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Parello, Daniel; Hess, Daniel
Die mittelalterlichen Glasmalereien in Marburg und Nordhessen — Corpus vitrearum medii aevi - Deutschland, Band 3,3: Berlin: Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, 2008

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.52865#0531

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REGESTEN

wird, mithin dieses Werk realiter dem hohen Orden zur Ehre
gereichet (...).
Marburg, HStA, io6a/42, Nr. 203 (Deutscher Orden Ballei Hes-
sen, Reparation der Fenster in der Elisabeth-Kirche, Vol. I).
85 Marburg 1770 Aug.
Für die wabenverglasten Fenster des Langhauses und der Kon-
chen stellt Glasermeister Neidert 24 Taler pro Fenster in Rech-
nung, für die Wiederherstellung der mittelalterlichen Fenster
werden jedoch 30 Taler verlangt:
1769 Vermöge accord soll der Glaßermeister Johann Adam
Neidert von Offenbach von einem Kirchen-Fenster mit 6-
eckigten weißen Lohrer Scheiben neu zu machen, zu verglasen,
mit Wind Eisen zu versehen, einzusetzen, zu verspeisen und
die alte fenster heraus zu nehmen haben 24 Th, da nun derselbe
39 St gantz neu accordmäßig gemacht, so sind ihm dafür nach
und nach bezahlt worden 936 Th.
1770 den 11. Äug. demselben noch von 7 1/4 St fenster von
weißem Glaß, vor Stück 24 Th (...) Lohn 718
demselben an Verfertigung 16 St. gemahlten fenster vom St 30
Th 480.
Marburg, HStA, io6a/42, Nr. 203 (Deutscher Orden Bal-
lei Hessen, Reparation der Fenster in der Elisabeth-Kirche,
Vol. II).
86 Marburg 1770 Okt.
Aus Frankfurt bezieht Glasermeister Neidert über den Glas-
händler Zahn grünes, gelbes, blaues und rotes Glas, welches
zur Herstellung der 16 Farbfenster im Chor benötigt wird. Das
alte Blei kann noch einmal verwendet und überschüssiges Blei
mit Gewinn verkauft werden:
Verrechnung derer zu denen neu=verfertigten Fenster und
sonsten an der Hohen Ordens St Elisabethen Kirchen bey der
Landcommende Marburg in A(nn)is 1769 und 1770 verwende-
ten Reparationskosten (Copia)
Ausgabe Geld für angekaufte Lohrer Fenster Scheiben aus Glas
Stücken
1769
April den 27ten für 8 Kisten solcher Scheiben a 1000 St. je Kis-
ten accordirt die Kiste zu 40 th 40 xr betraget und
Juni iten, 4 Kisten Scheiben und 2 Korb Glas Stücken
Juli ipten für 7 Kisten Scheiben und 2 Korb Glas Stücken
August i8ten 6 Korb Glas Stücken
1770
Abril den i9ten für 1/2 Schock Gelb und 1/2 Schock dunkel
braunes Glaß samt einen Verschlägel an Agent Schneider
Den 2oten für eine Korb Glas Stücker nebst [unleserlich] Leid
zahlt
Am2 8ten für zwei Körbe desgl. nebst Kisten
May den 2 8ten für 4 Kisten bedigl, Scheiben ohne Kisten von
Factor Leid
Dems. für 70 St. weiße Tafeln zum Landcommentur Kirchen
Standhaus Kisten
Juni den 9ten demselben für 2 Kisten beiligt. Scheiben
Den 28ten für 2 Schock Grün, roth, blau und gelb Gläßern den
Glaßhändler Zahn in Franckfurt zahlt
Nota: Zu sämtl. Vorstehenden Bley hätten noch 12 Centr 69
Pfund Hartbley angekauft werden müssen; man hat aber aus
dem alten Fenster Bley noch so viel bekommen, dass man nicht
nur nicht nöthig gehabt neues anzukaufen, sondern man daran
so viel erübriget, dass noch 47 Centr 16 Pfund verkauft werden
können; und wird das daraus erlösende Geld in [unleserlich] die

quantitaet nach und nach verkauft wird, sich in der ZinßMeis-
terey Rechnung rub. Einnahme Geld Insgemein finden.
Schmidt Kolben zum Löten, Brennholz zum Schmelzen, Löthen
und für die Kolben zu wärmen, Tannendielen für Gerüst.
Dem Glasermeister für jedes neue Kirchenfenster 24 Th, da nun
davon 79 St. und zwaar 6 über der großen Kirchen Thür unter
dem Uhrzeiger und in deren beiden großen Kirchenthürmen
18 St im Langhaus
4 Stück bey der Orgel
8 St im fürstl. Begräbnis und
7 St in und über dem St. Elisabethenmonument
79 Stück neu gemacht worden so betraget das ganze Quantum
976 Th
ferner
Hochderselbe in Ao 1770 (...) 17 1/4 St verfertiget von weisen
öeckigt. Scheiben als 8 St. im fürstl. Begräbnis, 4 St. bey der
Orgel und 1/4 St bey dem Monument
17 1/4 St. betragen 24 Th pro St. 718
Sodann
Von 16 Stück gemahlten fenstern im SanctChor das Stück a 70
Th thun 480
Summa T734
Marburg, HStA, io6a/42, Nr. 203 (Deutscher Orden Ballei Hes-
sen, Reparation der Fenster in der Elisabeth-Kirche, Vol II).
87 Birstein 1770 Okt. 3
Nach Fertigstellung der Instandsetzungsmaßnahmen bedankt
man sich bei der Hochmeisterlichen Regierung zu Mergent-
heim für die Übernahme von zwei Dritteln der Gesamtkosten,
die etwas mehr als 4901 Taler betragen:
Seit weniger Zeit [ist] die Herstellung der neuen von weißem
Glas verfertigten sowohl als der gereinigten, umgearbeiteten
und ganz neu in Bley gelegten bunten Fenster an der hohen
Ordens Münster bey der mir gnädigst anvertrauten Landcom-
mende bey Marburg, zu völlig und endlichem Stande gekom-
men und der Zinsmeister Foersch [hat] die darüber geführte
Rechnung auch gestellet (...).
Das Ergebnis rechtfertige die Kosten, die Glasmalereien seien
ein immerwährendes Denkmahl unseres gnädigsten fürsten re-
spect Obersten und Herrn angebohrener Milde und Gnade.
Marburg, HStA, io6a/42, Nr. 203 (Deutscher Orden Ballei Hes-
sen, Reparation der Fenster in der Elisabeth-Kirche, Vol II).
88 Marburg 1823 Jan. 28
Erneute Schäden an den Glasmalereien zwingen zu raschem
Handeln. Das Konsistorium berichtet hierüber der Finanz-
kammer:
(...), dass nach der Anzeige des katholischen Pfarrers, Professor
von Eß, eines der schönsten gemalten Fenstern in der Kirche St.
Elisabeth dahier, der schleunigsten Reparatur bedürfe (...). Bei
der Untersuchung welche ich mit dem Glaser Schippel angestellt
habe, fanden sich, als derselbe die Fenster mit einer hohen Lei-
ter bestieg, dass nicht eines, sondern mehrere durch die Länge
der Zeit und Windstürme lose geworden, beschädigt und repa-
riert werden müßten, welches auch bestens geschehen ist.
Marburg, HStA, 315 f, Landeskirchenamt Specialia, Königl.
Consistorium für den Kirchenbezirk Cassel (Acta Die Dach-
und andere Reparaturen von der Kirche St. Elisabeth zu Mar-
burg, Vol. I, 1815-1827).
 
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