Erinnerung an Gustav Schönleber.
Unbedeutenden. Das Sinnliche, das zugrunde
lag, war von Anmut und Ruhe gehalten. Ich
habe denselben humanistischen, um nicht zu
sagen griechischen Hauch in dem Karlsruher
Hause des Künstlers immer wieder gefunden.
Nur als einen Vorzug konnte man es rechnen,
daß das Künstlerische Schönlebers und seiner
Umwelt von Diskretion umgeben war. Wurde
in den Dünen oder sonst von Kunst gesprochen,
dann so krampflos, so ohne Gewaltsamkeit, daß
aus dem Besonderen, das die Kunst während
des vergangenen Jahrhunderts geworden ist,
wieder etwas Selbstverständliches wurde: etwas
Natürliches und durch sich selber rhythmisch
Abgemessenes wie Schlafen, Essen, Trinken
und Spazierengehen oder ein Bad in den Wel-
len von La Panne. Dies ist die Art, wie das
Künstlerische vorhanden und entscheidend war;
so gab das Künstlerische dem Leben Versmaß
und einen Sinn, dem Übertreibung fremd blieb.
Wahr ist freilich, daß damit nicht alles gesagt
wird. Dieser Lebenston war eine natürliche
gute Form, die in diesem Hause jeder dem an-
dern gegenüber, vor allem der Meister gegen-
über den Seinen und den Gästen, sich ohne
weiteres auferlegte, oder die dort jeder, da ein
Unbedeutenden. Das Sinnliche, das zugrunde
lag, war von Anmut und Ruhe gehalten. Ich
habe denselben humanistischen, um nicht zu
sagen griechischen Hauch in dem Karlsruher
Hause des Künstlers immer wieder gefunden.
Nur als einen Vorzug konnte man es rechnen,
daß das Künstlerische Schönlebers und seiner
Umwelt von Diskretion umgeben war. Wurde
in den Dünen oder sonst von Kunst gesprochen,
dann so krampflos, so ohne Gewaltsamkeit, daß
aus dem Besonderen, das die Kunst während
des vergangenen Jahrhunderts geworden ist,
wieder etwas Selbstverständliches wurde: etwas
Natürliches und durch sich selber rhythmisch
Abgemessenes wie Schlafen, Essen, Trinken
und Spazierengehen oder ein Bad in den Wel-
len von La Panne. Dies ist die Art, wie das
Künstlerische vorhanden und entscheidend war;
so gab das Künstlerische dem Leben Versmaß
und einen Sinn, dem Übertreibung fremd blieb.
Wahr ist freilich, daß damit nicht alles gesagt
wird. Dieser Lebenston war eine natürliche
gute Form, die in diesem Hause jeder dem an-
dern gegenüber, vor allem der Meister gegen-
über den Seinen und den Gästen, sich ohne
weiteres auferlegte, oder die dort jeder, da ein