Die Bühne des häuslichen Lebens.
FRAU ST. NATHAN—BERLIN. »WEISSER ROCK, GRUNSEIDENE TAILLE U. UBER WURF MIT ROTEM MUSTER«
die nicht bloß bequem sind, sondern auch eine
dem Auge erfreuliche Stellung bedingen! Be-
sonders die Frau wird dafür sehr empfänglich
sein und den Künstler loben, der ihre Schön-
heit ins rechte Licht zu setzen vermochte. Die
eine wird Polster und Schemel lieben, eine an-
dere Hochsitze, Treppenstufen oder langge-
streckte Ruhesessel. Kein Architekt dürfte
sich sträuben, so interessante Geräte zur Be-
reicherung seiner Raumbilder zu erhalten. Das
häusliche Leben braucht aber noch mehr sol-
cher Requisiten: Vorhänge zum Teilen langer
Räume, zum Abtrennen von Nischen, Schleier
zum Dämpfen, Winkel zum Verstecken, Schran-
ken, Geländer. Laßt die Schaukel, das schönste
Requisit der Schäferspiele, wieder schwingen!
Erlöst sie von ihrer entwürdigenden Rolle als
Turngerät! Und wie jämmerlich erstarrt sind
die Beleuchtungskünste! Was ließ sich allein
für ein reizender Zauber aufführen mit der
wandelnden Kerze, mit den verstellbaren
Schirmchen! Jedes Licht ist natürlicher Sam-
melpunkt für eine Gruppe; es gruppiert, indem
es in Hell und Dunkel scheidet, es läßt Züge
geheimnisvoll aufleuchten und verschwinden.
Diese Enthüllungen, Deutungen, Verdunke-
lungen sind so reizvoll und anregend, wie die
Unterhaltungen, die sie hervorrufen, während
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FRAU ST. NATHAN—BERLIN. »WEISSER ROCK, GRUNSEIDENE TAILLE U. UBER WURF MIT ROTEM MUSTER«
die nicht bloß bequem sind, sondern auch eine
dem Auge erfreuliche Stellung bedingen! Be-
sonders die Frau wird dafür sehr empfänglich
sein und den Künstler loben, der ihre Schön-
heit ins rechte Licht zu setzen vermochte. Die
eine wird Polster und Schemel lieben, eine an-
dere Hochsitze, Treppenstufen oder langge-
streckte Ruhesessel. Kein Architekt dürfte
sich sträuben, so interessante Geräte zur Be-
reicherung seiner Raumbilder zu erhalten. Das
häusliche Leben braucht aber noch mehr sol-
cher Requisiten: Vorhänge zum Teilen langer
Räume, zum Abtrennen von Nischen, Schleier
zum Dämpfen, Winkel zum Verstecken, Schran-
ken, Geländer. Laßt die Schaukel, das schönste
Requisit der Schäferspiele, wieder schwingen!
Erlöst sie von ihrer entwürdigenden Rolle als
Turngerät! Und wie jämmerlich erstarrt sind
die Beleuchtungskünste! Was ließ sich allein
für ein reizender Zauber aufführen mit der
wandelnden Kerze, mit den verstellbaren
Schirmchen! Jedes Licht ist natürlicher Sam-
melpunkt für eine Gruppe; es gruppiert, indem
es in Hell und Dunkel scheidet, es läßt Züge
geheimnisvoll aufleuchten und verschwinden.
Diese Enthüllungen, Deutungen, Verdunke-
lungen sind so reizvoll und anregend, wie die
Unterhaltungen, die sie hervorrufen, während
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