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Parello, Daniel; Hess, Daniel
Die mittelalterlichen Glasmalereien in Marburg und Nordhessen — Corpus vitrearum medii aevi - Deutschland, Band 3,3: Berlin: Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, 2008

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.52865#0216

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HERSFELD • STADTKIRCHE

2I5

2AB VIERPASSFELD Abb. 125
H. 88 cm, B. 92 cm.
Das Vierpassfeld wurde bereits im 18. Jahrhundert aus architek-
tonischen und vegetabilen Borten (u.a. aus Eichen-, Wein- und

Ahornblättern), Perlbändern, Maßwerkschmuck und Blüten-
karos verschiedener Fenster zusammengestückt und dergestalt
als Pasticcio in Chorfenster süd IV eingesetzt.
Foto Marburg 1522689

FENSTER nord III

Fig. 202, Abb. 126

Lichtes Gesamtmaß: H. 4,55 m, B. 1,25 m. - Matheis füllte das Couronnement mit Flickwerk aus Resten der Chorver-
glasung, in die Dreipassöffnung versetzte er dagegen den Blütendreipass aus dem Maßwerk des Chorachsenfensters.
Gesamtaufnahmen: CVMA K 12567, Großdia K 00/31

2AB0 DREIPASS MIT BLÜTEN Fig. 202, Abb. 126
H. 55 cm, B. 56 cm (ohne zweiten Randstreifen).
Ehemals in Chor I, iA oder iB.
Erhaltung: Mehrere Sprungbleie. Rote und teils auch blaue Farb-
gläser mit Lochfraß. An den weißen Gläsern befinden sich au-
ßenseitig braune Verwitterungsschichten. Zur Einpassung in die
Öffnung wurde der Dreipass mit einem zweiten Randstreifen
versehen, die seitlichen Passlappen mit einem Band verlängert.
Ornament: Von einem zentralen Dreipassmedaillon strahlen
Blütenbüschel in die Passlappen aus.
Farbigkeit: Weiße Blüten und Stengel auf blauem Grund. Im
Medaillon rote Blüten und gelbes Maßwerk.
CVMA K 12567, Großdia K 00/31, Foto Marburg 1522736
2AB 1-3 MASSWERKFÜLLUNGEN Abb. 126
H. 36/43/44 cm, B. 59/88/85 cm.
Flickwerk aus verschiedenen Ornament-, Architektur- und
Schriftfragmenten.

Fig. 202. ES Fenster n III, 2AB O.
M 1:15


Inschriften: In 2AB1 Inschriftenfragmente in humanistischer
Kapitalis BEP sowie STA. Die Schriftstücke entstammen wohl
dem Werkstattfundus des Glasmalers Matheis, da sie in den
Kriegsbergungsaufnahmen selbst nicht dokumentiert sind.
CVMA K 12567, Großdia K 00/31 (gesamtes Maßwerk)

SAKRISTEI

Nach dem Zweiten Weltkrieg waren Teile von Glasmalereien aus Langhaus und Chor in der Sakristei deponiert. Diese
wurden von Glasmaler Matheis zusammen mit einer einfachen Wabenverglasung in die Fenster der Sakristei versetzt.
Anstelle zweier damals offenbar noch vorhandener Kopfscheiben aus Chor nord II (vgl. Anhang Nr. 2, 3) setzte Ma-
theis in Sakristei nord I, 1-3 lediglich Kopien ein. Die Fenster sind außenseitig nur mit Messingdrahtgitter geschützt.

SAKRISTEIFENSTER nord II
1, 2 TURMSPITZE Fig. 203, Abb. 132L
H. 45/46,5 cm, B. 55,5/55 cm.
Beide Felder waren Teil eines Standfigurenbaldachins in Chor-
fenster süd II; im ausgehenden 18. Jh. stark beschnitten und als
Kopfscheiben in Chor süd IV eingeflickt. Feld 1 ist von Matheis
mit alten Scherben zum Rechteck ergänzt worden.
Erhaltung: Vielfach mit Flickstücken ausgebessert, dennoch
die ursprüngliche Komposition noch ablesbar. Der rote Mau-
ergrund in Feld 2 ist mit einem schmierigen Überzug verse-
hen. Die Zeichnung des Wimpergs ist vollständig verloren, das
Schwarzlot auf gelben und roten Gläsern stellenweise berie-
ben.
Komposition: Vor einer Quadermauer mit seitlichen, auf Blatt-
konsolen ruhenden Wandvorlagen ragt die Spitze des Riesen
eines übereck gestellten Turmes empor. Er wird flankiert von
mit Strebebögen verbundenen Fialen, die tierkopfförmige Was-

Fig. 203, Abb. 127, 132-134

Fig. 203. ES Sakristei n II, 1, 2.
M 1:15
 
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