Vom Vorstellen und Gestalten des Kunstwerks.
K. ALBIKER-
KARLSRUHE.
PINSEL-
ZEICHNUNG:
»KNIEENDE
FRAU«
phen für dasVerstehen seiner Schlußsätze es ist.
— Von einer flächenhaft vorgestellten — im
Gegensatz zur räumlich vorgestellten — Linien-
bewegung nimmt auch die zweite Schöpfung
Albikers ihren Ausgang. Eine Gruppe von
zwei stehenden Frauen, aneinanderge-
schlossen in gleicher Bogenbewegung der Kör-
perkonturen, während die Sehne dieses Bogens,
die der ganzen Gruppe Flankenhalt gibt, fest-
gelegt wird durch den linken Arm der rechten
Figur und ein herabhängendes Gewandstück.
Eine kräftige Diagonale legen die beiden rechten
Arme durch die Gruppe, verdeutlichender
Gegensatz zu den großen Bogenlinien und doch
gleichzeitig sich aus ihnen abzweigend. Man
könnte sich nun denken, daß der Künstler aus
dieser ersten Vorstellung eine Reliefplastik ent-
wickelt hätte, vielleicht in ähnlichen Vorstel-
lungsvorgängen, wie sie vorhin entwickelt wur-
den, vielleicht aber auch in glatterem Ablauf,
da diese Vorstellung sich von selbst in ein be-
stimmtes Steinformat zu fügen scheint. Um zu
zeigen, wie leicht sich immerhin ein solcher
Vorstellungsgang abspielen kann, fügen wir hier
ein weiteres Relief einer knieenden Frau mit
der ersten Studienzeichnung ein, bei dem die
Figur selbst nur geringe Wandlungen durchge-
macht hat, wogegen die Bedeutung der Schilf-
K. ALBIKER-
KARLSRUHE.
PINSEL-
ZEICHNUNG:
»KNIEENDE
FRAU«
phen für dasVerstehen seiner Schlußsätze es ist.
— Von einer flächenhaft vorgestellten — im
Gegensatz zur räumlich vorgestellten — Linien-
bewegung nimmt auch die zweite Schöpfung
Albikers ihren Ausgang. Eine Gruppe von
zwei stehenden Frauen, aneinanderge-
schlossen in gleicher Bogenbewegung der Kör-
perkonturen, während die Sehne dieses Bogens,
die der ganzen Gruppe Flankenhalt gibt, fest-
gelegt wird durch den linken Arm der rechten
Figur und ein herabhängendes Gewandstück.
Eine kräftige Diagonale legen die beiden rechten
Arme durch die Gruppe, verdeutlichender
Gegensatz zu den großen Bogenlinien und doch
gleichzeitig sich aus ihnen abzweigend. Man
könnte sich nun denken, daß der Künstler aus
dieser ersten Vorstellung eine Reliefplastik ent-
wickelt hätte, vielleicht in ähnlichen Vorstel-
lungsvorgängen, wie sie vorhin entwickelt wur-
den, vielleicht aber auch in glatterem Ablauf,
da diese Vorstellung sich von selbst in ein be-
stimmtes Steinformat zu fügen scheint. Um zu
zeigen, wie leicht sich immerhin ein solcher
Vorstellungsgang abspielen kann, fügen wir hier
ein weiteres Relief einer knieenden Frau mit
der ersten Studienzeichnung ein, bei dem die
Figur selbst nur geringe Wandlungen durchge-
macht hat, wogegen die Bedeutung der Schilf-