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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 35.1914-1915

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Mittenzwey, Kuno: Sommerausstellung der Münchener Secession
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https://doi.org/10.11588/diglit.7013#0026

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Sommerausstellung der Münchener Secession.

STANISLAUS
LENTZ.

»SELBST-
BILDNIS«

Volksfest und Wirtsgarten mit virtuosen Bildern,
die von Licht und Bewegung flimmern. Von
Münchner Landschaftern nennen wir neben dem
Altmeister Hengeler und Richard Pietzsch,
Heinrich Schröder und Ernst Bur-
mester; auch Walter Klemm. — Zahlreich
ist diesmal die Berliner Landschaftskunst ver-
treten: hier finden wir vor allem Ulrich
Hübner mit seinen lebendigen Bildern, die
mit soviel Sinn für den Reiz der bewegten
Impression festgehalten sind, Konrad von
Kardorffs breit vorgetragene Impressionen,
Paul Paeschkes lichthelle Bilder und einen
„Strandkorso" von Oswald v. Krobshofer.
— Ein sehr fein abgewogener Kolorismus geht
durch die Stilleben von Adolf Strübe;
manchmal aber geht er etwas sehr weit in der
altmeisterlichen Dunkelung. Gute feine Malerei

ist es wieder, was uns Hermann Groeber
bescheert; so ist z.B. auf dem „Bildnis meiner
Mutter" die Hand mit außerordentlicher Meister-
schaft gemalt. Mit viel Verantwortlichkeitsge-
fühl gegen den Geist der Malerei ist auch das
Bauernmädchen von Fritz Strobentz gemalt.

Damit sind wir zum Porträt gelangt. Wir
nennen noch neben Samberger und Eugen
Spiro ein sehr sorgfältiges und ruhiges Porträt
von OskarZwintscher und ein temperament-
volles Selbstporträt von Stanislaus Lentz.

Aus der Schweiz: Thomann, der wohlver-
traute; Max Buri mit einer klaren Bäuerin,
auf der aller Rhythmus in die Breite zieht,
während er auf einem kleinen Stück „Der
Raucher" sich grotesk versucht. Merkwürdig
monumentale Töne schlägt dagegen Otto
Wyler auf einem „Aicha" betitelten Bilde an.
 
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