DOI Artikel:
Burger, Fritz: Carl Schwalbach, München
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7013#0349
CARL
SCHWALBACH-
MÜNCHEN.
SELBSTBILDNIS.
CARL SCHWALBACH-MÜNCHEN.
VON FRITZ BURGER.
Wenn man in diesen großen Tagen, da man
Deutschlands Kraft und Macht in uner-
hörten Energien furchtbar und stolz sich ent-
falten sieht, fragend den Blick auf die Musen
in unserem Vaterlande richtet, ob sie auch aus
diesem starken, neue Weiten umfassenden Geiste
geboren sind, durch den eine neue weltpolitisch
sich orientierende Generation ihren Willen trotz
der Widerstände in allen Erdteilen fühlbar
werden läßt, so wird man auf die „Jungen"
sehen und sie zu verstehen trachten müssen.
Die europäische Kultur stellt sich auf einen
neuen Pol ein und im Feuerzauber des Krieges
gewachsen, erscheint die neugebietende gigan-
tische Macht des deutsch-germanischen Geistes,
hart, herb, eigenwillig, selbstvertrauend und
doch frei von allem prahlerischen, ruhig und
eisern, zäh das Ziel ins Auge fassend, dem zu-
zustreben teils das Schicksal, teils der eigene
Wille zur heiligen Pflicht hat werden lassen. In
phantastischer Schnelligkeit ist dieser deutsche
Geist aus dem Traumlande dichterischer Vor-
stellung in die niederen Sphären praktischer
Wirklichkeit herabgestiegen und hat den diszi-
plinierten Geist zur Tat werden lassen, die
auch aus dem wirtschaftlichen Materialismus
verjüngt und gekräftigt die Höhen transzenden-
talen Lebens wiedergewann um in einer neuen
Welt des praktischen Intellektes die wunder-
samen Fäden weltdurchdringender und welt-
überschauender Geistigkeit zu einem nationalen
Kulturorganismus zu fügen. In keinem Lande der
Erde sind so sehr wie in Deutschland die prak-
tischen Forderungen moderner Wirklichkeit
in ein Staats- und Kulturideal verwoben wor-
den , innerhalb welchem die materielle und
ethische Wohlfahrt des Einzelnen nur auf der
des staatlichen Ganzen sich gründet, das eben
SCHWALBACH-
MÜNCHEN.
SELBSTBILDNIS.
CARL SCHWALBACH-MÜNCHEN.
VON FRITZ BURGER.
Wenn man in diesen großen Tagen, da man
Deutschlands Kraft und Macht in uner-
hörten Energien furchtbar und stolz sich ent-
falten sieht, fragend den Blick auf die Musen
in unserem Vaterlande richtet, ob sie auch aus
diesem starken, neue Weiten umfassenden Geiste
geboren sind, durch den eine neue weltpolitisch
sich orientierende Generation ihren Willen trotz
der Widerstände in allen Erdteilen fühlbar
werden läßt, so wird man auf die „Jungen"
sehen und sie zu verstehen trachten müssen.
Die europäische Kultur stellt sich auf einen
neuen Pol ein und im Feuerzauber des Krieges
gewachsen, erscheint die neugebietende gigan-
tische Macht des deutsch-germanischen Geistes,
hart, herb, eigenwillig, selbstvertrauend und
doch frei von allem prahlerischen, ruhig und
eisern, zäh das Ziel ins Auge fassend, dem zu-
zustreben teils das Schicksal, teils der eigene
Wille zur heiligen Pflicht hat werden lassen. In
phantastischer Schnelligkeit ist dieser deutsche
Geist aus dem Traumlande dichterischer Vor-
stellung in die niederen Sphären praktischer
Wirklichkeit herabgestiegen und hat den diszi-
plinierten Geist zur Tat werden lassen, die
auch aus dem wirtschaftlichen Materialismus
verjüngt und gekräftigt die Höhen transzenden-
talen Lebens wiedergewann um in einer neuen
Welt des praktischen Intellektes die wunder-
samen Fäden weltdurchdringender und welt-
überschauender Geistigkeit zu einem nationalen
Kulturorganismus zu fügen. In keinem Lande der
Erde sind so sehr wie in Deutschland die prak-
tischen Forderungen moderner Wirklichkeit
in ein Staats- und Kulturideal verwoben wor-
den , innerhalb welchem die materielle und
ethische Wohlfahrt des Einzelnen nur auf der
des staatlichen Ganzen sich gründet, das eben