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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 67.1930-1931

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Ankwicz-Kleehoven, Hans: Entwürfe für Druckstoffe und Tapeten
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https://doi.org/10.11588/diglit.7202#0154

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Entwürfe für Druckstoffe und Tapeten

Wettbewerben für Tischdecken- und Kissen-
platten-Entwürfe zweimal hintereinander den
2. Preis. Die Österreichische Tabakregie ver-
wertete ihre Packung-Ideen für Zigaretten.

Maria Lucia Stadlmayer gelangte bereits im
Alter von 15 Jahren an die Wiener Kunstge-
werbeschule, absolvierte den Jugendkunstkurs
Prof. Cizeks, hierauf die Klassen Schufinsky,
Böhm und Josef Hoffmann, wo sie als Kol-
legin Elsa Engels mehrere Jahre arbeitete und
am Schlüsse ihrer Studien mit dem Staats-
preis ausgezeichnet wurde. Eine dreimonatige
Tätigkeit in der „Wiener Werkstätte" wurde
durch einen längeren Aufenthalt in Holland
unterbrochen. Zurückgekehrt zeichnete sie
Stoffmuster für holländische und schweizerische
Firmen, sowie für J. Backhausen und Ph. Haas
in Wien. Ihr Firmenzeichen für die Textilfabrik
Bernhard Altmann wurde preisgekrönt.

Im Herbst 1927 fand in Como eine von der
italienischen Seidenindustrie veranstaltete Preis-
konkurrenz für Krawattenstoffe statt, an der
sich Elsa Engel-Mainfelden und Maria Lucia
Stadlmayer unter einem Kennwort beteiligten.
Ihre Einsendung erhielt den 6. Preis und dieser
erste gemeinsame Erfolg ermunterte die beiden
Freundinnen, die nach dem Verlassen der
Schule auch Ateliergenossinnen geworden

waren, zu weiterer Arbeitsgemeinschaft. Beim
nächsten von einer amerikanischen Firma ausge-
schriebenen Krawattenstoff-Wettbewerb (1929)
trugen sie bereits den 3. und 4. Preis davon,
und als die deutsch-mährische Firma Norbert
Langer im Dezember 1929 sechs beträchtliche
Geldpreise für die besten Tischdecken-Entwürfe
verhieß, fielen die ersten fünf Preise sämtlich
den beiden Hoffmann-Schülerinnen zu, deren
Sehnsucht, Paris kennen zu lernen, damit eine
unverhofft rasche Erfüllung fand. Nicht minder
glücklich waren sie bei der Tischtücher-Kon-
kurrenz der Vorarlberger Textilfirma Herrbur-
ger & Rhomberg, wo sie insgesamt acht Preise,
darunter einen ersten und zwei zweite, erzielten.
Seitdem haben sie sich auch auf andern Ge-
bieten gemeinsam betätigt, einen Laden und
ein Kinderzimmer mit dekorativen Malereien
versehen und Tapeten für die Norddeutsche
Tapetenfabrik Hölscher & Breimer (Langenhagen
vor Hannover) entworfen. In ihren Textilmustern
suchen Elsa Engel und Maria Stadlmayer der
Harmonie der Fläche Ausdruck zu geben, sie
streben nach Einheitlichkeit und Einfachheit,
bevorzugen durchgehende Motive und möchten
in der Farbengebung jene diskreten und feinen
Töne erreichen, die alten englischen und in-
dischen Kattunen eigen sind. dr. hans v. ankwicz.

maria lucia
stadlmayer
elsa engel-
mainfelden
 
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