EMIL RUDOLF WEISS.
VON MORITZ HEIMANN.
In diesem Sommer hat E. R. Weiß bei Gurlitt
eine große Ausstellung seiner Bilder gehabt;
keine umfassende, denn es fehlte das Jahrzehnt
seiner Anfänge, und selbst aus der Zeit, von
der die Bilder Zeugnis gaben, vermißte man
einige nicht unwichtige Ausstrahlungen seiner
künstlerischen Arbeit. Wenn also auch für die
Kenntnis seines Entwicklungsganges fragmen-
tarisch, war die Ausstellung für die seines
Wesens vollständig genug, — und der Betrachter
des vorliegenden Heftes, der eine noch engere
Auswahl vor sich hat, möge sich erinnern, daß es
vor dem Kunstwerk schließlich nicht auf Kennt-
nis, weder auf diese noch auf jene, ankommt,
sondern auf das Gefühl von einem Gegen-
wärtigen, der Zeit Entronnenen, in sich und
auf sich Beruhenden, und auf die Freude daran.
Stand man in der Mitte des Hauptsaals, so
hatte man zunächst, bevor man sich ins Einzelne
ziehen ließ, einen allgemeinen Eindruck von
den vielen, eben nur flüchtig mit dem Blick
durchstreiften Bildern: den Eindruck von Schön-
XX. Januar 1917. 1
VON MORITZ HEIMANN.
In diesem Sommer hat E. R. Weiß bei Gurlitt
eine große Ausstellung seiner Bilder gehabt;
keine umfassende, denn es fehlte das Jahrzehnt
seiner Anfänge, und selbst aus der Zeit, von
der die Bilder Zeugnis gaben, vermißte man
einige nicht unwichtige Ausstrahlungen seiner
künstlerischen Arbeit. Wenn also auch für die
Kenntnis seines Entwicklungsganges fragmen-
tarisch, war die Ausstellung für die seines
Wesens vollständig genug, — und der Betrachter
des vorliegenden Heftes, der eine noch engere
Auswahl vor sich hat, möge sich erinnern, daß es
vor dem Kunstwerk schließlich nicht auf Kennt-
nis, weder auf diese noch auf jene, ankommt,
sondern auf das Gefühl von einem Gegen-
wärtigen, der Zeit Entronnenen, in sich und
auf sich Beruhenden, und auf die Freude daran.
Stand man in der Mitte des Hauptsaals, so
hatte man zunächst, bevor man sich ins Einzelne
ziehen ließ, einen allgemeinen Eindruck von
den vielen, eben nur flüchtig mit dem Blick
durchstreiften Bildern: den Eindruck von Schön-
XX. Januar 1917. 1