HENFENFELD • PFARRKIRCHE ST. NIKOLAUS
Bibliographie: Weinberger, 1921, S. 251, Anm. 79 (schreibt die Entwürfe für »5 (?) von 7 Scheiben« des Passions-
zyklus dem Meister des Dresdner Marienlebens zu, datiert teils um 1505, teils um 1510 und unterscheidet zwei aus-
führende Glasmaler); Röttinger, 1926, S. 94E (Datierung der Passionsscheiben »nach 1510«, Zuschreibung an den
sog. »Brigittenmeister« und Hinweis auf Dürers Vorbild in Druckgraphik und »Grüner Passion«); Martin Weinber-
ger, Zu Dürers Lehr- und Wanderjahren, in: Münchner Jb. der bildenden Kunst NF 6, 1929, S. 146 (Erwähnung im
Kontext der Zuschreibungsfrage von Dürers früher Abendmahls-Zeichnung in Berlin); Kautzsch, 1931, S. 9f., 18 und
passim (datiert den Hl. Michael 1230/40; Beziehungen des Hl. Nikolaus zu Würzburger Buchmalereien um 1250/60
sprächen für eine Würzburger Provenienz); Schwemmer, 1933, S. 45 (beiläufige Erwähnung im Kontext der Wöhrder
und Großgründlacher Scheiben; notiert Ähnlichkeiten der Landschaftskulissen von Kreuzanheftung und Vorführung
Christi mit der Wöhrder Kreuzigungsscheibe); ders., i95o, S. 3if. (Aufzählung der Scheiben in Chor und Langhaus;
Datierung der frühen Glasgemälde nach Kautzsch); Wentzel, 1951 bzw. 21954, S. 86 bzw. 88 (Datierung des
Hl. Michael um 1250; zugehörig, doch überarbeitet der Hl. Nikolaus); Sitzmann, i957, S. 253 (Erwähnung der dürer-
zeitlichen Scheiben als Werke Veit Hirsvogels d.Ä.); Schwemmer, i959, S. mf. (exakte Auflistung der Glasgemälde
und Zuordnung: Hl. Michael um 1230/40, Hl. Nikolaus um 1250/60, in Würzburg entstanden, und weitere Nürnber-
ger Scheiben Anfang 16. Jh.; erwähnt auch die Wappenscheiben des 17. Jh.); Rühl, 1961, S. 33° (Erwähnung der
Sakristeifenster als älteste figürliche Darstellungen aus der Mitte des 13. Jh.); Frenzel, Entwurf und Ausführung,
1961, S. 44, 51 (vermerkt, daß die dürerzeitlichen Scheiben der Passion Christi ehemals zur Kreuzgangsverglasung des
Nürnberger Karmeliterklosters gehörten); Knappe, Großgründlach, 196t, Anm. 43 (nennt einzelne Scheiben in Hen-
fenfeld, die noch an Baldung gemahnen); ders., Meister um Dürer, 1961, S. 25 5 (führt nur noch Kreuzannagelung und
Geißelung auf »kleinere Entwürfe« Baldungs zurück); ders., London, 1962, S. 355-362 (Erwähnung im Kontext des
Karmeliterzyklus; kritisiert die These von Frenzel, der den überwiegenden Teil der ehemaligen Karmeliterscheiben
als selbständige Arbeiten der Glasmaler betrachtet); Frenzel, Kaiserliche Fensterstiftungen, 1962, S. 9 (bezeichnet die
frühesten erhaltenen Zeugnisse fränkischer Glasmalerei »um 1250« als Ausläufer einer Bamberger Werkstatt);
Knappe, Baldung, 1963, S. 66, Anm. 275, 346, 357 (diskutiert den möglichen Anteil Baldungs an den Entwürfen; bezwei-
felt die generelle Zugehörigkeit der Henfenfelder Scheiben zum Zyklus der Karmeliter-Kreuzgangsverglasung); Wil-
helm Schwemmer, Kunst in Stadt und Land Hersbruck, Hersbruck 1967, S. 35 (Aufzählung wie 1959); Dehio Fran-
ken, 1979, S. 362 (folgt Kdm. Bayern, MF X, nennt aber nur sechs nürnbergische Scheiben A. 16. Jh.); Fitz-Ulrich,
1984, S. 139 (Auflistung mit Standortangaben; übernimmt die gängigen Datierungsvorschläge); Rainer Kahsnitz, in:
Kat. Ausst Nürnberg 1986, S. 88 bzw. 358 (zählt den Erzengel Michael »zu den ältesten Zeugnissen Nürnberger Bild-
kunst« und datiert aufgrund »ausgeprägter Züge des Zackenstils« in die Mitte des 13. Jh.; erwähnt die Henfenfelder
Restscheiben des frühen 16. Jh. als Teil der Karmeliter-Kreuzgangsverglasung); Scholz, Werkstattpraxis, i99i, S. 83,
114-116, 147, 247, 324 (bekräftigt die Zugehörigkeit der dürerzeitlichen Scheiben zur thematisch ausgedehnten
Kreuzgangsverglasung des Nürnberger Karmeliterklosters und weist für mehrere Szenen frühere Ausführungen
derselben Entwürfe nach; Zuschreibung an ein jüngeres Mitglied der Hirsvogel-Werkstatt); Dehio Franken, 2 099,
S. 447 (wie 1979).
Gegenwärtiger Bestand: Neun mittelalterliche Glasgemälde, davon zwei Einzelscheiben des 13. Jahrhunderts in
der Sakristei (Fig. 95-98, Abb. 100 f.) und sieben zusammengehörige Szenen der Passion Christi, Anfang 16. Jahrhun-
dert, sind in den Fenstern des Chores und im südlichen Querhausfenster (Fig. 99-io7, Abb. 102-112) erhalten, waren
jedoch großteils nicht ursprünglich für den Bau bestimmt gewesen. 15 Rund- und vier Rechteckscheiben - allesamt
mit den Wappen der Pfinzing - gehören dem späten 16.-19. Jahrhundert an1.
Geschichte des Baues und seiner Verglasung: Die erste Erwähnung der Pfarrei Henfenfeld im Jahr 1119 erfolgte
anläßlich der Gründung des bei Auerbach in der Oberpfalz gelegenen Benediktinerklosters Michelfeld durch den
Bamberger Bischof Otto I. und belegt, daß das Kloster fortan alle Rechte an der älteren Pfarrei innehatte2. Im Jahr
Bibliographie: Weinberger, 1921, S. 251, Anm. 79 (schreibt die Entwürfe für »5 (?) von 7 Scheiben« des Passions-
zyklus dem Meister des Dresdner Marienlebens zu, datiert teils um 1505, teils um 1510 und unterscheidet zwei aus-
führende Glasmaler); Röttinger, 1926, S. 94E (Datierung der Passionsscheiben »nach 1510«, Zuschreibung an den
sog. »Brigittenmeister« und Hinweis auf Dürers Vorbild in Druckgraphik und »Grüner Passion«); Martin Weinber-
ger, Zu Dürers Lehr- und Wanderjahren, in: Münchner Jb. der bildenden Kunst NF 6, 1929, S. 146 (Erwähnung im
Kontext der Zuschreibungsfrage von Dürers früher Abendmahls-Zeichnung in Berlin); Kautzsch, 1931, S. 9f., 18 und
passim (datiert den Hl. Michael 1230/40; Beziehungen des Hl. Nikolaus zu Würzburger Buchmalereien um 1250/60
sprächen für eine Würzburger Provenienz); Schwemmer, 1933, S. 45 (beiläufige Erwähnung im Kontext der Wöhrder
und Großgründlacher Scheiben; notiert Ähnlichkeiten der Landschaftskulissen von Kreuzanheftung und Vorführung
Christi mit der Wöhrder Kreuzigungsscheibe); ders., i95o, S. 3if. (Aufzählung der Scheiben in Chor und Langhaus;
Datierung der frühen Glasgemälde nach Kautzsch); Wentzel, 1951 bzw. 21954, S. 86 bzw. 88 (Datierung des
Hl. Michael um 1250; zugehörig, doch überarbeitet der Hl. Nikolaus); Sitzmann, i957, S. 253 (Erwähnung der dürer-
zeitlichen Scheiben als Werke Veit Hirsvogels d.Ä.); Schwemmer, i959, S. mf. (exakte Auflistung der Glasgemälde
und Zuordnung: Hl. Michael um 1230/40, Hl. Nikolaus um 1250/60, in Würzburg entstanden, und weitere Nürnber-
ger Scheiben Anfang 16. Jh.; erwähnt auch die Wappenscheiben des 17. Jh.); Rühl, 1961, S. 33° (Erwähnung der
Sakristeifenster als älteste figürliche Darstellungen aus der Mitte des 13. Jh.); Frenzel, Entwurf und Ausführung,
1961, S. 44, 51 (vermerkt, daß die dürerzeitlichen Scheiben der Passion Christi ehemals zur Kreuzgangsverglasung des
Nürnberger Karmeliterklosters gehörten); Knappe, Großgründlach, 196t, Anm. 43 (nennt einzelne Scheiben in Hen-
fenfeld, die noch an Baldung gemahnen); ders., Meister um Dürer, 1961, S. 25 5 (führt nur noch Kreuzannagelung und
Geißelung auf »kleinere Entwürfe« Baldungs zurück); ders., London, 1962, S. 355-362 (Erwähnung im Kontext des
Karmeliterzyklus; kritisiert die These von Frenzel, der den überwiegenden Teil der ehemaligen Karmeliterscheiben
als selbständige Arbeiten der Glasmaler betrachtet); Frenzel, Kaiserliche Fensterstiftungen, 1962, S. 9 (bezeichnet die
frühesten erhaltenen Zeugnisse fränkischer Glasmalerei »um 1250« als Ausläufer einer Bamberger Werkstatt);
Knappe, Baldung, 1963, S. 66, Anm. 275, 346, 357 (diskutiert den möglichen Anteil Baldungs an den Entwürfen; bezwei-
felt die generelle Zugehörigkeit der Henfenfelder Scheiben zum Zyklus der Karmeliter-Kreuzgangsverglasung); Wil-
helm Schwemmer, Kunst in Stadt und Land Hersbruck, Hersbruck 1967, S. 35 (Aufzählung wie 1959); Dehio Fran-
ken, 1979, S. 362 (folgt Kdm. Bayern, MF X, nennt aber nur sechs nürnbergische Scheiben A. 16. Jh.); Fitz-Ulrich,
1984, S. 139 (Auflistung mit Standortangaben; übernimmt die gängigen Datierungsvorschläge); Rainer Kahsnitz, in:
Kat. Ausst Nürnberg 1986, S. 88 bzw. 358 (zählt den Erzengel Michael »zu den ältesten Zeugnissen Nürnberger Bild-
kunst« und datiert aufgrund »ausgeprägter Züge des Zackenstils« in die Mitte des 13. Jh.; erwähnt die Henfenfelder
Restscheiben des frühen 16. Jh. als Teil der Karmeliter-Kreuzgangsverglasung); Scholz, Werkstattpraxis, i99i, S. 83,
114-116, 147, 247, 324 (bekräftigt die Zugehörigkeit der dürerzeitlichen Scheiben zur thematisch ausgedehnten
Kreuzgangsverglasung des Nürnberger Karmeliterklosters und weist für mehrere Szenen frühere Ausführungen
derselben Entwürfe nach; Zuschreibung an ein jüngeres Mitglied der Hirsvogel-Werkstatt); Dehio Franken, 2 099,
S. 447 (wie 1979).
Gegenwärtiger Bestand: Neun mittelalterliche Glasgemälde, davon zwei Einzelscheiben des 13. Jahrhunderts in
der Sakristei (Fig. 95-98, Abb. 100 f.) und sieben zusammengehörige Szenen der Passion Christi, Anfang 16. Jahrhun-
dert, sind in den Fenstern des Chores und im südlichen Querhausfenster (Fig. 99-io7, Abb. 102-112) erhalten, waren
jedoch großteils nicht ursprünglich für den Bau bestimmt gewesen. 15 Rund- und vier Rechteckscheiben - allesamt
mit den Wappen der Pfinzing - gehören dem späten 16.-19. Jahrhundert an1.
Geschichte des Baues und seiner Verglasung: Die erste Erwähnung der Pfarrei Henfenfeld im Jahr 1119 erfolgte
anläßlich der Gründung des bei Auerbach in der Oberpfalz gelegenen Benediktinerklosters Michelfeld durch den
Bamberger Bischof Otto I. und belegt, daß das Kloster fortan alle Rechte an der älteren Pfarrei innehatte2. Im Jahr