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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 17.1899

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Busl, Karl Anton: Ueber das alte und neue Schloß in Altshausen und des letzteren feierliche Grundsteinlegung
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https://doi.org/10.11588/diglit.15869#0016

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8

Erwähnung eine auf Leinwand grau in
grau gemalte Tafel im Amtszimmer
des Hofkameralverwalters: Entwurf zu
einem großen, in Kupfer zu stechenden
Kalender der Deutschordenskommende, wie
solche für Hochstiste, Reichsstädte u. s. w.
im vorigen Jahrhundert beliebt waren:
rechts Sb Michael (Patron ron A.), den
Drachen tötend, links St. Martinus, seinen
Neitermantel teilend. Die vorgesehenen
Medaillons für die Wappen der' Ordens-
ritter sind leer gelassen. Inschrift: fsncob
Earl 3tau6er Eoirstantiae iuvenil, pinxit
et clellineavit (sie!).
Schließlich geben wir mit Erlaubnis der
K. Hofdomänekammer nach einer in der
Registratur des Hofkameralamts A. liegen
den' Aufzeichnung des Registrators Paul
Amon Hündel eine Beschreibung der
feierlichen Grundsteinlegung zum
neuen Schloß.
Sie wurde am 11. August 1729
durch Franz Ignaz Anton Frhrn. v. Nei-
lt ach, Statthalter der Reichsballei Elsaß
und Burgund und Komtur auf der
Mainau st in Anwesenheit einer größeren
Anzahl auswärtiger, unten genannter Kom-
ture und Ritter und der Ordenskapitulare,
Beamten und Geistlichen von Altshausen
folgendermaßen vollzogen. Die Feier wurde
morgens halb 8 Uhr durch eine heilige
Messe mit musizierter Sonate und Motette
eröffnet. Nun ging der Festzug zum Bau-
platz. Vor dem auSgehöhlten Grundstein
präsentierte der Baumeister Hans Kaspar
Bagnato in silbernem Lavoir die noch
jetzt im „Archiv" aufbewahrten vergoldeten,
bezw. versilberten Kelle und Hammer. Der
Komtur that die ersten drei Würfe Mörtel
Z Der -Landkomtur von Altshausen, Johann
Franz von Reinach, war bei der Grundsteinlegung
nicht anwesend, viel weniger aktiv dabei thntig.
Wegen Altersgebrechen war ihm schon im Jahre
1735 ein Koadjutor in der Person des Franz
Ignaz Anton von Reinach, Komturs auf der
Mainau, beigegebsn worden. In den „Beiträgen
zur Personnlgeschichte des deutschen Ordens" Zn
der Zeitschrift „Adler" XVI—XVII, 1889—1890,
S. 13) des Herrn Grafen v. Mirbach-Harff ist
das Todesdatum des Johann Franz von Reinach
nicht angegeben; dieser starb im 83. Lebensjahre
den 38. April 1780. Sein Nachfolger Franz
Ignaz Anton starb nicht schon 1784, sondern erst
am 1. Oktober 1738, 49 Jahre alt, hatte aber
bereits im Jahre 1785, oder, nach Graf Mirbach,
1784, den Grafen Philipp von Froberg zum
Nachfolger erhalten,

im Namen der allerheiligsten Dreifaltigkeit;
ihm folgten der Hanskomtnr Frhr. v. Brei-
ten! a n d en b er g und der Pfarrvikar.
Letzterer legte nun in ein großes Glas
eine Anzahl heiliger Reliquien, ein Ge-
fäß mit rotem und weißem Wein, eine
Anzahl Münzen, einen Zettel mit den
derzeitigen Wein- und Frachtpreisen, sodann
eine Urkun de über die Grundsteinlegung.
GlaS und Grundstein wurden dann ver-
schlossen und eö erfolgten nun die üblichen
drei Hammerschläge durch den Statthalter,
den Hanskomtnr, den Pfarrverweser, den
Obervogt von Hohenfels, Bernhard Weg-
müller, die Hof- und Kirchenkapläne Joseph
Keßler, Dominikus Rauscher und Christian
Hueber, den Rentmeister Philipp Joseph
Graf, Sekretär Joseph Bonns von Egen-
rodt, Registrator Franz Paul Anton Handtl,
Kastenvogt Johann Oswald Pfisterer,
resiANLlus und dessen Succesfor Egidi . . . .,
Expeditor Franz Ignaz Müller, Kanzlisten
Franz Anton Hommnisch und andere um-
stehende Personen.
Unter Trompeten- und Paukenschall
wurden 12 große Böller gelöst. Dann
erfolgte die Gratulation und nach der
Rückkehr in die Kirche endigte ein De
Oeum die Feier. Mittags wurde den
anwesenden Beamten und Geistlichen ein
Festmahl gegeben.
Während die Abschrift des Zettels mit
den Frucht- und Weinpreisen verloren ge-
gangen ist, haben sich diejenigen der übrigen
obgenannten Einlagen erhalten:
1. „OssiAnnkio U.elicqriinrum, so in
den am 11. August 1729 dahier gelegten
ersten Stein von Allhiesigem des Hohen
D. Ordens Priestern und Pfarrverwesern
Herrn Thomas Metzgern H geihan wor-
den, als;:
ch Die Grabtafel des I. Th. Metzger (gemalt)
ist noch in der Gottesackerkapelle zu sehen. Der
Verstorbene in schwarzem Tatar und weißem
Orbensmantel kniet vor einem Kruzifix. In-
schrift: (Zepnlcruin) /tclinoduin llsverencli Xob.
nc Llnriss. Du. goannis Tlloinas blet^er,
8.8. HieoloA. et 8.8. Lnnon. Lau. (ckidati),
8erenissirni ÜNeetoris Lolonisnsis Oonsil. ecclss.
nee non per 20 onnos parockuae vicnrii in
LItsIiausen, gui die 27. 8eptvr. 1746 aetatis
ZULs 49 aniinain Oeo redclicNt. Dazu folgendes
Distichon:
vnlet (sic!) ovis knrocllurn, Xectorern Leccls-
sia (sic!) clignum!
Inclz-tus et ineindruin ku^eat Orclo suum >
 
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