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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 5.1860

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https://doi.org/10.11588/diglit.12973#0048

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28

Dessauer Eichen. Sechsundzwanzig Photographien, nach
der Natur ausgenommen auf Befehl Sr. Hoheit des
ältest-regierenden Herzogs von Anhalt-Dessau, von
G. Völkerling, Maler und Hofphotographen Ihrer
Königl. Hoheit der Prinzessin Friedrich Karl von Preußen.
(Dessau 1859, im Selbstverläge.)

Daß die Photographie von unberechenbarer Wichtigkeit nach
vielen Seiten hin werden würde, das haben bereits ihre Erfinder
vorausgesehen. Leider aber ist sie bisher hauptsächlich nur für
Portraits und Reproduktion von architektonischen Ansichten ver-
wandt worden. Für die eigentliche Kunst hat sie noch nicht viel
Erhebliches gethan, wenn man die wenigen Terrainphotogra-
phien abrechnet. Aber die lebendige Natur, die Vegetation
in ihrer Detailcharakteristik, scheint uns von viel größerer Be-
deutung. Dank sei daher dem knnstliebenden und kunstver-
ständigen Herzog von Anhalt-Dessau, auf dessen persönliche Ver-
anlassung und mit dessen warmer Unterstützung und Beihülfe das
obige Werk in's Leben gerufen wurde, welches für die gesammte
Künstlerwelt von der höchsten Wichtigkeit ist. Die berühmten
alten Dessauer Eichen, nach denen alljährlich so viele Künstler
mit ihren Studienmappen wallfahrten, liegen uns hier in getreuen

Abbildungen vor, deren sorgfältige Herstellung auf photographi-
schem Wege dem Hofphotographen Völkerling alle Ehre macht.
Besonders zeigt sich sein künstlerisch-gebildeter Blick in der Wahl
des Standpunktes, welcher der Darstellung, bei aller Treue in
der Detailcharakteristik des betreffenden Baumes, stets ein bild-
mäßiges, oft ein höchst malerisches Gepräge verleiht. Daß Seine
Hoheit der Herzog auch bei dieser künstlerisch-bedeutsamen Wahl
der Standpunkte zur Aufnahme der photographischen Bilder
mitgewirkt hat, glauben wir auch schon ans dem Umstande schließen
zu dürfen, daß sein Portrait sich mehrmals auf diesen Blättern
wiederfindet. —

Die „Dessaner Eichen" sind ein Werk, ganz für Künstler ge-
schaffen. Danach ist ein Studium möglich, nicht nur bequemer
sondern auch, wenigstens rücksichtlich des anatomischen Bans,
sicherer als nach der Natur. Der Künstler hat zwei Ausgaben
veranstaltet. Die erste ist eleganter und theurer, die zweite billiger
(1 Thlr. das Blatt nach freier Auswahl). Wir werden in Kurzem
noch einmal auf das verdienstliche Unternehmen zurückkommen
und bemerken vorläufig, daß die Expedition nnsers Journals —
in welcher die Blätter zur Ansicht ausgelegt sind — Bestellungen
zur Beförderung nach Dessau annimmt. M. Sr.

Brief- Kasten.

An die Redaktion der Dioskuren.

Anknüpfend an einen Korrespondenzbericht Ihres geschätzten
Blattes aus München, September, in welchem des Auffindungs-
ortes eines röthlichen Alabasters, als Geheimniß der Familie
Hautmann, Erwähnung geschieht, erlaube ich mir folgende kurze
Erzählung, die vielleicht eine Lösung des Geheimnisses bewir-
ken kann.

Als ich vor 10 Jahren mit Bekannten das Schwanthaler-Mu-
seum besucht hatte, wurden uns als Andenken kleine Statuetten
und Büsten aus Marmor und Alabaster, auch eine reizende
Psyche in jenem röthlichen Alabaster, zum Verkaufe angeboten.
Da wir es mehr mit dem Gegenstände und der Ausführung als
mit dem Material bei dem Ankäufe zu thun hatten, so verpackten
wir unsere Ankäufe, und erst nach längerer Zeit entdeckte ich zu
Hause, daß meine Marmorbüste Schwanthaler's, mit dem Namen
versehen, weder den Bruch des Marmors nach des Alabasters
besitzt, sondern eine künstliche Masse zu sein scheint, ähnlich dem
sogenannten Meerschaum oder ähnlich der Masse, aus der wir
später häufig die hübschen Arbeiten von Cauer in Krentznach
gesehen. Sollte die Farbe des röthlichen Alabasters nicht auch
eine künstliche sein? Chemiker würden bald hinter das Ge-
heimniß kommen können, und diese Zeilen vielleicht Veranlassnng
zur Lösung desselben geben.

Stettin, im December 1859.

Ergebenst

vr. Lehmann.

Herrn f Korrespondenten in München. Meinen besten
Dank für Ihre Bemühungen, die hoffentlich erfolgreich sein wer-
den. Rücksichtlich der Berechnung erlaube ich mir die Bemerkung,
daß die Spalte zu 100 Zeilen angenommen ist, wovon Sie sich
gefälligst aus den früheren Specifikationen überzeugen können.
Dadurch wird die obwaltende Differenz beseitigt. Dagegen bitte
ich dringend um Preisangabe der mir übersandten Druckschriften.
— Herr Löhle irrt sich. Ich bin seit 1856 nicht in München
gewesen; sonst würde ich zuverlässig Sie ausgesucht haben.

Herrn % Korrespondenten in Bremen. Es ist freundlich
von Ihnen, meine Konfusion durch Ueberhäufung mit Arbeiten
zu entschuldigen. Wären es nur diese, so wollte ich schon zu-
frieden sein. — Die Sache mit Herrn A. D. wird in diesen
Tagen regulirt werden. Einer von den mir vorgeworfenen Jrr-
thümern ist nur ein formeller, und zwar nicht jetzt, sondern früher
begangen. In meinem Briefe vom Oktober sollte es heißen
III. Quartal statt IV. Denn wenn Sie Ihre Bücher Nachsehen,
werden Sie finden, daß ein Quartal des Jahrgangs nicht in
Rechnung gebracht ist. Im I. Quartal war kem Beitrag
von Ihnen, also auch keine Berechnung nöthig, so daß am Ende
des II. eigentlich zwei Quartale in Abrechnung zu bringen waren,
was aber nicht geschehen. — Für die Uebersendung des Sonn-
tagsblattes meinen besten Dank. Wegen des Frommel'schen Stichs
machen Sie sich weiter keine Sorgen. Wollen Sie ein klebriges
thun, so versehen Sie das eine Exemplar mit der deutlichen Be-
zeichnung „Kunstbeilage zu den „Dioskuren" 1860" und über-
geben Sie es einer renommirten Kunsthandlung zum Aushängen
im Schaufenster.

Berichtigung.

In der vorigen Nummer der Dioskuren bittet man zu streichen, so daß der Text folgendermaßen lautet: „Wir

ans S. 18 Sp. 2 die erste Zeile, welche durch ein Der- billigen die jugendliche Raschheit der Bewegung n. s. s."

sehen aus einem andern Artikel hineingekommen ist, ganz

[7] Drugulin’s Kunst»Auetion VII.

Am 23. Januar und folgende Tage:

vorzügliche Kupferstiche, Radirungen, Kostümblätter, Militairstiche
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