POLLENFELD • PFARRKIRCHE
397
Fig. 284. König der Anbetung aus dem Jakobskirchenaltar.
Nürnberg, um 1370.
Fig. 285. Scherge aus der Geißelung Christi (Ausschnitt aus Abb. 294).
Eichstätt oder Nürnberg, um 1390.
Vorbemerkung zum Katalog: Die Glasmalereien der beiden Chorfenster wurden vom Verfasser im Juni 2001 in situ
vom Gerüst aus untersucht. Obwohl die Erhaltungsschemata den aktuellen, durch die letzte Restaurierung 1990
geschaffenen Zustand dokumentieren, wurden dem systematischen Tafelteil nicht die Neuaufnahmen der inzwischen
massiv verbräunten Originale zugrundegelegt, sondern auf die sehr viel besser lesbaren, im Rahmen der Kriegsber-
gung 1943 angefertigten Aufnahmen des Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft (M. Hamacher) zurückgegriffen.
Den Farbabbildungen im Katalog liegen dagegen Neuaufnahmen von 2001 zugrunde.
CHORFENSTER nord II
Fig. 281, 286-288, Abb. 293-301
Lichtes Gesamtmaß: H. ca. 7,50 m, B. ca. 1,15 m.
Dreibahniges Fenster von acht Zeilen, Kopfscheiben und Maßwerkcouronnement mit zwei Dreipaßkreisen und einem
spitzblättrig genasten Bogenquadrat im Fensterscheitel. Das Fenster umfaßt somit insgesamt 24 Rechteckfelder, drei
Kopfscheiben und drei Maßwerkteile (davon drei Rechteckfelder der ersten Zeile, Kopf- und Maßwerkscheiben von
Mittermaier 1877/78).
Gesamtaufnahmen: CVMAJ 12702E, Großdia oi/jöf. J
za-c GEBET AM ÖLBERG Fig. 286, Abb. 293
H./B.: 2a: 78,2/30,5, b: 78,5/29,7, c: 78,5/30 cm.
Erhaltung: Die Szene ist im Zaun des Gartens, in der Chnstusfi-
gur, den Häschern und den schlafenden Jüngern überdurch-
schnittlich stark ergänzt (1877/78 bzw. 1947; Ergänzungen des
19. Jh. z.T. später abgetönt); Randstreifen in 2a und 2c komplett
erneuert. Die originalen Partien sind durch rückseitig ausge-
dünnte Flächenkorrosion sowie in den roten, grünen, blauen
und braunen Gläsern durch massive Verbräunung in ihrer Trans-
parenz gemindert; Lochfraß in den weißen und blaßgelben Glä-
sern. Die Bemalung ist insgesamt stark berieben und partiell
ganz verloren (punktuelle Nachkonturierung in einzelnen
Gewändern). Alte Trockendoublierung im Kopf des Schergen
mit Judenhut in 2a. Die Verbleiung der Felder 2a und b wurde im
19. Jh. erneuert und im Zuge der letzten Restaurierungen nach-
gelötet; Feld 2c besitzt noch das originale Bleinetz (mit neuen
Randbleien).
Ikonographie, Komposition: Die auf drei Scheiben ausgedehnte
Komposition des Gebets am Ölberg folgt im wesentlichen dem
Text der drei synoptischen Evangelien (Mt 26, 36-47; Mc 14,
32-43; Lc 22, 39-47). Traditionell wird dem umzäunten felsigen
Garten Gethsemane viel Raum gegeben, während die nahenden
Häscher mit ihren Schwertern und Stangen nur den rückwärtig
abschließenden Rahmen bilden. Aus deren Schar, die durch
Helm und Harnisch als Soldaten der Tempelwache und durch
Judenhüte als Hohepriester, Schriftgelehrte und Älteste gekenn-
15 Wentzel, Meisterwerke, 219$4, S. 49, 98.
16 Ulrich, 1979, S. 4.
17 So Felix Mader, in: Die Christliche Kunst 9, 1912/13, S. 216; ders.,
1928, S. 290; Thiem, 1960, S. 182; Frenzel, 1968, S. 7.
18 Gümbbl, 1906,8. 345: Sebolt Egweilervon Eystet, Moler (1397-1408');
ders., 1907, S. 36: Heinrich von Eystet, Moler (1370, 1373?); S. 38: Her-
man de Aystet, tartschenmacher, in der Liste der Maler (1363-1408?),
S. 60: Heintz Glaser von Eysteten (1397, 1403).
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Fig. 284. König der Anbetung aus dem Jakobskirchenaltar.
Nürnberg, um 1370.
Fig. 285. Scherge aus der Geißelung Christi (Ausschnitt aus Abb. 294).
Eichstätt oder Nürnberg, um 1390.
Vorbemerkung zum Katalog: Die Glasmalereien der beiden Chorfenster wurden vom Verfasser im Juni 2001 in situ
vom Gerüst aus untersucht. Obwohl die Erhaltungsschemata den aktuellen, durch die letzte Restaurierung 1990
geschaffenen Zustand dokumentieren, wurden dem systematischen Tafelteil nicht die Neuaufnahmen der inzwischen
massiv verbräunten Originale zugrundegelegt, sondern auf die sehr viel besser lesbaren, im Rahmen der Kriegsber-
gung 1943 angefertigten Aufnahmen des Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft (M. Hamacher) zurückgegriffen.
Den Farbabbildungen im Katalog liegen dagegen Neuaufnahmen von 2001 zugrunde.
CHORFENSTER nord II
Fig. 281, 286-288, Abb. 293-301
Lichtes Gesamtmaß: H. ca. 7,50 m, B. ca. 1,15 m.
Dreibahniges Fenster von acht Zeilen, Kopfscheiben und Maßwerkcouronnement mit zwei Dreipaßkreisen und einem
spitzblättrig genasten Bogenquadrat im Fensterscheitel. Das Fenster umfaßt somit insgesamt 24 Rechteckfelder, drei
Kopfscheiben und drei Maßwerkteile (davon drei Rechteckfelder der ersten Zeile, Kopf- und Maßwerkscheiben von
Mittermaier 1877/78).
Gesamtaufnahmen: CVMAJ 12702E, Großdia oi/jöf. J
za-c GEBET AM ÖLBERG Fig. 286, Abb. 293
H./B.: 2a: 78,2/30,5, b: 78,5/29,7, c: 78,5/30 cm.
Erhaltung: Die Szene ist im Zaun des Gartens, in der Chnstusfi-
gur, den Häschern und den schlafenden Jüngern überdurch-
schnittlich stark ergänzt (1877/78 bzw. 1947; Ergänzungen des
19. Jh. z.T. später abgetönt); Randstreifen in 2a und 2c komplett
erneuert. Die originalen Partien sind durch rückseitig ausge-
dünnte Flächenkorrosion sowie in den roten, grünen, blauen
und braunen Gläsern durch massive Verbräunung in ihrer Trans-
parenz gemindert; Lochfraß in den weißen und blaßgelben Glä-
sern. Die Bemalung ist insgesamt stark berieben und partiell
ganz verloren (punktuelle Nachkonturierung in einzelnen
Gewändern). Alte Trockendoublierung im Kopf des Schergen
mit Judenhut in 2a. Die Verbleiung der Felder 2a und b wurde im
19. Jh. erneuert und im Zuge der letzten Restaurierungen nach-
gelötet; Feld 2c besitzt noch das originale Bleinetz (mit neuen
Randbleien).
Ikonographie, Komposition: Die auf drei Scheiben ausgedehnte
Komposition des Gebets am Ölberg folgt im wesentlichen dem
Text der drei synoptischen Evangelien (Mt 26, 36-47; Mc 14,
32-43; Lc 22, 39-47). Traditionell wird dem umzäunten felsigen
Garten Gethsemane viel Raum gegeben, während die nahenden
Häscher mit ihren Schwertern und Stangen nur den rückwärtig
abschließenden Rahmen bilden. Aus deren Schar, die durch
Helm und Harnisch als Soldaten der Tempelwache und durch
Judenhüte als Hohepriester, Schriftgelehrte und Älteste gekenn-
15 Wentzel, Meisterwerke, 219$4, S. 49, 98.
16 Ulrich, 1979, S. 4.
17 So Felix Mader, in: Die Christliche Kunst 9, 1912/13, S. 216; ders.,
1928, S. 290; Thiem, 1960, S. 182; Frenzel, 1968, S. 7.
18 Gümbbl, 1906,8. 345: Sebolt Egweilervon Eystet, Moler (1397-1408');
ders., 1907, S. 36: Heinrich von Eystet, Moler (1370, 1373?); S. 38: Her-
man de Aystet, tartschenmacher, in der Liste der Maler (1363-1408?),
S. 60: Heintz Glaser von Eysteten (1397, 1403).