschwungs im 14. Jahrhundert nach und nach zu einer Kunstmetropole von Rang emporstieg und vor 1400
sogar zu einem Produktionszentrum von überregionaler Bedeutung für den Export von Glasmalerei avancierte, waren
Architektur und Bildkünste zwischen Main und Altmühl, Tauber und Pegnitz - über weitreichende Bezugssysteme
innerhalb der einzelnen Orden hinaus - zweifellos von den Hütten und Werkstätten der Bischofsstadte Wurzburg,
Bamberg und Regensburg dominiert. Eine einigermaßen kontinuierliche Glasmalereitradition vom 13. bis ins 15. Jahr-
hundert läßt sich allerdings nur noch für Regensburg erschließen, wo die Farbverglasung des gotischen Doms noc im
Großen und Ganzen erhalten ist56. Daß Würzburg und Bamberg mit den verschiedenen Neu- und Umbauten ihrer
Domkirchen sowie den reichen Klöstern und Stiften über eine entsprechende Tradition verfugten, ist vorauszusetzen,
jedoch aus heutiger Sicht anhand weniger spätmittelalterlicher Reste nicht mehr zu verifizieren.
55 Karl Wild, Bayern und Böhmen. Beiräge zur Geschichte ihrer Bezie- 56 Vgl. Fritzsche, CVMA Deutschland XIII,1, 1987.
hungen, in: VHVO 88, 1938, S. 98h., 140.