AUS BRAKLS KUNSTHAUS IN MÜNCHEN.
Brakls Kunsthaus in München, das seines-
gleichen nirgends hat und seinen Namen
in doppeltem Sinne — als künstlerisches Haus
und Haus für die Kunst — zu Recht und mit
Ehren trägt, ist gewiß auch deshalb ein so an-
genehmer Aufenthalt für jeden Genießer, weil
man sich dort vor den oft recht aussichtslosen
Kämpfen auf den Kriegsschauplätzen der Kunst
ebenso geborgen fühlt wie vor der Zudringlich-
keit der rückständigen, glatten Mittelmäßigkeit.
Die hellen und behaglichen Räume, die Emanuel
von Seidl geschaffen hat, sind vom ersten Tage
ihres Bestehens an ein Versammlungsort für
jene Münchnerische Kunst gewesen, die auf
den Gefilden der „Sezession" und der einstigen
„Scholle" ihr Gedeihen gefunden hat. Das ist
ein gar weites Gebiet, das keine dogmatische
Einschränkung kennt und dessen Grenzen dort
beginnen, wo die Reaktion, der Dilettantismus
und der Kitsch, der vergangene und der zukünf-
tige, anfangen. Und man mag zu Brakl kom-
men, wann man will, immer wird man eine
große Zahl wunderschöner Bilder dort vereinigt
finden, die ein Stück lebendigster Münchener
Kunst darstellen und deren Eindruck dem der
modernen Abteilung irgend einer unserer öffent-
lichen Galerien sehr häufig zum mindesten
gleichkommt. Eine kleine Auswahl solcher
Bilder, von denen jedes zu jeder Zeit durch ein
Dutzend anderer von gleicher Qualität ersetzt
XX. Dezember 1916. 1
Brakls Kunsthaus in München, das seines-
gleichen nirgends hat und seinen Namen
in doppeltem Sinne — als künstlerisches Haus
und Haus für die Kunst — zu Recht und mit
Ehren trägt, ist gewiß auch deshalb ein so an-
genehmer Aufenthalt für jeden Genießer, weil
man sich dort vor den oft recht aussichtslosen
Kämpfen auf den Kriegsschauplätzen der Kunst
ebenso geborgen fühlt wie vor der Zudringlich-
keit der rückständigen, glatten Mittelmäßigkeit.
Die hellen und behaglichen Räume, die Emanuel
von Seidl geschaffen hat, sind vom ersten Tage
ihres Bestehens an ein Versammlungsort für
jene Münchnerische Kunst gewesen, die auf
den Gefilden der „Sezession" und der einstigen
„Scholle" ihr Gedeihen gefunden hat. Das ist
ein gar weites Gebiet, das keine dogmatische
Einschränkung kennt und dessen Grenzen dort
beginnen, wo die Reaktion, der Dilettantismus
und der Kitsch, der vergangene und der zukünf-
tige, anfangen. Und man mag zu Brakl kom-
men, wann man will, immer wird man eine
große Zahl wunderschöner Bilder dort vereinigt
finden, die ein Stück lebendigster Münchener
Kunst darstellen und deren Eindruck dem der
modernen Abteilung irgend einer unserer öffent-
lichen Galerien sehr häufig zum mindesten
gleichkommt. Eine kleine Auswahl solcher
Bilder, von denen jedes zu jeder Zeit durch ein
Dutzend anderer von gleicher Qualität ersetzt
XX. Dezember 1916. 1