Dre neue Äreatur aus Lrcht §u Iscken,
Lrhabnes Leben, vielgeschnrähtes
Geschent öer Götter, lasfe laut öich xreisen!
lseiltünstler, Ser öie grirnrnigste öer wunöen
Solange salbst, bis sie sich enölich schließt,
Du steter Fleiß, öer abgerissne Fäöen
Still wieöer tnüxft, öie jäh öer Toö verrvirrt,
Glanzvoller Sieger, lseil! wir xreisen öich,
wenn öu auch grausarn bist, wie Sieger sinö,
Anö rnanches Aarte nieöertreten rnußt.
Gewaltig bauen Schrnerzen -einen Sieg, —
Denrütig Suckt sich öort öcr Feinö, öer Toö.
Die Lahnen wehn, -er weg ist grün bestreut,
Siegreiches Leben, lasse laut öich xreisen!
Alexanöer von Gleichen-Rußwurrn
Vom Heute fürs Morgen
Ansprachen
ls die Ausstände begonnen hatten,
habe ich ein Flugblatt mit einer
Ansprache des Kaisers oder eines der
andern ersten Vertrauensmänncr der
Nation erhofft. Ie nach dem Verfasser
hätte natürlich der Ton sein müssen,
bestimmte Merkmale aber müßte jede
zeigen. Keine durfte in diesem Fall
wie der Vorgesetzte zum Antergebenen
oder der Lehrer zum Schüler sprechen,
jede einfach wie der Deutsche zum
Deutschen, keine mit Richterbewußtsein,
Ministererhabenheit oder Majestäts-
Äbermenschentum mit „ihr" und groß-
geschriebenem Ich. Akle ganz einfach:
so liegen die Diuge, so sind die Fol-
gen eines Ausstandes jetzt — wollen
Sie das? Da diese Zeilen zum Satz
gehn, habe ich noch nichts von irgend-
einer Proklamation solcher Art ge-
hört, während man hier ein paar Mil-
lionen Blatt Papier doch wohl hätte
dranwenden können. Nicht einmal von
entsprechenden Maueranschlägen hörte
man bis heut. Natürlich müßten solche
Ansprachen Meisterstücke einer vorneh-
men und volkstümlichen, zum mindesten
von ihrem Freundeswillen unmittelbar
überzeugenden, von Herz zu Herz wär-
menden Sprachkunst sein. Sind unsre
Kriegsstellen nicht so organisiert, daß
unter den Eingezogenen oder Rekla-
mierten der Befähigte zur Verfügung
steht? Liegt es nur am Weiterrollen
im alten Gleis, daß man solche Auf--
gaben beiseite läßt? Hat man sie noch
gar nicht erkannt? Wir würden gern
die Gründe wissen, wegen deren man
eine solche Aussprache zwischen Füh-
rern und Volk selbst in dieser Zeit nicht
anwendet. A
Militärgottesdienst
ach sehr anstrengenden Tagen wäh-
rend der Vormärsche in Rußland
lchS hörten wir Lutherische an einem
herrlichen Sommersonntag in schöner
Segend die Predigt eines katholischen
Pfarrers. Es war einer unsrer schön-
sten Feldgottesdienste. Wie hier ein
Katholik uns Andersgläubigen predigte,
so ist es oft auch umgekehrt gewesen,
und es kam zu Annäherungen und
Freundschaften dabei, die im Frieden
der konfessionelle Gegensatz wohl ver--
hindert hätte.
Wenn auch eine religiöse Erbauung
eigentlich eine freiwillige Teilnahme
erfordert, so zwingen militärische Vor-
schriften, die auf jahrzehntelangen Er-
fahrungen aufgebaut sind, zur Leil-
nahme an den Militärgottesdiensten.
Das ist besonders in der Heimat der
Fall.
Wir wollen uns von einer solchen
Feier ein klares Bild machen. Den
Sonntagsgottesdiensten gehen eine Ein-
teilung, ein Marsch und manche
Dienstobliegenheiten voraus, so daß
Lrhabnes Leben, vielgeschnrähtes
Geschent öer Götter, lasfe laut öich xreisen!
lseiltünstler, Ser öie grirnrnigste öer wunöen
Solange salbst, bis sie sich enölich schließt,
Du steter Fleiß, öer abgerissne Fäöen
Still wieöer tnüxft, öie jäh öer Toö verrvirrt,
Glanzvoller Sieger, lseil! wir xreisen öich,
wenn öu auch grausarn bist, wie Sieger sinö,
Anö rnanches Aarte nieöertreten rnußt.
Gewaltig bauen Schrnerzen -einen Sieg, —
Denrütig Suckt sich öort öcr Feinö, öer Toö.
Die Lahnen wehn, -er weg ist grün bestreut,
Siegreiches Leben, lasse laut öich xreisen!
Alexanöer von Gleichen-Rußwurrn
Vom Heute fürs Morgen
Ansprachen
ls die Ausstände begonnen hatten,
habe ich ein Flugblatt mit einer
Ansprache des Kaisers oder eines der
andern ersten Vertrauensmänncr der
Nation erhofft. Ie nach dem Verfasser
hätte natürlich der Ton sein müssen,
bestimmte Merkmale aber müßte jede
zeigen. Keine durfte in diesem Fall
wie der Vorgesetzte zum Antergebenen
oder der Lehrer zum Schüler sprechen,
jede einfach wie der Deutsche zum
Deutschen, keine mit Richterbewußtsein,
Ministererhabenheit oder Majestäts-
Äbermenschentum mit „ihr" und groß-
geschriebenem Ich. Akle ganz einfach:
so liegen die Diuge, so sind die Fol-
gen eines Ausstandes jetzt — wollen
Sie das? Da diese Zeilen zum Satz
gehn, habe ich noch nichts von irgend-
einer Proklamation solcher Art ge-
hört, während man hier ein paar Mil-
lionen Blatt Papier doch wohl hätte
dranwenden können. Nicht einmal von
entsprechenden Maueranschlägen hörte
man bis heut. Natürlich müßten solche
Ansprachen Meisterstücke einer vorneh-
men und volkstümlichen, zum mindesten
von ihrem Freundeswillen unmittelbar
überzeugenden, von Herz zu Herz wär-
menden Sprachkunst sein. Sind unsre
Kriegsstellen nicht so organisiert, daß
unter den Eingezogenen oder Rekla-
mierten der Befähigte zur Verfügung
steht? Liegt es nur am Weiterrollen
im alten Gleis, daß man solche Auf--
gaben beiseite läßt? Hat man sie noch
gar nicht erkannt? Wir würden gern
die Gründe wissen, wegen deren man
eine solche Aussprache zwischen Füh-
rern und Volk selbst in dieser Zeit nicht
anwendet. A
Militärgottesdienst
ach sehr anstrengenden Tagen wäh-
rend der Vormärsche in Rußland
lchS hörten wir Lutherische an einem
herrlichen Sommersonntag in schöner
Segend die Predigt eines katholischen
Pfarrers. Es war einer unsrer schön-
sten Feldgottesdienste. Wie hier ein
Katholik uns Andersgläubigen predigte,
so ist es oft auch umgekehrt gewesen,
und es kam zu Annäherungen und
Freundschaften dabei, die im Frieden
der konfessionelle Gegensatz wohl ver--
hindert hätte.
Wenn auch eine religiöse Erbauung
eigentlich eine freiwillige Teilnahme
erfordert, so zwingen militärische Vor-
schriften, die auf jahrzehntelangen Er-
fahrungen aufgebaut sind, zur Leil-
nahme an den Militärgottesdiensten.
Das ist besonders in der Heimat der
Fall.
Wir wollen uns von einer solchen
Feier ein klares Bild machen. Den
Sonntagsgottesdiensten gehen eine Ein-
teilung, ein Marsch und manche
Dienstobliegenheiten voraus, so daß