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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 39.1916-1917

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Jessen, Jarno: Stickereien und Spitzen aus Vergangener Zeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.8535#0099

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KAISERIN AUGUSTA. IM BESITZ IHRER MAJESTÄT DER KAISERIN.

STICKEREIEN UND SPITZEN

DHÖh1SIlun^aus Zeit" im

mann & n""-Unstgewerbehaus — Fried-

schen Lyceu "in" wurde von Damen des Deut-
Cecilienhilfem s in Berlin zum Besten der
Kleinkünste Vera£nstaltet- Man wollte die feinen
stattung, T a"s früheren Tagen, die Heimaus-
durch ihre r" Und Hausgerät der Vorfahren
^ugen führen Verschönerten, einmal vor
*agen sollten d' trüben< schönheitsfremden
durch Darbietnnlf gedriickten Lebensenergien
p n- Es war d rrSchöner Dinge belebt wer-
Ulle köstliche/p ••Komitee bekannt, daß eine
War- und daß d j tCr in Privatbesitz verborgen
Üleses Wiedprft Utsche Kunstgewerbe durch
gu°gen ernDf ' "ferstehungsfest reiche Anre-
auch Plötzlich611 mÜSSe" Tatsächlich stand
^Ck-dich für T |aDZ entzüekendes Tischlein-
S?°8te bereit p itlSchmecker angewandter
j lckereien «Ja c ™ gründliches Studium der
r nn die Au,l ultZen War damit ermöglicht,

of?ten ^boten "eTen hatten von *rem
1 sehr hohen' An dlesen Arbeiten, die trotz

P.rangten, War meist in Jugendfrische

i^ilkünste de, u'8 geliefert, daß die
£eschmack und F°fchjten Satzes an Fleiß,

Dle SPitzenabteiWnH a sidn ^ sind ~
xeuung der Ausstellung bot viel

AUS VERGANGENER ZEIT.

Sehenswertes. Die Kaiserin ließ eine Nadel-
leistung von besonderem historischen Wert,
den Krönungsfächer der Kaiserin Augusta, be-
wundern. Feinste Brüsseler point d'aiguille-
Arbeit auf juwelengeschmücktem Perlmutter-
gestell. Innerhalb zartester petits pois-Füllun-
gen, schwingender Blumenhalbkränze und Lor-
beerzweige prangten auf hauchfeinem Netzgrund
das vereinigte Preußische und Sachsen-Meinin-
gensche Wappen, Preußische Adler und das
gekrönte Monogramm der „Augusta-Regina".

Weißstickereien, diese nahen Verwandten
der Spitzen, waren in auserlesenen Beispielen,
vor allem aus Biedermeiertagen, zu sehen.
Als unvergleichliche Nadelleistung fesselte das
Taschentuch der Fürstin Thurn und Taxis. Seine
breite Bordüre ist aus dem feinen Battistleinen
in Stickerei- und Durchbrucharbeit herausge-
arbeitet, ein Wunderwerk des Geschmacks und
Fleißes. Ein gefügig gleitendes Regence-Orna-
ment mischt sich reizend mit Blütentuffs, und das
Geschlinge zierlich gefüllter Durchbrechungen
betont den Flachrelief-Charakter. Eine Rand-
bordüre in hauchiger Valenciennes-Spitze gibt
den würdigen Abschluß. Verzeihlich wäre es
gewesen, unter all diesen technischen Höchst-
leistungen einige Weißstickereien zu übersehen,

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