Der Frankfurt- Crouberger Künstler-Bund.
hat einzelne Frankfurter Meister »entdeckt«,
und die zusammenfassende Geschichte der
neueren Frankfurter Kunst durch Heinrich
Weizsäcker das Verdienst und Können von
Malern wie Scholderer, Eysen, Diel-
mann, Schreyer, Pidoll, Peter Burnitz,
führende Meister wie Anton Burger und
Viktor Müller in wissenschaftlicher Dar-
stellung richtig gewürdigt. Bezeichnend aber
für die herrschenden Verhältnisse ist, daß
Hans Thoma hier fast ein Vierteljahrhundert
in stillem Schaffen gelebt und noch in den
letzten Jahren seines vollerblühten Ruhmes,
daß Wilhelm Trübner hier heimisch gewesen,
ohne daß die Wirkung solcher Persönlich-
keiten über die geschlossene Gemeinschaft
weniger Schüler und der Freunde hinausge-
drungen ist. Beide sind willig Berufungen
nach Karlsruhe gefolgt, aber noch besteht die
Frage zurecht, ob das reiche Frankfurt mit
ernstem Willen diese Meister nicht hätte
halten können.
Trübner hat noch seine Mitwirkung ge-
liehen, als der »Frankfurt-Cronberger Bund«
im Jahre 1903 zusammentrat, um in seinem
besonderen Streben mancherlei Neuerungen
anzubahnen. Es geschah in spätem Anschluß
an die allgemeine sezessionistische Bewegung,
zunächst in der Absicht, eigene in Auswahl
und Anordnung von den üblichen Jahresüber-
sichten lokaler Kunstarbeit unterschiedene Aus-
stellungen zu veranstalten. Das Publikum,
darunter auch mancher, von dem bessere Ein-
sicht zu erwarten gewesen wäre, erblickte in
dieser Sezession zuerst nur eine unnötige
Störung der schönen Einigkeit in der Frank-
furter Künstlerschaft. Indes gedieh langsam,
unter dem Einfluß der sich auch aus-
wärts mehr und mehr wandelnden Anschau-
ungen über die Berechtigung der Sezessions-
90
hat einzelne Frankfurter Meister »entdeckt«,
und die zusammenfassende Geschichte der
neueren Frankfurter Kunst durch Heinrich
Weizsäcker das Verdienst und Können von
Malern wie Scholderer, Eysen, Diel-
mann, Schreyer, Pidoll, Peter Burnitz,
führende Meister wie Anton Burger und
Viktor Müller in wissenschaftlicher Dar-
stellung richtig gewürdigt. Bezeichnend aber
für die herrschenden Verhältnisse ist, daß
Hans Thoma hier fast ein Vierteljahrhundert
in stillem Schaffen gelebt und noch in den
letzten Jahren seines vollerblühten Ruhmes,
daß Wilhelm Trübner hier heimisch gewesen,
ohne daß die Wirkung solcher Persönlich-
keiten über die geschlossene Gemeinschaft
weniger Schüler und der Freunde hinausge-
drungen ist. Beide sind willig Berufungen
nach Karlsruhe gefolgt, aber noch besteht die
Frage zurecht, ob das reiche Frankfurt mit
ernstem Willen diese Meister nicht hätte
halten können.
Trübner hat noch seine Mitwirkung ge-
liehen, als der »Frankfurt-Cronberger Bund«
im Jahre 1903 zusammentrat, um in seinem
besonderen Streben mancherlei Neuerungen
anzubahnen. Es geschah in spätem Anschluß
an die allgemeine sezessionistische Bewegung,
zunächst in der Absicht, eigene in Auswahl
und Anordnung von den üblichen Jahresüber-
sichten lokaler Kunstarbeit unterschiedene Aus-
stellungen zu veranstalten. Das Publikum,
darunter auch mancher, von dem bessere Ein-
sicht zu erwarten gewesen wäre, erblickte in
dieser Sezession zuerst nur eine unnötige
Störung der schönen Einigkeit in der Frank-
furter Künstlerschaft. Indes gedieh langsam,
unter dem Einfluß der sich auch aus-
wärts mehr und mehr wandelnden Anschau-
ungen über die Berechtigung der Sezessions-
90