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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 39.1916-1917

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Von der Farbe
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https://doi.org/10.11588/diglit.8535#0257

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E. K. WETSS.
»PIERROT«

1913.
SAMMLUNG
KRAFT-BERLIN

VON DER FARBE.

Die Natur gehört sich selbst an, Wesen dem
Wesen; der Mensch gehört ihr, sie dem
Menschen. Wer mit gesunden, offenen, freien
Sinnen sich hineinf ühlt.übt seinRecht aus.ebenso
das frische Kind als der ernsteste Betrachter.. ..

Gegen die Reize der Farben, welche über
die ganze sichtbare Natur ausgebreitet sind,
werden nur wenig Menschen unempfindlich
bleiben. Auch ohne Bezug auf Gestalt sind
diese Erscheinungen dem Auge gefällig und
machen an und für sich einen vergnügenden
Eindruck. Wir sehen das einfache Grün einer

frischgemähten Wiese mit Zufriedenheit, ob es
gleich nur eine unbedeutende Fläche ist, und
ein Wald thut in einiger Entfernung schon als
große einförmige Masse unserm Auge wohl. . . .

Reizender als dieses allgemeine grüne Ge-
wand, in welches sich die ganze vegetabilische
Natur gewöhnlich kleidet, sind jene entschie-
denem Farben, womit sie sich in den Stunden
ihrer Hochzeitfeier schmückt. Sie tritt aus ihrer
alltäglichen Gleichgültigkeit hervor und zeigt
endlich, was sie lange vorbereitet, unserm Auge.
Sie wirkt auf einmal, schnell, zu dem größten
 
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