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Parello, Daniel; Hess, Daniel
Die mittelalterlichen Glasmalereien in Marburg und Nordhessen — Corpus vitrearum medii aevi - Deutschland, Band 3,3: Berlin: Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, 2008

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https://doi.org/10.11588/diglit.52865#0282

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KASSEL-WILHELMSHÖHE • LÖWENBURGKAPELLE

28l


Fig. 340. Historische Ansicht der Löwenburg.

1989, S. 203h; Hess 1995/96, S. 239h; Daniel Parello, VomNutzender Glasmalerei für den Adel, in: Die Glasgemälde-
sammlung der Großherzöge von Baden (Kulturstiftung der Länder - Patrimonia 238), Berlin 2003, S. 15L; Anja
Dötsch, Die Löwenburg im Schlosspark Kassel-Wilhelmshöhe. Eine künstliche Ruine des späten 18. Jahrhunderts
(Studien zum Kulturerbe in Hessen 3), Text- und Tafelband, Regensburg 2006,1, S. 97, 138, II, Taf. 58.
Gegenwärtiger Bestand: Der im Rahmen des Corpus Vitrearum zu behandelnde Teil der Sammlung umfasst der-
zeit 53 Nummern. Eine wissenschaftliche Bearbeitung dieses Bestandes lag bisher lediglich für die Gruppe mittel-
alterlicher Glasmalereien aus der Stadtkirche in Bad Hersfeld von Christa Wille vor (Nr. 1-24). Unbeachtet blieben
dagegen die Standfiguren von Aposteln und Heiligen aus der Stadtkirche zu Immenhausen (Nr. 25-33) sowie der
Scheibenbestand aus Kloster Möllenbeck bei Rinteln (Nr. 34-51), der jedoch, dem historischen Ordnungsprinzip des
CVMA folgend, erst im Corpusband zu den mittelalterlichen Glasmalereien in Niedersachsen behandelt werden wird.
Vorerst nicht sicher zu lokalisieren ist ein Scherbenkonvolut mit dem Kopf einer weiblichen Heiligen (Nr. 53), das sich
mit einem im Hessischen Landesmuseum zu Kassel aufbewahrten Fragment verbinden lässt, sowie eine gut erhaltene
architektonische Kopfscheibe aus der Mitte des 13. Jahrhunderts (Nr. 52).
Geschichte der Sammlung: Im Jahr 1798 erwarb der hessische Landgraf Wilhelm IX. Glasmalereien aus den Kir-
chen zu Hersfeld, Immenhausen, Dagobertshausen, Nordshausen sowie aus dem niedersächsischen Kloster Möllen-
beck bei Rinteln und Obernkirchen, um damit seine vom Hofarchitekten Jussow erbaute Löwenburg, ein roman-
tisches Refugium im Schlosspark, auszuschmücken. Der Großteil der Farbverglasung fand dabei für die Burgkapelle
Verwendung, welche der Landgraf zu seinem Mausoleum bestimmt hatte. Für Glaserarbeit inklusive der gemalten
Fenster waren in einem in das Jahr 1800 datierten Kostenanschlag immerhin 1106 Taler vorgesehen; allein die Instand-
setzung der aus Kloster Möllenbeck stammenden Fenster verursachte Kosten in Höhe von 302 Taler1. Zwanzig Jahre
später erfolgten weitere Erwerbungen. Hierzu wurde 1824 eine Ministerialverfügung erlassen, welche die Hofbau-
direktion ermächtigte, Glasmalereien aus verschiedenen Kirchen des Landes ausbauen zu lassen. Zunächst wurde der

1 Heidelbach 1909, S. 244, 246; Holtmeyer 1910, S. 347.
 
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