BEERBACH • PFARRKIRCHE
117
leistet werden kann. Selbst dies vorausgesetzt käme ebensogut
eine nachträgliche Stiftung durch Margarete Laufamholz (j"
1484)12 oder auch eine Wappenstiftung mit Ahnenprobe seitens
der Kinder in Betracht.
CVMA A 12296, 12299
2b WAPPEN MUFFEL Fig. 33, Abb. 37
H. max. 34-35 cm, B. max. 22 cm.
Erhaltung: Der heutige Umriß des Feldes läßt wie im nebenste-
henden Wappen Laufamholz mit Sicherheit auf den Verlust einer
Architektur- oder Astwerkrahmung schließen. Die Tinktur der
originalen Helmzier samt Decken (alles in Grisaillemalerei) geht
nicht zwingend mit dem nachträglich, wohl im 19. Jh., eingesetz-
ten Wappen Muffel zusammen. Im Kern altes Bleinetz.
Ikonographie: Wappen des Nürnberger Patriziergeschlechts
Muffel (erneuert oder nachträglich eingefügt): Gespalten rechts
in Gold steigender schwarzer Löwe, links silberner Fisch in Rot.
Fig. 33. ES Chor s III, ab.
Helm, Brackenrumpf und Decken schwarz-silbern in Grisaille-
malerei.
Komposition, Farbigkeit, Ornament: Wappen s. Ikonographie;
Schild und Helmzier werden durch eine weiße Mauer vor hell-
blauem Fiederrankengrund hinterfangen.
Technik, Stil, Datierung: Entspricht in Technik und Stilstufe dem
benachbarten Wappen Laufamholz. Wohl Nürnberg, um
1470/80.
CVMA A 12296, 12300
1 1. Maßwerk Chor I: Allianzwappen Welser/Scheurl: betr.: Paul Karl I.
Welser, oberster Kirchenpfleger der Reichsstadt Nürnberg und Kurator
der Universität Altdorf (f 1788) und seine Gemahlin, geb. Scheuri von
Defersdorf; H. ca. 30 cm; spätes 18. Jh. (oder Nachbildung von 1879). -
2. Chor süd II, ta: eine Rechteckscheibe mit der Taufe Christi in reicher
Renaissancerahmung, Schweizer Meister/?), 17. Jh., umgeben von zwölf
kleinen Rundwappen überwiegend Nürnberger Patrizier (von links oben
im Uhrzeigersinn): Harsdörffer, Kress, Pfinzing, Ölhafen, Ölhafen, Löf-
felholz, Haller, Koler, Ölhafen, Paumgartner, Ölhafen und Kantzler, teils
2. H. 16. Jh. bzw. 1. H. 17. Jh. (vgl. Anm. 6); Maße des Rechtecks: H. 53
cm, B. 42 cm. -3. Chor süd II, 2a: vier kleine Rundwappen, je zweimal
Jenisch bzw. Koler und Ölhafen, Dm. jeweils ca. 10 cm; 17. Jh.-4. Chor
süd II, 2b: Rundscheibe mit Allianzwappen Ölhafen/Paumgartner und
Umschrift: Johannes Ölhafen Senior zc MDLXXV (1575); Dm. 25 cm.
2 Vgl. auch im folgenden Kdm. Bayern, MF XI, 1966, S. 49 ff.; Fritz
Schnelbögl, Lauf - Schnaitach. Eine Heimatgeschichte, Lauf 1941,
S. 20 f.; Leo Beyer, Kirche und kirchliches Leben der Pfarrei Beerbach,
in: Die Fundgrube 12, 1936, S. 4!.
3 Regesta Imperii XI, Urkunden Kaiser Sigmunds (1410-1437), verzeich-
net von Wilhelm Altmann, I, Innsbruck 1896/97, Nr. 5289.
4 Vgl. Ewald Glückert, Verzeichnis der Totenschilde in Beerbach und
Neunhof, in: Neunhofer Land 8, 1983, S. 11 f.
5 StAN, Nürnberger Ratsbücher Nr. 11, fol. 230V, 1519 (zitiert nach
Kdm. Bayern, MF XI, 1966, S. 51, Anm. 1).
6 Johann Frhr. von Welser, Die Welser. Nachrichten über die Familie,
Nürnberg 1917, II, S. 336-339; Chr. Bezzel, Historische Nachrichten
von Beerbach bei Neuenhof, 1783 (PfA Beerbach). - Hans Oelhafen stif-
tete 1558 ein Erbbegräbnis für seine Familie in die Beerbacher Kirche
und einen Zyklus von Wappen in das Fenster hinter dem Kirchenstuhl
der Familie. Dieses Wappenfenster wurde auch bei der Vergrößerung der
Langhausfenster 1757 beibehalten und erst im 19. Jh. in den Chor über-
tragen, wo die kleinen Wappen mit anderen Rundscheiben Kolerscher
und Jenischer Allianzen rein dekorativ um das Rechteckfeld einer Taufe
Christi angeordnet wurden (vgl. Anm. 1).
7 Die Fenster der Beerbacher Kirche wurden im Lauf der Zeit mehrfach
erneuert, verändert und vergrößert: 1640 erhält Zacharias Weierlein, Gla-
ser zu Lauf, 4 fl. 30 kr. für die Erneuerung von vier Fenstern (PfA Beer-
bach, Gotteshausrechnung 1640). Vom historischen Glasmalereibestand
ist weder in diesem Zusammenhang, noch bei den Maßnahmen von
1758/59 und 1878 die Rede (für Hinweise zu nachmittelalterlichen Fen-
sterstiftungen und den einzelnen Restaurierungsphasen, auch in jüngerer
Zeit, habe ich Herrn Ewald Glückert, Stadtarchiv Lauf, sehr herzlich zu
danken). Vgl. auch Hans Fredrich, Die Instandsetzung der spätgoti-
schen Hallenkirche in Beerbach, Lkr. Lauf/Mfr., in: JBLfD 18, 1959,
S. 31-34.
8 PfA Beerbach, Altregistratur Nr. 61/2.
9 Pfarramt Beerbach, Registratur Nr. 61/33.
10 Biedermann, 1748, Tab. CCCCLXXVII; vgl. Gerhard Hirschmann,
Die Familie Muffel im Mittelalter. Ein Beitrag zur Geschichte des Nürn-
berger Patriziats, seiner Entstehung und seines Besitzes, in: MVGN 41,
1950, S. 311-340; DERS. in: Fränkische Lebensbilder 3, 1969, S. 50-68,
und in: Imhoff, 21989, S. 39-41; vgl. außerdem Friedrich, 1994,
S. 101-103, mit weiterer Literatur.
11 Für die schlecht dokumentierte Chorverglasung von St. Lorenz vgl.
einstweilen Frenzel, 1968, Abbildungsquerschnitt S. 70-81, sowie
Funk, 1995, besonders S. 15-27.
12 Hirschmann (wie Anm. 10), 1950, S. 340.
117
leistet werden kann. Selbst dies vorausgesetzt käme ebensogut
eine nachträgliche Stiftung durch Margarete Laufamholz (j"
1484)12 oder auch eine Wappenstiftung mit Ahnenprobe seitens
der Kinder in Betracht.
CVMA A 12296, 12299
2b WAPPEN MUFFEL Fig. 33, Abb. 37
H. max. 34-35 cm, B. max. 22 cm.
Erhaltung: Der heutige Umriß des Feldes läßt wie im nebenste-
henden Wappen Laufamholz mit Sicherheit auf den Verlust einer
Architektur- oder Astwerkrahmung schließen. Die Tinktur der
originalen Helmzier samt Decken (alles in Grisaillemalerei) geht
nicht zwingend mit dem nachträglich, wohl im 19. Jh., eingesetz-
ten Wappen Muffel zusammen. Im Kern altes Bleinetz.
Ikonographie: Wappen des Nürnberger Patriziergeschlechts
Muffel (erneuert oder nachträglich eingefügt): Gespalten rechts
in Gold steigender schwarzer Löwe, links silberner Fisch in Rot.
Fig. 33. ES Chor s III, ab.
Helm, Brackenrumpf und Decken schwarz-silbern in Grisaille-
malerei.
Komposition, Farbigkeit, Ornament: Wappen s. Ikonographie;
Schild und Helmzier werden durch eine weiße Mauer vor hell-
blauem Fiederrankengrund hinterfangen.
Technik, Stil, Datierung: Entspricht in Technik und Stilstufe dem
benachbarten Wappen Laufamholz. Wohl Nürnberg, um
1470/80.
CVMA A 12296, 12300
1 1. Maßwerk Chor I: Allianzwappen Welser/Scheurl: betr.: Paul Karl I.
Welser, oberster Kirchenpfleger der Reichsstadt Nürnberg und Kurator
der Universität Altdorf (f 1788) und seine Gemahlin, geb. Scheuri von
Defersdorf; H. ca. 30 cm; spätes 18. Jh. (oder Nachbildung von 1879). -
2. Chor süd II, ta: eine Rechteckscheibe mit der Taufe Christi in reicher
Renaissancerahmung, Schweizer Meister/?), 17. Jh., umgeben von zwölf
kleinen Rundwappen überwiegend Nürnberger Patrizier (von links oben
im Uhrzeigersinn): Harsdörffer, Kress, Pfinzing, Ölhafen, Ölhafen, Löf-
felholz, Haller, Koler, Ölhafen, Paumgartner, Ölhafen und Kantzler, teils
2. H. 16. Jh. bzw. 1. H. 17. Jh. (vgl. Anm. 6); Maße des Rechtecks: H. 53
cm, B. 42 cm. -3. Chor süd II, 2a: vier kleine Rundwappen, je zweimal
Jenisch bzw. Koler und Ölhafen, Dm. jeweils ca. 10 cm; 17. Jh.-4. Chor
süd II, 2b: Rundscheibe mit Allianzwappen Ölhafen/Paumgartner und
Umschrift: Johannes Ölhafen Senior zc MDLXXV (1575); Dm. 25 cm.
2 Vgl. auch im folgenden Kdm. Bayern, MF XI, 1966, S. 49 ff.; Fritz
Schnelbögl, Lauf - Schnaitach. Eine Heimatgeschichte, Lauf 1941,
S. 20 f.; Leo Beyer, Kirche und kirchliches Leben der Pfarrei Beerbach,
in: Die Fundgrube 12, 1936, S. 4!.
3 Regesta Imperii XI, Urkunden Kaiser Sigmunds (1410-1437), verzeich-
net von Wilhelm Altmann, I, Innsbruck 1896/97, Nr. 5289.
4 Vgl. Ewald Glückert, Verzeichnis der Totenschilde in Beerbach und
Neunhof, in: Neunhofer Land 8, 1983, S. 11 f.
5 StAN, Nürnberger Ratsbücher Nr. 11, fol. 230V, 1519 (zitiert nach
Kdm. Bayern, MF XI, 1966, S. 51, Anm. 1).
6 Johann Frhr. von Welser, Die Welser. Nachrichten über die Familie,
Nürnberg 1917, II, S. 336-339; Chr. Bezzel, Historische Nachrichten
von Beerbach bei Neuenhof, 1783 (PfA Beerbach). - Hans Oelhafen stif-
tete 1558 ein Erbbegräbnis für seine Familie in die Beerbacher Kirche
und einen Zyklus von Wappen in das Fenster hinter dem Kirchenstuhl
der Familie. Dieses Wappenfenster wurde auch bei der Vergrößerung der
Langhausfenster 1757 beibehalten und erst im 19. Jh. in den Chor über-
tragen, wo die kleinen Wappen mit anderen Rundscheiben Kolerscher
und Jenischer Allianzen rein dekorativ um das Rechteckfeld einer Taufe
Christi angeordnet wurden (vgl. Anm. 1).
7 Die Fenster der Beerbacher Kirche wurden im Lauf der Zeit mehrfach
erneuert, verändert und vergrößert: 1640 erhält Zacharias Weierlein, Gla-
ser zu Lauf, 4 fl. 30 kr. für die Erneuerung von vier Fenstern (PfA Beer-
bach, Gotteshausrechnung 1640). Vom historischen Glasmalereibestand
ist weder in diesem Zusammenhang, noch bei den Maßnahmen von
1758/59 und 1878 die Rede (für Hinweise zu nachmittelalterlichen Fen-
sterstiftungen und den einzelnen Restaurierungsphasen, auch in jüngerer
Zeit, habe ich Herrn Ewald Glückert, Stadtarchiv Lauf, sehr herzlich zu
danken). Vgl. auch Hans Fredrich, Die Instandsetzung der spätgoti-
schen Hallenkirche in Beerbach, Lkr. Lauf/Mfr., in: JBLfD 18, 1959,
S. 31-34.
8 PfA Beerbach, Altregistratur Nr. 61/2.
9 Pfarramt Beerbach, Registratur Nr. 61/33.
10 Biedermann, 1748, Tab. CCCCLXXVII; vgl. Gerhard Hirschmann,
Die Familie Muffel im Mittelalter. Ein Beitrag zur Geschichte des Nürn-
berger Patriziats, seiner Entstehung und seines Besitzes, in: MVGN 41,
1950, S. 311-340; DERS. in: Fränkische Lebensbilder 3, 1969, S. 50-68,
und in: Imhoff, 21989, S. 39-41; vgl. außerdem Friedrich, 1994,
S. 101-103, mit weiterer Literatur.
11 Für die schlecht dokumentierte Chorverglasung von St. Lorenz vgl.
einstweilen Frenzel, 1968, Abbildungsquerschnitt S. 70-81, sowie
Funk, 1995, besonders S. 15-27.
12 Hirschmann (wie Anm. 10), 1950, S. 340.