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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 5.1860

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https://doi.org/10.11588/diglit.12973#0073

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rutsche Kunst-Zeitung.

mstvereme.

RerallLgegebell und rrdigirt
von

vr. Mar Schasler,

Herausgeber des „Deutschen Kunst-Kalenders" in Berlin.

(> 12, Februar, y

d 1860. (

Abonnemente

„Die Dioskuren" erscheinen wöckciitlich(SonnabendS) in 1—2 Bogen 4to
zum Abonnementspreise von 1J Thlr. pränumerando pro Quartal. Bestel-
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frankirte Kreuzbandsendungen die E.r,'edllwu in Berlin. — Preis einer einzelnen
Nummer 3 Sgr. ohne Kunstbeilage.

Das Redaktionsbureau (Wilhelmsstf. 25, Ecke der Puttkammerstr.) ist täglich von 8—10 Uhr Morgens geöffnet.

Inh

AtchandclndeArtikel: UeberSchulzeichnenunterricht, v Bräuer.
(Fortsetzung.)

Korrespondenzen: R Kassel, im Februar. (Die „Gazette des
Beaux-Arts“ über die Kunstvereine und das Menzel'sche
Bild „Friedrich II. und Joseph II. in Neiße;" der hiesige
„Verein für bildende Kunst.") — E Wien, 27. Januar.
(Die Wandmalereien in der Altlerchenfelderkirche.)
Kunstchronik: Verschiedene Lokalnachrichten aus Berlin, Düffel-

ult:

dorf, München, Paris, London.

Kunstkriiik: 1. Lokal des Kunstvereins. — 2. Permanente Ge-
mäldeausstellung von Sachse.

Kunstinstitute u. Kunstvercine: Wissenschaftlicher Kunstverein
in Berlin. — Hülfsverein für das Germanische Museum. —
Düsseldorfer Künstlerverein „ Malkasten." (Fortsetzung.) —
Thüringer Kunstverein. — Oesterreichischer Kunstverein in
Wien.

Kcber Sdiuljetdjnenuntcrridjt

von 33rälter.

Das Modellzeichnen nimmt das tastische Gefühl
in Anspruch und übt die Fertigkeit zum Naturzeichnen.
Zur Schärfe der Auffassung und zum Verständniß der
körperlichen Form ruft der Unterricht in der Malerei und
Zeichnenkunst gewisseUebunghervor, unterdenen dasGrund-
und Aufrißzeichnen, sowie das Zeichnen der Licht- und
Schattengrenze das Unentbehrlichste sind^). Die Modelle *)

*) Schon in den untersten Schulklassen müssen, abwechselnd
mit dem Aufzeichnen, Aufrisse geübt werden. Jeder Schüler
muß ein kleines Reißbrett und Schiene haben und das Zeichnen
von Obelisken und ähnlichen symmetrischen Formen, ebenso von
Mäanderzügen, Täfelungen und dergleichen betreiben. Die ersten
Hebungen im Aufriß werden gleichzeitig von allen Schülern nach
des Lehrers Vortrag und Vorzeichnung an der Schultafel gemacht,
wozu jeder Schüler ein verkleinertes Maaß au die Ecke seines
Reißbretts festleimt. Sobald das banartige Aufzeichnen wie die
Handhabung von Zirkel und Reißschiene erlernt ist, werden
Vorzeichnungen, d. h. Aufrisse dieser Art zu häuslichen Arbeiten

(Fortsetzung.)

werden erst nach Grund- und Aufriß abgezeichnet und
dieses Zeichnen durch die Wendung der Gruppen so lange
geübt, bis das Verständniß dieser Verhältnisse in dem
Vorstellungsvermögen des Schülers fest geworden ist. Die
Licht- und Schattengrenze wird an der Kugel gelehrt,
alsdann an Gruppen viereckiger Säulen, am Mühlenstein
(Cylinder), an der Nische, Kannelirung, dem Kapital und

ausgeliehen. Durch dieses Aufrißzeichnen lernt der Schüler
erstlich den rechten Gebrauch von Cirkel und Lineal (Schiene);
sodann den rechten Unterschied zwischen bauartiger und freier
Aufzeichnung. Sein Auge gewöhnt sich auch an eine gewisse
architektonische Schärfe, welcheseinem ganzenAnffassen förderlich ist.
Aufriß, der rechte Name für dieses Zeichnen: weil nämlich das
Aufträgen der Linien mechanisch und darum sehr schnell geschieht,
so verursacht es ein Geräusch wie Reißen, und die Linie wird
mehr eingeschnitten, und besonders, weil die senkrechte Linie von
unten aufgetragen wird, so ist dieses Zeichnen ein wirkliches
Aufreißen im Aufrißzeichnen.
 
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