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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 39.1916-1917

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Schultheis, L. M.: W. Habicht
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https://doi.org/10.11588/diglit.8535#0291

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w. habicht-
darmstadt.
»bildnis-
maske«

aber ebenso selten zu finden, wie etwa das
absolute Gehör in der Musik.

Dies absolute Gefühl für die innere Gesetz-
mäßigkeit der Dinge erscheint mir das Wesent-
liche in Habichts Kunst. Seine Arbeiten be-
ruhen darauf in wohltuender Balanziertheit.
Augenblicklich begrenzt er die innere Bewegung
der Materie durch Flächen und Kanten. Gleich-
sam als herbe Hülle für ihre intensive Ausge-
glichenheit, die durch diese Begrenzung leuchtet,
wie die Flamme durch die geschliffenen Fas-

setten einer Ampel. Doch schon ist ihm diese
Ausdrucksweise (zu der der hier wiederge-
gebene Kopf und die Maske gehören), Über-
gangsphase zu tieferem Sich-finden. In den
Werken, die Habicht uns in der unmittelbaren
Zukunft schenkt, strebt die Idee, nackt und
mit knappsten Mitteln ihrem Scheitelpunkt zu
— das Unwesentliche, fast wesenlos geworden,
an die Peripherie verbannt, übt seine beschei-
denen Funktionen aus, dient ihr, wie der Sockel
der Bildsäule dient........ l. m. Schultheis.
 
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