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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 39.1916-1917

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Corwegh, Robert: Von der Kunst des Dekorierens
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https://doi.org/10.11588/diglit.8535#0440

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Von der Kunst des Dekorierens.

Dekorierens wissen unsere Hausfrauen diese
Kunst wohl zu üben und aus schöpferischem
Instinkt anzuwenden. Dem Weiß der gedeckten
Tafel geben sie eigenes Licht durch dazwischen
gestelltes Silber oder Kristall und verleihen
seiner Reinheit Bedeutung mit dem Farbenfleck
bunter Blumen oder eines gestickten Mittel-
stücks. Die langweilige Linie der zur Ruhe
einladenden Chaiselongue beleben sie durch
die Buntheit darüber gebreiteter Kissen und
Decken. — Aus diesen Anfängen erwuchs die
heutige Kunst des Dekorateurs für schwierigere

Aufgaben. Nicht Neuschöpfung gibt es dabei,
sondern Nachschöpfung, Ausnutzung des Vor-
handenen, stets unter dem Gesichtspunkt, die
Wohnlichkeit zu heben, und das schöne Einzel-
stück nicht zu unterdrücken. Die Kunst des
Dekorierens ist vor allem die echte Kunst der
Frau. — Wer jemals die Duse als Kameliendame
in eine Vase Blumen einordnen sah, der weiß,
wie sich unter Frauenhänden Buntheit in Har-
monie löst, der lernte das Geheimnis der Kunst
des Dekorierens am zartesten Objekt, an leben-
den Blüten, entdecken..... robert corwegh.

professor
otto prutscher-
wien.

»leuchter in messing getrieben« ausfuhrg: wiener werkstatte.
 
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