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Parello, Daniel; Hess, Daniel
Die mittelalterlichen Glasmalereien in Marburg und Nordhessen — Corpus vitrearum medii aevi - Deutschland, Band 3,3: Berlin: Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, 2008

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.52865#0275

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274

IMMENHAUSEN • STADTKIRCHE / KASSEL • HESSISCHES LANDESMUSEUM

herausgefallen und verloren gegangen. Einige moderne Ergän-
zungen lassen darauf schließen, dass auch dieser ornamentale
Restbestand von der Firma Roetzer, Kasssei, zu Beginn des 20.
Jahrhunderts instand gesetzt wurde; an welchem Ort innerhalb
der Kirche sich dieser befand, ist jedoch nicht mehr zu eruie-
ren.
Ornament: Sämtliche Elemente des Rautenmusters sind in die-
sem Feld bereits vorhanden; das für zweibahnige Fensteröff-
nungen konzipierte Ornamentmotiv ergibt sich also lediglich
aus der felderweisen Addition und Spiegelung des hier zugrun-
de liegenden Kartons.
Farbigkeit: Das zentrale Maßwerkrautenband wird von einem
schmalen blauen Streifen begleitet, die in das Rautenfeld ein-
geschriebenen Kreise sind mit einem roten Band versehen.

Das zentrale vierblättrige Motiv ist mit blauen Zwischenblät-
tern hinterlegt, die Blattformen außerhalb der Raute liegen auf
rotem Grund.

CVMAJJ 12872


IMMENHAUSEN • GLASMUSEUM

Gegenwärtiger Bestand: Sämtliche heute im Museum aufbewahrten Glasmalereien stammen aus Chor und Lang-
haus der evangelischen Stadtkirche zu Immenhausen. Richard Süßmuth, der Leiter der Glashütte zu Immenhausen,
hatte im Jahr 1957 alle Kirchenfenster erneuert und dabei die noch vorgefundenen mittelalterlichen Reste in Kisten
verpackt und deponiert. Im Zusammenhang mit der Eröffnung des Glasmuseums auf dem ehemaligen Firmengelände
im Jahr 1987 übergab man der Firma Klonk, Wetter-Oberrosphe, hiervon zehn Felder, um sie für eine Präsentation in
den Ausstellungsräumen instand zu setzen.
RUNDSCHEIBE MIT LANDGRAFENWAPPEN AUS DEM LANGHAUS DER STADTKIRCHE
ZU IMMENHAUSEN (Nr. 1) Fig. 310, Abb. 185
Die Bearbeitung des gegen 1420 entstandenen Wappenfragments erfolgt unter dem ehemaligen Standort (s. S. 260).
RESTE DER CHORVERGLASUNG AUS DER STADTKIRCHE ZU IMMENHAUSEN (Nr. 2-21).
Fig. 319-322, 328-330, Abb. 175-184
Das aus fragmentarisch erhaltenen Feldern und Einzelscherben bestehende Konvolut aus der Mitte des 15. Jahr-
hunderts wird zusammen mit einer Rekonstruktion des Chorachsenfensters am ursprünglichen Standort behandelt
(s. S. 271-274).

KASSEL • HESSISCHES LANDESMUSEUM

Gegenwärtiger Bestand: Von den 22 im Landesmuseum ausgestellten oder deponierten Glasmalereien und Frag-
menten lässt sich für den weitaus größten Teil der ursprüngliche Standort ermitteln. Die Ordnung der nicht sicher
lokalisierbaren Nummern erfolgt nach chronologischen Gesichtspunkten. Im Katalog bleiben lediglich zwei aus nach-
mittelalterlicher Zeit stammende Scheiben unberücksichtigt1.
Geschichte der Sammlung: Uber die Herkunft der Glasmalereien geben die Akten des Museums nur wenig Aus-
kunft. Einen Teil der Sammlung bildet jenes Konvolut von Glasmalereien und Fragmenten, welches im Zusammen-
 
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