Deutsche Kunst-Zeitung.
me.
d Fünfter Jahrgang. (>
M 49. 1
NcrallSgrgkbkn und redigirt
von
vr. Max Schasler,
Herausgeber des „Deutschen Kunst -Kalenders" in Berlin.
> 2. December >
k' L860. ?
Abonnements
„Die Dioskureu" erscheinen wöchentlich (Sonntags) in 1—2 Bogen 4to
zum Abonnementspreise von lj Thlr. pränumerando pro Quartal. Bestel-
lungen nehmen an: für Berlin die „Expedition der Dioskuren". für auswärts
bedingungen.
! sämmtliche poltnnHaften , Buch - und Auuslhnudluugcu Deutschlands, sowie für
i frankirte Kreuzbandsendungen die E.rpediliou in Berlin. — Preis einer einzelnen
Nunimer 4 Sgr. ohne Kunstbeilage.
Das Kedaktionsbureau (Wilhelmsstr. 25, Ecke der Puttkammerstr.) ist täglich von 8—10 Uhr Morgens geöffnet.
Inh
Abhandelnder Artikel: Studien zur Charakteristik deutscher Künst-
ler der Gegenwart von C. A- Regnet. XV. Theodor
Hosemann.
Kunstchronik: Verschiedene Lokalnachrichten aus Berlin, Mün-
chen, Brüssel.
Kunstkritik: Berliner Knnstwandernngen.
alt:
Kunstliteratur und Album: „Das jüngste Gericht" in der Ma-
rienkirche zu Danzig. Von Frhrn. v. Ledebur. — Ge-
mälde in Oeldruck- (Verlag von Fr. Schnitze in Berlin.)
Kunstinstitute und Vereine: Die Schirmer'schen Anträge vom
Standpunkt der Kunstvereine aus.
Studien Dir Charakteristik deutscher Künstler der Gegenwart.
Von C. A. Regnet.
XV. Theodor Hosemann.
Der da weiß — und wer wüßte es
nicht an sich selbst! — welche
Zauberkraft die ersten bildlichen
^Darstellungen ans die jugendliche
^ Einbildungskraft ausüben und wie
sie oft durch ihren poetischen Neiz
1 und ihre konkrete Drastik dem Ge-
müthe des Kindes eine vielleicht
sein ganzes künftiges Leben be-
stimmende Richtung geben, der
wird ermessen können, was ein Künstler
wie Ho s emann, welcher als der Vater
der deutschen Illustration betrachtet wer-
den kann, und der noch immer seit
mehr als 30 Jahren sin ungeschwächter Thätigkeit und
nlit einer merkwürdigen Frische der Erfindung fortschafst,
für eine Bedeutung aus die sittliche Entwicklung der Na-
tion durch seinen Einfluß aus die jugendliche Phantasie
ausgeübt haben muß, wenn wir die bloße Thalsache mit-
theilen, daß die Zahl der Illustrationen, welche dieser in
seiner Weise ganz isolirt dastehende Künstler in der Reihe
der Jahre geschaffen, sich ans viele Tausende und die
Zahl der Abdrücke auf Millionen beläuft. Wie viele
Kinderherzen, die jetzt in der Brust von Männern und
Müttern schlagen, haben beim Anblick dieser reizenden und
stets mit sinnigstem Humor oder liebenswürdiger Naivetät
komponirten Bildchen gezittert, wenn am heiligen Christ-
abend die schüchterne Hand des Knaben oder Mädchens
das mit buntem Deckel geschmückte Büchlein aus der
lithographischen Anstalt von Winkelmann und Söhne auf-
schlug und mit gieriger Hast vor Allem die hübsch ko-
lorirten Bilderchen durchmusterte!
Theodor Hosemann ist am 24. September 1807
zu Brandenburg an der Havel geboren. Er kam schon
als Kind im Beginne der Freiheitskriege — sein Vater
war Offizier — mit seinen Aeltern nach dem Rhein, wo
me.
d Fünfter Jahrgang. (>
M 49. 1
NcrallSgrgkbkn und redigirt
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vr. Max Schasler,
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Abhandelnder Artikel: Studien zur Charakteristik deutscher Künst-
ler der Gegenwart von C. A- Regnet. XV. Theodor
Hosemann.
Kunstchronik: Verschiedene Lokalnachrichten aus Berlin, Mün-
chen, Brüssel.
Kunstkritik: Berliner Knnstwandernngen.
alt:
Kunstliteratur und Album: „Das jüngste Gericht" in der Ma-
rienkirche zu Danzig. Von Frhrn. v. Ledebur. — Ge-
mälde in Oeldruck- (Verlag von Fr. Schnitze in Berlin.)
Kunstinstitute und Vereine: Die Schirmer'schen Anträge vom
Standpunkt der Kunstvereine aus.
Studien Dir Charakteristik deutscher Künstler der Gegenwart.
Von C. A. Regnet.
XV. Theodor Hosemann.
Der da weiß — und wer wüßte es
nicht an sich selbst! — welche
Zauberkraft die ersten bildlichen
^Darstellungen ans die jugendliche
^ Einbildungskraft ausüben und wie
sie oft durch ihren poetischen Neiz
1 und ihre konkrete Drastik dem Ge-
müthe des Kindes eine vielleicht
sein ganzes künftiges Leben be-
stimmende Richtung geben, der
wird ermessen können, was ein Künstler
wie Ho s emann, welcher als der Vater
der deutschen Illustration betrachtet wer-
den kann, und der noch immer seit
mehr als 30 Jahren sin ungeschwächter Thätigkeit und
nlit einer merkwürdigen Frische der Erfindung fortschafst,
für eine Bedeutung aus die sittliche Entwicklung der Na-
tion durch seinen Einfluß aus die jugendliche Phantasie
ausgeübt haben muß, wenn wir die bloße Thalsache mit-
theilen, daß die Zahl der Illustrationen, welche dieser in
seiner Weise ganz isolirt dastehende Künstler in der Reihe
der Jahre geschaffen, sich ans viele Tausende und die
Zahl der Abdrücke auf Millionen beläuft. Wie viele
Kinderherzen, die jetzt in der Brust von Männern und
Müttern schlagen, haben beim Anblick dieser reizenden und
stets mit sinnigstem Humor oder liebenswürdiger Naivetät
komponirten Bildchen gezittert, wenn am heiligen Christ-
abend die schüchterne Hand des Knaben oder Mädchens
das mit buntem Deckel geschmückte Büchlein aus der
lithographischen Anstalt von Winkelmann und Söhne auf-
schlug und mit gieriger Hast vor Allem die hübsch ko-
lorirten Bilderchen durchmusterte!
Theodor Hosemann ist am 24. September 1807
zu Brandenburg an der Havel geboren. Er kam schon
als Kind im Beginne der Freiheitskriege — sein Vater
war Offizier — mit seinen Aeltern nach dem Rhein, wo