Kunstschau
Wien 1908.
Architekt
Fritz Zeymer;
Empfangs-
raum, ausge-
führt von M.
Niedermoser
& Sohn.
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« (BS
* SOI XB>
HL. *»* JEOX :
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toi.
nicht gewachsen. Mit falscher Pracht, Ent-
lehnungen von überall her suchte man ihr
beizukommen. Man suchte immerfort und
unablässig ....
Und wenn wir heute zurückblicken, er-
scheint dieses Suchen uns tragisch, so tragisch,
wie das Schicksal eines Menschen, dem sein
eigenes Leben fremd ist, und der in seiner
Verlassenheit keine Stütze findet. Und er
sucht und sucht in vergangenen Zeiten; doch
die Stützen, die sie bieten, sind morsch und
schwach. Wohl leiten Pfade aus Vergangen-
heit in Gegenwart und Zukunft, doch gehen
kann sie nur der, der voll vom Leben seiner
Tage ist.
Und ein neues Geschlecht wuchs heran,
ein Geschlecht der neuen Zeit, und es ver-
langte nach einer neuen Kunst, die Ausdruck
wäre seines Fühlens und Strebens, seiner
Wünsche und. Träume, seiner Tränen und
Freuden. Nicht mehr ratlos und ohne Hilfe
stand es da, gleich dem Bauer, der zum
erstenmale im hastenden Drängen der Welt-
stadt sich verloren sieht. Der Sinn der neuen
Zeit war ihm nicht mehr fremd, und es liebte
seine Zeit, und seine Liebe galt nicht toten
70
Wien 1908.
Architekt
Fritz Zeymer;
Empfangs-
raum, ausge-
führt von M.
Niedermoser
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lehnungen von überall her suchte man ihr
beizukommen. Man suchte immerfort und
unablässig ....
Und wenn wir heute zurückblicken, er-
scheint dieses Suchen uns tragisch, so tragisch,
wie das Schicksal eines Menschen, dem sein
eigenes Leben fremd ist, und der in seiner
Verlassenheit keine Stütze findet. Und er
sucht und sucht in vergangenen Zeiten; doch
die Stützen, die sie bieten, sind morsch und
schwach. Wohl leiten Pfade aus Vergangen-
heit in Gegenwart und Zukunft, doch gehen
kann sie nur der, der voll vom Leben seiner
Tage ist.
Und ein neues Geschlecht wuchs heran,
ein Geschlecht der neuen Zeit, und es ver-
langte nach einer neuen Kunst, die Ausdruck
wäre seines Fühlens und Strebens, seiner
Wünsche und. Träume, seiner Tränen und
Freuden. Nicht mehr ratlos und ohne Hilfe
stand es da, gleich dem Bauer, der zum
erstenmale im hastenden Drängen der Welt-
stadt sich verloren sieht. Der Sinn der neuen
Zeit war ihm nicht mehr fremd, und es liebte
seine Zeit, und seine Liebe galt nicht toten
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