Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 5.1860

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.12973#0121

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Deutsche Knust-Zeitung.


Muster Jahrgang.

M 13.

c^>

sJ-

schku M«

Rerausgegrlml und rrdigirt

vr. Max Schasler,

■<> Herausgeber des „Deutschen Kunst - Kalenders" in Berlin. <>•

23. März.
1860.

Abonnementsbedingungen.

„Die Dioskuren" erscheinen >vöchentIich(SonnaLcnds) in 1—2 Bogen 4to
z-uni Abvnnementspreise von Thlr. pränumerando pro Quartal. Bestel-
lungen nehmen an: für Berlin die „Expedition der Dioskuren", für auswärts

sänuntliche pollanstalten, Buch- und Bunsthundluuge» Deutschlands, sowie für
frankirte Kreuzbandsendungen die Lrpedilion in Berlin. — Preis einer einzelnen
Nunimer 3 Sgr. ohne Kunstbeilage.

Uns Eeckaktionshurekui (\A/iIheImsstr. 25, Ecke der Puttkammerstr.) ist täglich von 8—10 Uhr Morgens geöffnet.

Inhalt:

Abhandelnde Artikel: Studien zur Charakteristik deutscher Künst-
ler der Gegenwart von IX. Karl Piloti.

Korrespondenzen: G Wien, 18. März. (Märzausstellung des
Oesterreichischen Kunstvereins.) — S Turin, im März.
(Kunst- und Künstlervereine. Album der vorjährigen Kunst-
ausstellung.) — t München, Ende März. (Wanderungen
durch Kunstwerkstätteu.)

Kunstchronik: Verschiedene Lokalnachrichten aus Berlin, München,
Wien, Antwerpen.

Kunstliteratur und Album: Stövesandt, Lehrbuch der Per-
spektive. — Italienische Literaturbriefe über Kunst von
N.r. (Fortsetzung.)

Kunstinstitute und Knustvereine: Königliche Akademie der
Künste in Berlin. — Gothaischer Kunstverein.

Die geehrten Abonnenten unsers Journals werden ersucht, das Abonnement rechtzeitig erneuern zu
wollen, damit die Uebersendung desselben keine Unterbrechung erleidet.

Studien zur Charakteristik deutscher Künstler der Gegenwart.

Von

IX. Karl Piloti.

s war am 1. Oktober des Jahres 1826,
daß Karl Theodor Piloti") in Mün-
chen geboren wurde. Allem Anschein
nach stammt seine Familie ans Italien,
wenigstens kam noch zu Ende des ver-
flossenen Jahrhunderts ihr Name im Ve-
uetianischen vor. Sein Großvater war
Schauspieler am Münchener Hof- und
National-Theater, sein Vater der be-
kannte Lithograph Ferdinand Piloti,
welcher, am 28. Aug. 1786 in Homburg vor-
der Höhe in der bayr. Rheinpsalz geboren,
früh nach München übersiedelte und sich
dort zuerst unter des trefflichen M.Keller-

*) Die Schreibweise „Piloty" dürfte als eine Korruption
erscheinen.

*

Hoven Leitung in noch sehr jugendlichem Alter der Kunst
widmete. Später besuchte er die Akademie und erfreute
sich der Unterstützung des Galerie-Direktors von Männ-
lich. Die neuerfundene Kunst der Lithographie zog ihn
lebhaft an und er widmete sich mit ausschließlicher Vor-
liebe der weiteren Vervollkommnung und Weiterbildung
derselben. In einem Hause wie das Ferdinand Piloti's,
dessen ganze Lebensthätigkeit der Kunst zugewendet war,
konnte ein Talent, das sich schon in frühester Jugend un-
zweifelhaft darlegte, nicht unbeachtet bleiben, und der kleine
Karl ward schon im zartesten Kindesalter, umgeben von
Werken der Kunst und künstlerischer Bestrebungen, auf
seinen künftigen Berus hingelenkt. Er war beweglichen
Sinnes, begabt mit einer leicht erregbaren und immer
vielseitig angeregten Phantasie, nahm ebenso leicht äußere
Eindrücke in sich aus wie er sie dauernd festhielt. Das
Leben von Kindern, welche in der Stadt erzogen werden,
 
Annotationen