DOI Artikel:
Kowarzik, Joseph: Zeitgemäße Betrachtung über moderne Medaillen
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.6701#0366
J. Kowärzik—Frankfurt a. M.:
KARL WALSER- -BERLIN.
Wand-Malerei.
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gräbern machen wollen, indem wir den Leuten ihre
Sprache nachlallen, vor dieser, auf Sensations-
wirkung aufbauenden Kraftverschwendung möchte
ich, als alter Graveur, warnen! Zwischen einer
primitiven und einer überfeinerten Technik gibt
es auch eine gesunde und ehrliche, und wenn es
schon in solchen Dingen nur immer ein von Unten
Anfangen gibt, so möchte ich dringend raten,
diesem armen Stiefkinde, der modernen Kunst-
medaille, Pflege und Pflegestätten, wie sie für
alle verwahrlosten Kinder nötig sind, zu schaffen!
Ich würde empfehlen, in jeder Stadt, wo Interesse
vorherrscht, einmal eine solche Reduktionsmaschine
aufzustellen und sich dazu von den besten Fach-
leuten Frankreichs zeigen zu lassen, was diese
Maschine alles kann, und was sie alles nicht kann.
Es mag vielleicht hier als Beleg meiner Worte
dienen, wenn ich bekenne, daß ich trotj 15jähriger
Betätigung, in der ich Gelegenheit hatte franzö-
sische und deutsche Maschinen in ihrer Arbeit
kennen zu lernen, erst so weit bin, um einzusehen,
dag die Maschine für alle Metalle, gelte es nun
erhaben oder vertieft zu arbeiten, ein ganz wunder-
volles Werkzeug bedeuten könnte. Sie kann und
muß wohl vervollkommnet, aber niemals aus-
geschaltet werden.
Die Vervollkommnung liegt darin, dag sich
das Räderwerk dieser Maschine im Laufe der Zeit
so vereinfachen lassen wird, daß jeder mit wenigen
Mitteln sich selbst einen solchen Hilfsarbeiter an-
schaffen kann. Der Münzschneider wird der Ma-
schine in seiner Arbeit dieselbeTätigkeit einräumen,
die der Graveur für Golddruck und Reliefprägung
längst in seinen Metallbohr- und Fräsemaschinen
sich zugelegt hat. Genau wie sich auch der ern-
steste Bildhauer seine Arbeiten aus dem Steinklotj
n
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s,
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WAND-MALEREI ZUM BALL-FEST DER »SEZESSION« BERLIN.
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KARL WALSER- -BERLIN.
Wand-Malerei.
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gräbern machen wollen, indem wir den Leuten ihre
Sprache nachlallen, vor dieser, auf Sensations-
wirkung aufbauenden Kraftverschwendung möchte
ich, als alter Graveur, warnen! Zwischen einer
primitiven und einer überfeinerten Technik gibt
es auch eine gesunde und ehrliche, und wenn es
schon in solchen Dingen nur immer ein von Unten
Anfangen gibt, so möchte ich dringend raten,
diesem armen Stiefkinde, der modernen Kunst-
medaille, Pflege und Pflegestätten, wie sie für
alle verwahrlosten Kinder nötig sind, zu schaffen!
Ich würde empfehlen, in jeder Stadt, wo Interesse
vorherrscht, einmal eine solche Reduktionsmaschine
aufzustellen und sich dazu von den besten Fach-
leuten Frankreichs zeigen zu lassen, was diese
Maschine alles kann, und was sie alles nicht kann.
Es mag vielleicht hier als Beleg meiner Worte
dienen, wenn ich bekenne, daß ich trotj 15jähriger
Betätigung, in der ich Gelegenheit hatte franzö-
sische und deutsche Maschinen in ihrer Arbeit
kennen zu lernen, erst so weit bin, um einzusehen,
dag die Maschine für alle Metalle, gelte es nun
erhaben oder vertieft zu arbeiten, ein ganz wunder-
volles Werkzeug bedeuten könnte. Sie kann und
muß wohl vervollkommnet, aber niemals aus-
geschaltet werden.
Die Vervollkommnung liegt darin, dag sich
das Räderwerk dieser Maschine im Laufe der Zeit
so vereinfachen lassen wird, daß jeder mit wenigen
Mitteln sich selbst einen solchen Hilfsarbeiter an-
schaffen kann. Der Münzschneider wird der Ma-
schine in seiner Arbeit dieselbeTätigkeit einräumen,
die der Graveur für Golddruck und Reliefprägung
längst in seinen Metallbohr- und Fräsemaschinen
sich zugelegt hat. Genau wie sich auch der ern-
steste Bildhauer seine Arbeiten aus dem Steinklotj
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WAND-MALEREI ZUM BALL-FEST DER »SEZESSION« BERLIN.
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