Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 5.1860

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12973#0237

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Deutsche Kunst-Zeitung.

J> Fünfter Jahrgang. (

>

Mrlmsgegrben und rrdigirt (

von ,

1. Juli. 1

M 27. ' (

>

>

Dr. Mar Schasler, !

Herausgeber des „Deutschen Kunst-Kalenders" in Berlin. <

' 186V. {

Abonnemente

„Die Dioskuren" erscheinen wöchentlich (Sonntags) in i—2 Bogen 4to
zum Abonnementspreise von 1A Thlr. pränumerando pro Quartal. Bestel-
lungen nehmen an: für Berlin die „Expedition der Dioskuren", für auswärts

bedingungen.

sämmtliche postaiistallen, Buch- und Aunflhandtnngcn Deutschlands, sowie für
frankirte Kreuzbandsendungen die T.rpedilion in Berlin. — Preis einer einzelnen
Nummer 4 Sgr. ohne Kunstbeilage.

Das Itedaktionshureau (Wilhelmsstr. 25, Ecke der Puttkammerstr.) ist täglich von 8—10 Uhr Morgens geöffnet.

Inh

Abstandclndc Artikel: Studien zur Geschichte der bildenden
Künste im neunzehnten Jahrhundert. Bon Dr. W. Wein-
gärtner. Abth. III. (Fortsetzung.)

Korrespondenzen: st Düsseldorf, den l 8. Juni. (Die Aus-
stellung des „Malkasten" A d. Ess. Z.) G Wien, am
21. Juni. (Ausstellung des österreichischen Kunstvereins.)
^München, am 24. Juni. — (Wanderungen durch Kunst-

alt:

Werkstätten.)

Kunstchronik: Verschiedene Lokalnachrichten aus Berlin, Pots-
dam, Düsseldorf, Magdeburg, Kassel, München, Turin,
London.

Kunstliteratur: Italienische Literatur-Briefe über Kunst von
Neigebaur. (Fortsetzung.)

Kunstinstltttte: Steuerangelegenheiten.

Studien zur Geschichte der bildenden

Bon Dr. W. Weingärtner.

Bon den Schülern des Cornelius waren Adam Cb erl e
aus Aachen, der, wie man behauptet, aus Aerger über
sein mißlungenes erstes Auftreten in den Arkaden schon
1832 in Rom starb, Gottlieb Gassen aus Koblenz und
Kaulbach unmittelbar mit dem Meister von Düsseldors
nach München übergesiedelt. Etwas später folgten ihm
Hermann, Stürmer und Stilke nach. Letzterer ver-
ließ ihn jedoch wieder und kehrte nach dem Rhein zurück, als
Cornelius die Direktorstelle in München anuahm, um sich
der jüngeren Düsseldorfer Schule in Auffassung und Be-
handlung zu nähern. In Müncben dagegen schlossen sich
an den Meister noch an: Joseph Schlotthauer aus
München selbst, Clemens Zimmermann aus Düsseldorf,
General Heideck, genannt Heidegger aus Lothringen.

War schon der Erfolg der Arbeiten in den Arkaden
des Hofgartens nichts weniger als ein glänzender zu nennen
so mußte ein anderes Werk, unstreitig des Cornelius
schwächste Leistung, so schön auch einzelne Bildchen sind,

Künste im neunzehnten Jahrhundert.

Abtheil. III. (Fortsetzung.)

die Ausmalung des gewölbten Flurganges der Pinakothek
nämlich, noch mehr dazu beitragen, das Gefühl des Un-
genügenden hervorzubringen. Dem Künstler war die Aus-
gabe geworden, die Geschichte der modernen Kunst bild-
lich in epischer Weise zu veranschaulichen. Das Genre-
hafte in der Auffassung drängte sich bei diesem Gegenstand
fast unwiderstehlich auf, und der Meister mußte seiner
eigenen Natur und feinen Theorien zuwider ihm hier und
da Rechnung tragen. Die Spuren eines gewissen Miß-
muthes zeigen sich in mannigfachen Wiederholungen. Die
überaus kleinliche Raumvertheilung beengte des Cornelius
großartige Erstndungsgabe. Das Bunte und Unharmo-
nische seiner Farbengebung tritt uns nirgends empfindlicher
und unangenehmer entgegen als gerade hier. Auch die
Technik wollte nicht ausreicheu: vollendete Bilder mußten
wieder von der Wand herabgeschlagen werden. Seit
1827 war das Werk begonnen, und schon 1830 ging Cor-
nelius mit seiner Gemahlin, einer Römerin, nach Rom,
 
Annotationen