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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 23.1908

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Lux, Josef August: Kunstschau Wien - 1908
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https://doi.org/10.11588/diglit.6701#0063

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Kunstschau

Wien 1908.

Professor

E. Orlik:

Dekoratives

Panneau

»Winter«.

^as dekorative Malerei bisher erreicht
. • . Die Farbe wird bei ihm mehr, als
Je bisher erreicht war: sie wird Schmuckstein.

s war immer der höchste Triumph des
^unstlers, das Material, nachdem er ihm alle
Wirkungen abgenötigt hat, zu entmateriali-
^eren-, d. h. zu einer Wirkung zu steigern,
gle sch°n einer Verwandlung gleichkommt.

eine Bilder können zu einem gewissen Teil
schon in getriebenem Gold und geschnittenen
Halbedelsteinen ausgeführt sein. Nicht, daß
^e dadurch an Kostbarkeit gewinnen würden,
^erm schon ist eine Kostbarkeit an ihnen,

16 durch nichts mehr ersetzt werden kann.

V. DEKORATIVE MALEREI.
Es kann nicht länger verborgen bleiben,
wie die stilistische Steigerung in der Malerei,
die wieder als Architekturwert auftritt und
daher dekorative Malerei genannt wird, immer
entschiedener zum Material drängt. Dieser
Vorgang ist von einer ganz natürlichen Gesetz-
mäßigkeit bestimmt. Zuerst will die Malerei,
die sich immer mehr an die Architektur an-
schließt, die Fläche betonen. Dann will sie
für ihre strengen stilistischen Linien einen
zwingenden Vorwand haben, der sich in der
Sprödigkeit oder in dem Eigensinn irgend
eines gewählten Materials darbietet. Material

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