Gedächtnis-Ausstellungfür Franz Marc in der Münchener Neuen Sezession.
Goghs und versucht die Farbenzerlegung im
Sinne der Neo-Impressionisten. Schon werden
die Bewegungen der Tiere, wird ihre Gruppen-
bildung rhythmischer belebt. Aber noch immer
sind die Bilder vor allem hell. Dann fügt Marc
eine einzelne starke Farbe — am liebsten ein
leuchtendes Rot — in die lichte Bildwelt ein.
Die Lösung von den Natureindrücken beginnt.
Zunächst bei der Farbe. Die ungebrochenen
reinen Töne des Farbkreises werden nebenein-
andergesetzt. Mißgriffe kommen mitunter vor.
Manches dieser Gemälde ist nur bunt, und der
Naturalismus der Formen widerstreitet der
naturfernen Farbe. —
Mit einemmal greift die Befreiung von zu-
fälligen Eindrücken auch auf die Formen über.
Jedes Tier offenbart den ihm eigenen Rhythmus
und die Linien seines Körpers klingen mit den
Linien der Landschaft zusammen. Selbst Far-
ben von stärkster Gegensätzlichkeit werden
zur Harmonie gezwungen. Manche Schöpfung
von bleibendem Wert ist Marc schon in diesen
Jahren geglückt. Allein noch ist das Schaffen
nicht völlig frei. Zwar haben Tiere, Bäume und
Hügel so wenig mehr die Lokalfarben der sicht-
baren Wirklichkeit, wie ihre Formen mit den
zufällig beobachteten sich decken. Aber noch
immer hat jedes Ding seine bestimmte Lokal-
farbe, die es von der Umgebung trennt.
Franz Marc ließ sich an dem Erreichten nicht
genügen. Die Jahre, in denen er die letzte
Selbstbefreiung vollzog, waren die Jahre, in
denen die moderne Ausdruckskunst mit stärk-
ster Energieanspannung abschüttelte, was ihr
aus den Tagen des Impressionismus noch an-
haftete. Ein Kreis Gleichgesinnter hatte sich
Goghs und versucht die Farbenzerlegung im
Sinne der Neo-Impressionisten. Schon werden
die Bewegungen der Tiere, wird ihre Gruppen-
bildung rhythmischer belebt. Aber noch immer
sind die Bilder vor allem hell. Dann fügt Marc
eine einzelne starke Farbe — am liebsten ein
leuchtendes Rot — in die lichte Bildwelt ein.
Die Lösung von den Natureindrücken beginnt.
Zunächst bei der Farbe. Die ungebrochenen
reinen Töne des Farbkreises werden nebenein-
andergesetzt. Mißgriffe kommen mitunter vor.
Manches dieser Gemälde ist nur bunt, und der
Naturalismus der Formen widerstreitet der
naturfernen Farbe. —
Mit einemmal greift die Befreiung von zu-
fälligen Eindrücken auch auf die Formen über.
Jedes Tier offenbart den ihm eigenen Rhythmus
und die Linien seines Körpers klingen mit den
Linien der Landschaft zusammen. Selbst Far-
ben von stärkster Gegensätzlichkeit werden
zur Harmonie gezwungen. Manche Schöpfung
von bleibendem Wert ist Marc schon in diesen
Jahren geglückt. Allein noch ist das Schaffen
nicht völlig frei. Zwar haben Tiere, Bäume und
Hügel so wenig mehr die Lokalfarben der sicht-
baren Wirklichkeit, wie ihre Formen mit den
zufällig beobachteten sich decken. Aber noch
immer hat jedes Ding seine bestimmte Lokal-
farbe, die es von der Umgebung trennt.
Franz Marc ließ sich an dem Erreichten nicht
genügen. Die Jahre, in denen er die letzte
Selbstbefreiung vollzog, waren die Jahre, in
denen die moderne Ausdruckskunst mit stärk-
ster Energieanspannung abschüttelte, was ihr
aus den Tagen des Impressionismus noch an-
haftete. Ein Kreis Gleichgesinnter hatte sich