NEUSTADT • PFARRKIRCHE ST. JOHANNES
473
3c HL. KATHARINA Fig. 590, 594, Abb. 366
H. 77 cm, B. 56 cm.
Erhaltung: Gesicht und einige Gewandteile sind möglicherwei-
se vorsichtig nachkonturiert worden.
Ikonographie: Die Heilige Katharina von Alexandrien hält ne-
ben ihren gängigen Attributen Schwert und Rad zusätzlich das
Kirchenmodell in Händen und gibt damit einen Hinweis auf
das Patrozinium der Klosterkirche.
Komposition: Die Figur stimmt in Komposition und Faltenver-
lauf weitgehend mit der seitenverkehrt eingesetzten Heiligen
Margareta überein und geht offenbar bis auf die verschiedenen
Attribute auf denselben Karton zurück.
Farbigkeit, Ornament, Technik: Die Heilige vor einem roten,
rautenförmig zugeschnittenen Grund, in den Schnittpunkten
hellgelbe Blütenkaros, wobei einzelne Linien nur mit dem Lot
gezogen sind. Katharina ist mit einem blauen Mantel und einem
hellgelben, am Hals rot gesäumten Untergewand bekleidet.
Fig. 594. ES Chor I, 3c.
M 1:15
Krone und Rad sind dunkelgelb; hellblauer Nimbus, Schwert
und Kirchenmodell weiß mit hellblauen Dachziegeln.
CVMA K 12544, Großdia K 00/14
CHORFENSTER süd II
Lichtes Gesamtmaß: H. circa 7 m, B. ca. 1,20 m.
iA, iAB, iB BLÜTENROSETTEN
Jeweils ca. 10 cm Durchmesser.
Die drei Rosetten stammen womöglich aus den kleinen Kreis-
formen der beiden, in weiten Teilen noch originalen seitlichen
Maßwerkfenster des Chores.
Erhaltung: Fortgeschrittene Korrosion der roten Blütenrosette.
Auch die gelben Gläser stärker angegriffen.
Farbigkeit, Ornament: Zwei blaue vierblättrige Rosenblüten
mit goldenem Stempel sowie eine rote Blüte mit blauem Stem-
pel auf goldenem Maßwerkgrund.
CVMA KB Dia
2AB1 BLATTFRAGMENT
H. ca. 20 cm, B. ca. 15 cm.
Erhaltung: Das weiße Glas flächig korrodiert, teilweiser Ver-
lust der Halbtonbemalung.
Farbigkeit, Ornament: Rest einer feingliedrigen, vegetabil ge-
stalteten Maßwerkfüllung. Weiße lappige Blätter auf dunklem,
weiß punktiertem Grund, die Zwickelflächen in der Vertikalen
mit goldenen Blättern gefüllt, die seitlichen Zwickel dagegen
blaugrundig.
Technik: Die Vorliebe für das Punktieren des dunklen Hinter-
grundes weist auf die Zusammengehörigkeit dieser Maßwerk-
füllung mit den Figurenfeldern hin.
CVMA KB Dia
NEUSTADT • PFARRKIRCHE ST. JOHANNES
Bibliographie: Dankward Sieburg, Ein Gang durch Neustadt, in: Hans Huber (Hrsg.), Heimatjahrbuch Kreis
Marburg-Biedenkopf, Schönstadt 1978, S. 93 (beiläufige Erwähnung); Dehio Hessen H982, S. 656 (»über dem Südpor-
tal Reste von gotischen Glasscheiben«).
Gegenwärtiger Bestand: In zwei Fenstern der Pfarrkirche befinden sich, eingebettet in eine moderne Rechteckver-
glasung, Reste mittelalterlicher Glasmalereien (Fig. 595G, Abb. 369E).
Geschichte des Baues und seiner Verglasung: Die von Graf Ludwig II. von Ziegenhain gegründete Stadt war
bereits im ausgehenden 13. Jahrhundert nach Mainz verkauft worden. 1477 erhielt Junker Hans von Dörnberg (1427-
1506), der Hofmeister des Landgrafen von Oberhessen, Neustadt im Zusammenhang mit der Beilegung der Mainzer
Stiftsfehde als erbliches Pfandlehen. Unter seiner Herrschaft erlebte die Stadt eine größere Bautätigkeit. Neben ihrem
Wahrzeichen, dem Junker-Hansen-Turm, der zur Sicherung von Burg und Stadt diente, wurde damals auch der Neu-
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3c HL. KATHARINA Fig. 590, 594, Abb. 366
H. 77 cm, B. 56 cm.
Erhaltung: Gesicht und einige Gewandteile sind möglicherwei-
se vorsichtig nachkonturiert worden.
Ikonographie: Die Heilige Katharina von Alexandrien hält ne-
ben ihren gängigen Attributen Schwert und Rad zusätzlich das
Kirchenmodell in Händen und gibt damit einen Hinweis auf
das Patrozinium der Klosterkirche.
Komposition: Die Figur stimmt in Komposition und Faltenver-
lauf weitgehend mit der seitenverkehrt eingesetzten Heiligen
Margareta überein und geht offenbar bis auf die verschiedenen
Attribute auf denselben Karton zurück.
Farbigkeit, Ornament, Technik: Die Heilige vor einem roten,
rautenförmig zugeschnittenen Grund, in den Schnittpunkten
hellgelbe Blütenkaros, wobei einzelne Linien nur mit dem Lot
gezogen sind. Katharina ist mit einem blauen Mantel und einem
hellgelben, am Hals rot gesäumten Untergewand bekleidet.
Fig. 594. ES Chor I, 3c.
M 1:15
Krone und Rad sind dunkelgelb; hellblauer Nimbus, Schwert
und Kirchenmodell weiß mit hellblauen Dachziegeln.
CVMA K 12544, Großdia K 00/14
CHORFENSTER süd II
Lichtes Gesamtmaß: H. circa 7 m, B. ca. 1,20 m.
iA, iAB, iB BLÜTENROSETTEN
Jeweils ca. 10 cm Durchmesser.
Die drei Rosetten stammen womöglich aus den kleinen Kreis-
formen der beiden, in weiten Teilen noch originalen seitlichen
Maßwerkfenster des Chores.
Erhaltung: Fortgeschrittene Korrosion der roten Blütenrosette.
Auch die gelben Gläser stärker angegriffen.
Farbigkeit, Ornament: Zwei blaue vierblättrige Rosenblüten
mit goldenem Stempel sowie eine rote Blüte mit blauem Stem-
pel auf goldenem Maßwerkgrund.
CVMA KB Dia
2AB1 BLATTFRAGMENT
H. ca. 20 cm, B. ca. 15 cm.
Erhaltung: Das weiße Glas flächig korrodiert, teilweiser Ver-
lust der Halbtonbemalung.
Farbigkeit, Ornament: Rest einer feingliedrigen, vegetabil ge-
stalteten Maßwerkfüllung. Weiße lappige Blätter auf dunklem,
weiß punktiertem Grund, die Zwickelflächen in der Vertikalen
mit goldenen Blättern gefüllt, die seitlichen Zwickel dagegen
blaugrundig.
Technik: Die Vorliebe für das Punktieren des dunklen Hinter-
grundes weist auf die Zusammengehörigkeit dieser Maßwerk-
füllung mit den Figurenfeldern hin.
CVMA KB Dia
NEUSTADT • PFARRKIRCHE ST. JOHANNES
Bibliographie: Dankward Sieburg, Ein Gang durch Neustadt, in: Hans Huber (Hrsg.), Heimatjahrbuch Kreis
Marburg-Biedenkopf, Schönstadt 1978, S. 93 (beiläufige Erwähnung); Dehio Hessen H982, S. 656 (»über dem Südpor-
tal Reste von gotischen Glasscheiben«).
Gegenwärtiger Bestand: In zwei Fenstern der Pfarrkirche befinden sich, eingebettet in eine moderne Rechteckver-
glasung, Reste mittelalterlicher Glasmalereien (Fig. 595G, Abb. 369E).
Geschichte des Baues und seiner Verglasung: Die von Graf Ludwig II. von Ziegenhain gegründete Stadt war
bereits im ausgehenden 13. Jahrhundert nach Mainz verkauft worden. 1477 erhielt Junker Hans von Dörnberg (1427-
1506), der Hofmeister des Landgrafen von Oberhessen, Neustadt im Zusammenhang mit der Beilegung der Mainzer
Stiftsfehde als erbliches Pfandlehen. Unter seiner Herrschaft erlebte die Stadt eine größere Bautätigkeit. Neben ihrem
Wahrzeichen, dem Junker-Hansen-Turm, der zur Sicherung von Burg und Stadt diente, wurde damals auch der Neu-