Max Buri Bricnz.
MAX BUK1 BK1EN/..
GEMÄLDE »SONNTAGSRUHE«
In den Werken der Frühzeit läßt relativ nur
Weniges den späteren Buri ahnen. Sie sind
oft etwas genrehaft, manchmal sogar ein klein
wenig anekdotisch. Dieser Gefahr ist der Künst-
ler auch in seinen späteren Arbeiten nicht
immer ganz entgangen, in seinen besten aber
hat er sie durchaus überwunden. Nicht selten
haben die frühen Bilder etwas Gequältes und
in der Farbe sind sie manchmal ordentlich trüb.
Eine Vorliebe fürs Tonige und für ein relativ
dunkles Kolorit sind typisch. Eine gewisse
Einwirkung von Leibi und vielleicht auch von
Trübner und zwar von den früheren Werken
der beiden scheint stattgefunden zu haben. Der
begeisterte Anhänger und Freund Leibis, Fritz
Schider, der heute wieder so geschätzte Maler,
ist ja auch der erste Lehrer Buris gewesen.
Charakteristisch ist, daß dagegen Albert von
Keller, dessen Privatschüler Buri längere Zeit
war, keine wesentlichen Spuren in des Berners
Werk zurückgelassen hat. Der Gegensatz der
künstlerischen Anschauung war zu groß. Hin-
sichtlich der Wahl des Stoffgebietes mag —
neben dem Zug des Herzens — Leibi und viel-
leicht auch Anker, nicht ganz ohne Einfluß ge-
wesen sein. Aber all' das ist im Grunde wenig
wesentlich, all' das war nur ein Durchgangs-
stadium für den Künstler. Seinen Stil fand er
erst, als er endgültig in die Schweiz zurück-
kehrte — gegen Ende der neunziger Jahre —
und dort mit der Kunst seines großen Lands-
mannes Ferdinand Hodler in erneute und starke
Fühlung trat. (Gekannt und geschätzt hatte er
ihn schon früher.) Das war für ihn eine künst-
lerische Offenbarung, das wurde für ihn ent-
scheidend. Nun entwickelte er sich rasch. Er
übernahm aber von Hodler nur das, was ihm
selber adaequat war, ein Nachahmer seiner
Kunst wurde er nicht. Heute steht er stark
und selbständig neben ihm.
Was Hodler bei Buri anregte war etwas
Prinzipielles, war das Betonen der Zeichnung,
der Konturen, des Dekorativen überhaupt und
waren die hellen, reinen ungemischten Farben.
402
MAX BUK1 BK1EN/..
GEMÄLDE »SONNTAGSRUHE«
In den Werken der Frühzeit läßt relativ nur
Weniges den späteren Buri ahnen. Sie sind
oft etwas genrehaft, manchmal sogar ein klein
wenig anekdotisch. Dieser Gefahr ist der Künst-
ler auch in seinen späteren Arbeiten nicht
immer ganz entgangen, in seinen besten aber
hat er sie durchaus überwunden. Nicht selten
haben die frühen Bilder etwas Gequältes und
in der Farbe sind sie manchmal ordentlich trüb.
Eine Vorliebe fürs Tonige und für ein relativ
dunkles Kolorit sind typisch. Eine gewisse
Einwirkung von Leibi und vielleicht auch von
Trübner und zwar von den früheren Werken
der beiden scheint stattgefunden zu haben. Der
begeisterte Anhänger und Freund Leibis, Fritz
Schider, der heute wieder so geschätzte Maler,
ist ja auch der erste Lehrer Buris gewesen.
Charakteristisch ist, daß dagegen Albert von
Keller, dessen Privatschüler Buri längere Zeit
war, keine wesentlichen Spuren in des Berners
Werk zurückgelassen hat. Der Gegensatz der
künstlerischen Anschauung war zu groß. Hin-
sichtlich der Wahl des Stoffgebietes mag —
neben dem Zug des Herzens — Leibi und viel-
leicht auch Anker, nicht ganz ohne Einfluß ge-
wesen sein. Aber all' das ist im Grunde wenig
wesentlich, all' das war nur ein Durchgangs-
stadium für den Künstler. Seinen Stil fand er
erst, als er endgültig in die Schweiz zurück-
kehrte — gegen Ende der neunziger Jahre —
und dort mit der Kunst seines großen Lands-
mannes Ferdinand Hodler in erneute und starke
Fühlung trat. (Gekannt und geschätzt hatte er
ihn schon früher.) Das war für ihn eine künst-
lerische Offenbarung, das wurde für ihn ent-
scheidend. Nun entwickelte er sich rasch. Er
übernahm aber von Hodler nur das, was ihm
selber adaequat war, ein Nachahmer seiner
Kunst wurde er nicht. Heute steht er stark
und selbständig neben ihm.
Was Hodler bei Buri anregte war etwas
Prinzipielles, war das Betonen der Zeichnung,
der Konturen, des Dekorativen überhaupt und
waren die hellen, reinen ungemischten Farben.
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