Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 5.1860

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.12973#0277

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
cv

nnIl-Ieitung.

HerauLgegrbeil und redigirt
von

Dl. Mar Schasler,

<> Herausgeber des „Deutschen Kunst-Kalenders" in Berlin. <jy

Abonnements

„Die Dioskuren" erscheinen wöchentlich (Sonntags) in 1—2 Bogen 4to
zum Abonnementspreise von 1^ Thlr. pränumerando pro Quartal. Bestel-
lungen nehmen an: für Berlin die „Expedition der Divskuren", für auswärts

bedingungen.

; sämmtliche pollanslalten, Buch- und Umülhandüingm Deutschlands, sowie für
frankirte Kreuzbandsendungen die Lrpediiion in Berlin. — Preis einer einzelnen
Nummer 4 Sgr. ohne Kunstbeilage.

Dag Redaktionshureau (Wilhelmsstr. 25, Ecke der Puttbammerstr.) ist täglich von 8—10 Uhr Morgens geöffnet.

2nh

Abhandelnde Artikel: Studien zur Charakteristik deutscher Künst-
ler der Gegenwart. VonC.A. Regnet. XI. Christian Morgen-
stern. — Studien zur Geschichte der bildenden Künste im
neunzehnten Jahrhundert. Von Dr. W. Weingärtner.
Abth. III. (Schluß.)

Korrespondenzen: 5 Dresden, den 1. August. (Die Kunst-
ausstellung.)— ^ München, den 31. Juli. (Die Ausstellung :

alt:

des Kunstvereins.)

Kunstchronik: Verschiedene Lokalnachrichten ans Berlin, Königs-
berg, München, Leipzig, Rom.

Kunstliteratur u. Album: Münchener Muster-Sammlung von
Braun & Schneider.

Kunstinstitute u. Vereine: Kunstausstellung in Amsterdam.

Studien ?itr Charakteristik deutscher Künstler der Gegenwart.

Bon C. A. Regnet.

XI. Christian Morgenstern.

er Landschaftsmaler Christian Ernst
Bernhard Morgenstern ward am
29. September 1805 zu Hamburg ge-
boren. Sein Vater war der Minia-
tnr-Maler Johann Heinrich Mor-
genstern, welcher, nachdem er-
lange körperlich gelitten, während
der Druck der französischen Gewalt-
herrschaft auf feiner Vaterstadt
lastete, im Jahre 1813 dortselbst mit
Tod abging. Die Lage der Wittwe,
welche zwei Knaben und drei Mäd-
chen zu ernähren hatte, war nichts
weniger als günstig. Als Davoust
alle Familien aus der Stadt trieb,
welche sich nicht über den Besitz
von Proviant für ein halbes Jahr auszuweisen ver-

mochten, gelang es ihr durch die Beihilfe von Verwandten
die gestellte Bedingung 'zu erfüllen. Unter solchen Ver-
hältnissen mußte die bedrängte Mutter es als ein Glück
betrachten, daß der damals in Hamburg hervorragende
Maler Christoph Suhr sich des neunjährigen Knaben an-
nahm. Christoph. Suhr war auf dessen unwidersteh-
liche Neigung zum Zeichnen aufmerksam gemacht worden,
und da er mit seinen Brüdern, Cornelius und Peter, neben
Ausübung seiner Kunst in geschäftlicher Verbindung stand,
gab es für den kleinen Christian gar mancherlei Beschäf-
tigung, die seinem künftigen Berufe bald näher bald ent-
fernter standen. Die Brüder Suhr besaßen nemlich eine
bedeutende Spielkarten-Fabrik und Knpferdruckerei, zu der
später noch eine lithographische Anstalt kam. Der anstel-
lige Knabe ward abwechselnd hier und dort angewendet
und erwarb sich dadurch eine Menge praktischer Kenntnisse;
seine geistige Ausbildung aber hielt mit der technischen
keineswegs Schritt, da sie den industriellen Brüdern keinen
 
Annotationen