HAINA • KLOSTERKIRCHE
172
Fig. 129.
ES Lhs.
nll.
LANGHAUSFENSTER nord II Fig. 103, 129L, Abb. 72, 77
Lichtes Gesamtmaß: H. 3,96 m, B. 1,24 m.
Zweibahniges und dreizeiliges Maßwerkfenster mit gespitzten Kleeblattbogen. Darüber ein liegender
Dreipass, dessen Verglasung durch eine radial verlaufende Armierung in drei gleich große Segmente un-
terteilt wird. Ein Rechteckfeld, die beiden Kopfscheiben und der Dreipass des Maßwerks stammen aus
mittelalterlicher Zeit, die restlichen Felder in den Lanzetten wurden von Friedrich Lange um die Mitte
des 19. Jahrhunderts erneuert. Dreipass und Lanzetten gehören wohl nicht ursprünglich zusammen; die
breite unbemalte Borte des Dreipasses fügt sich besser zur Blankverglasung des Fensters nord III.
Gesamtaufnahme: CVMA Großdia E 08/014 (Montage)
3b RECHTECKFELD MIT FLECHTBANDMOTIV
Fig. 103, 130, Abb. 72, 77
H. 68 cm, B. 49,5 cm.
Erhaltung: Sieben Rechteckgläser und ein Stück des Randstrei-
fens wurden vor dem Wiedereinbau im Jahr 1948 durch die
Mayer’sche Hofkunstanstalt, München, erneuert. Außenseitig
deckender Lochfraß, teilweise in Flächenkorrosion übergehend.
Auf der Innenseite stellenweiser Verlust der Malschichten. Mit-
telalterliches Blei.
Ornament: Das farblose Muster setzt sich aus einem qua-
dratischen Grundelement mit zwei ineinander verflochtenen
Kettengliedern zusammen. Den Mittelpunkt markiert ein
stehendes Kreuzblatt; die Bänder sind mit einer Kante verse-
hen und liegen auf kreuzschraffiertem Grund. In Kombinati-
on entwickeln sich daraus achteckig geschlossene Bänder, die
wiederum achtfach mit den horizontal, vertikal und diagonal
benachbarten Oktogonen verwoben sind. Die Akzentuierung
des Mittelstreifens erfolgt über eingewobene, mit Perlbändern
gemusterte Oktogonbänder. An den Seiten verläuft ein breiter
Randstreifen mit Zickzackornament und Blumenstielmotiven.
Eine weitgehend identisch gestaltete Borte begegnet im Pracht-
fenster des Chores (Rundscheibe 1BC0) sowie im Restfeld 8b
des Depotfensters SÜD XIV.
Von der Beliebtheit dieses Flechtbandmusters - auch über die
Ordensgrenzen hinaus - zeugen noch heute zahlreiche Vergla-
sungen in Marburg (vgl. Fig. 433f.), Neukloster, Heiligenkreuz
im Wienerwald, Assisi oder Mussy-sur-Seine, um nur einige
zu nennen51. Das Kettenglied fand als Grundelement auch Ein-
gang in das Reiner Musterbuch (vgl. Textabb. 29).
Foto Marburg 1522842
4a/b KOPFSCHEIBEN MIT FLECHTBANDMOTIV
Fig. 103, 130, Abb. 72, 77
H./B.: 4a: 42/49,5 cm; 4b: 41,5/49 cm.
Erhaltung: Guter Erhaltungszustand. Die wenigen Ergän-
zungen bleiben fast ausschließlich auf die Randstreifen be-
schränkt. Außenseitiger Lochfraß in Flächenkorrosion überge-
hend. Mittelalterliches Blei.
Ornament: Über einer unvermittelt abbrechenden Flechtband-
zeile ein gegenständig geschwungenes Palmettenpaar mit ein-
gerollten Blattendungen. Als Hintergrund ein kleinteiliges, aus
dem Schwarzlot ausradiertes Punktnetzornament.
Foto Marburg 1522842!.
1AB1-3 DREIPASSMITEFEURANKEN
Fig. 103, 130, Abb. 72
H./B.:iABi: 48,5/109,5 cm; 1AB2: 109/48 cm; 1AB3: 109,5/48
cm.
Erhaltung: Außenseitig flächiger Lochfraß mit vereinzelt tiefer
Kraterbildung; auf der Innenseite haftet die Schwarzlotbema-
lung fest. Die Felder haben ihre originale Verbleiung weitge-
hend bewahrt. Mehrere Sprünge.
Farbigkeit, Ornament: Drei auf einer zentralen Blütenrosette
wurzelnde Stämme wachsen radial den Nasen des Maßwerks
entgegen und bilden kräftige, mit Früchten besetzte Efeu-
zweige aus. Diese steigen paarweise zu den Lappen auf und
winden sich dann gegenläufig in Spiralform ein. Das dichte
Laub ist mit einem Grund aus Kreuzschraffuren unterlegt. Das
Zentrum markiert eine gelbe sechsblättrige Blüte. Der farblose
Randstreifen ist ohne Bemalung.
Foto Marburg 1522906-1522908
172
Fig. 129.
ES Lhs.
nll.
LANGHAUSFENSTER nord II Fig. 103, 129L, Abb. 72, 77
Lichtes Gesamtmaß: H. 3,96 m, B. 1,24 m.
Zweibahniges und dreizeiliges Maßwerkfenster mit gespitzten Kleeblattbogen. Darüber ein liegender
Dreipass, dessen Verglasung durch eine radial verlaufende Armierung in drei gleich große Segmente un-
terteilt wird. Ein Rechteckfeld, die beiden Kopfscheiben und der Dreipass des Maßwerks stammen aus
mittelalterlicher Zeit, die restlichen Felder in den Lanzetten wurden von Friedrich Lange um die Mitte
des 19. Jahrhunderts erneuert. Dreipass und Lanzetten gehören wohl nicht ursprünglich zusammen; die
breite unbemalte Borte des Dreipasses fügt sich besser zur Blankverglasung des Fensters nord III.
Gesamtaufnahme: CVMA Großdia E 08/014 (Montage)
3b RECHTECKFELD MIT FLECHTBANDMOTIV
Fig. 103, 130, Abb. 72, 77
H. 68 cm, B. 49,5 cm.
Erhaltung: Sieben Rechteckgläser und ein Stück des Randstrei-
fens wurden vor dem Wiedereinbau im Jahr 1948 durch die
Mayer’sche Hofkunstanstalt, München, erneuert. Außenseitig
deckender Lochfraß, teilweise in Flächenkorrosion übergehend.
Auf der Innenseite stellenweiser Verlust der Malschichten. Mit-
telalterliches Blei.
Ornament: Das farblose Muster setzt sich aus einem qua-
dratischen Grundelement mit zwei ineinander verflochtenen
Kettengliedern zusammen. Den Mittelpunkt markiert ein
stehendes Kreuzblatt; die Bänder sind mit einer Kante verse-
hen und liegen auf kreuzschraffiertem Grund. In Kombinati-
on entwickeln sich daraus achteckig geschlossene Bänder, die
wiederum achtfach mit den horizontal, vertikal und diagonal
benachbarten Oktogonen verwoben sind. Die Akzentuierung
des Mittelstreifens erfolgt über eingewobene, mit Perlbändern
gemusterte Oktogonbänder. An den Seiten verläuft ein breiter
Randstreifen mit Zickzackornament und Blumenstielmotiven.
Eine weitgehend identisch gestaltete Borte begegnet im Pracht-
fenster des Chores (Rundscheibe 1BC0) sowie im Restfeld 8b
des Depotfensters SÜD XIV.
Von der Beliebtheit dieses Flechtbandmusters - auch über die
Ordensgrenzen hinaus - zeugen noch heute zahlreiche Vergla-
sungen in Marburg (vgl. Fig. 433f.), Neukloster, Heiligenkreuz
im Wienerwald, Assisi oder Mussy-sur-Seine, um nur einige
zu nennen51. Das Kettenglied fand als Grundelement auch Ein-
gang in das Reiner Musterbuch (vgl. Textabb. 29).
Foto Marburg 1522842
4a/b KOPFSCHEIBEN MIT FLECHTBANDMOTIV
Fig. 103, 130, Abb. 72, 77
H./B.: 4a: 42/49,5 cm; 4b: 41,5/49 cm.
Erhaltung: Guter Erhaltungszustand. Die wenigen Ergän-
zungen bleiben fast ausschließlich auf die Randstreifen be-
schränkt. Außenseitiger Lochfraß in Flächenkorrosion überge-
hend. Mittelalterliches Blei.
Ornament: Über einer unvermittelt abbrechenden Flechtband-
zeile ein gegenständig geschwungenes Palmettenpaar mit ein-
gerollten Blattendungen. Als Hintergrund ein kleinteiliges, aus
dem Schwarzlot ausradiertes Punktnetzornament.
Foto Marburg 1522842!.
1AB1-3 DREIPASSMITEFEURANKEN
Fig. 103, 130, Abb. 72
H./B.:iABi: 48,5/109,5 cm; 1AB2: 109/48 cm; 1AB3: 109,5/48
cm.
Erhaltung: Außenseitig flächiger Lochfraß mit vereinzelt tiefer
Kraterbildung; auf der Innenseite haftet die Schwarzlotbema-
lung fest. Die Felder haben ihre originale Verbleiung weitge-
hend bewahrt. Mehrere Sprünge.
Farbigkeit, Ornament: Drei auf einer zentralen Blütenrosette
wurzelnde Stämme wachsen radial den Nasen des Maßwerks
entgegen und bilden kräftige, mit Früchten besetzte Efeu-
zweige aus. Diese steigen paarweise zu den Lappen auf und
winden sich dann gegenläufig in Spiralform ein. Das dichte
Laub ist mit einem Grund aus Kreuzschraffuren unterlegt. Das
Zentrum markiert eine gelbe sechsblättrige Blüte. Der farblose
Randstreifen ist ohne Bemalung.
Foto Marburg 1522906-1522908