Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 5.1860

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.12973#0213

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Deutsche Kunst-Zeitung.

Abonnements

„Die Dioskuren" erscheinen wöchentlich(Sonnabends) in 1—2 Bogen 4to 1
zum Abonnementspreise von 1^ Thlr. pränumerando pro Quartal. Bestel-
lungen nehmen an: für Berlin die „Expedition der Dioskuren", für auswärts

bedingungen.

sämmtliche postanstallen, Buch- und Aunjlhandlungcn Deutschlands, sowie für
frankirte Kreuzbandsendungen die L.rpedilwii in Berlin. — Preis einer einzelnen
Nunimer 4 Sgr. ohne Kunstbeilage.

Das Redaktionsbureau (Wilheimsstr. 25, Ecke der Puttkammerstr.) ist täglich von 8—10 Uhr Morgens geöffnet.

2nh

Alchandelnde Artikel °. Studien zur Charakteristik deutscher
Künstler der Gegenwart. Von Regnet. X. Heinrich Hein-
lein. — Anton Waterloo. Eine Künstler-Studie von Karl
v. Rosen. (Forts.)

Korrespondenzen: f Rotterdam, den l. Juni. (Kunstaus-
stellung.) — -£ München, den 3. Juni. (Kunstverein.)

alt:

Kunstchronik: Verschiedene Lokalnachrichten aus Berlin, Breslau
Stralsund, Danzig, Köln, Dresden.

Kunstinstitute: Verein der Kunstfreunde im Preußischen Staate.
— Verein für religiöse Kunst in der evangelischen Kirche. —
Potsdamer Kunstverein.

Briefkasten.

Studien zur Charakteristik deutscher Künstter der Gegenwart.

Von Regnet.

X. Heinrich Heinlein.

eutschland ist vorzugsweise reich an
tüchtigen Landschaftsmalern der ver-
schiedensten Richtung. Einer der her-
svorragendsten ist ohne Zweifel Hein-
rich Heinlein. Er ist am 3. De-
zember 1803 zu Weilburg im Nas-
j-X säuischen geboren. Sein Großvater
väterlicher Seite war Specerei- und
X Konditorei-Waaren-Händler in Man-
heim. Dessen beide Söhne folgten
^dem Berufe des Vaters. Heinrich's
Vater hielt sich in der ersten Hälfte
der Neunziger Jahre bei seinem Bru-
der auf, der in Paris ein Geschäft
gegründet und sich dort niedergelassen
hatte, und kam von da an den Hos
Fürsten von Nassau-Weilburg, wo er zum Vorstand
Konditorei ernannt wurde. Heinrich's Mutter, eine

geborne Riedel, stammte dagegen aus einer Künstlerfamilie:
ihr Vater und ihre vier Brüder waren ausübende Archi-
tekten; sie selbst malte in Pastell Portraits. Die Folgen
der französischen Revolution trieben den Fürsten von Nas-
sau-Weilbnrg nach Bayreuth. Hier lernte die Fürstin
Heinrich's Mutter kennen und schätzen. Ihr seiner Ge-
schmack in weiblichen Handarbeiten verschaffte ihr die Stelle
einer Kammerfrau der Fürstin. In derselben Zeit malte
sie auch die Portraits mehrerer Mitglieder der fürstlichen
Familie. Sie begleitete den fürstlichen Hos nach Weilburg
zurück und verband sich dort ehelich mit Heinrich's Vater.

Die Eltern konnten dem Knaben um so mehr alle
Aufmerksamkeit znwenden, als er das einzige Kind blieb,
und unter ihren Augen erhielt er durch Hauslehrer den
ersten Unterricht, den sie, selber im Besitze einer höheren
Bildung, als man bei ihren socialen Verhältnissen im All-
gemeinen erwarten durfte, und durch den Umgang mit
hervorragenderen Personen des Hofes fortwährend in
geistiger Regsamkeit erhalten, sorgfältig überwachten.
 
Annotationen