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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 67.1930-1931

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Ehrendorfer-Skarica, Fini: Der 70. Geburtstag von Dr. Alexander Koch
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https://doi.org/10.11588/diglit.7202#0229

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Der jo. Geburtstag von Dr. Alexander Koch

natürliche Anlage. Es ist der schöpferische
Geist, der immer wieder mit neuer Vorstellung
Glied an Glied reiht, nie aufhörend zu gestalten,
erfüllt von dem Wunschbild einer Schönheit,
die ihm als letzte Vollendung vorschwebt. Aus
ihr erklärt sich auch die große Wirksamkeit
Alexander Koch's auf die Geschmackskultur
unserer Zeit. So verstehen wir auch nur, wie
ein Einziger ein solch riesiges Werk schaffen
konnte, das in Tausenden von Dokumenten in
allen Erdteilen verankert ist."

Professor Dr. Ernst Vetterlein-Han-
noverfragt: „Alexander Koch — Siebenzig Jahre
alt??" — und feiert dann in schwungvollen
Versen den Jubilar unter den Stichworten:
„Allzeit ein Seher — Allzeit ein Kämpfer
— Allzeit ein Sieger — Allzeit ein Jüngling!"

Der Maler Professor Josef Eberz-Mün-
chen rühmt es, daß hier „ein Leben „pro arte"
die schönsten Früchte gezeitigt habe" und fügt
seinen Ausführungen hinzu:

„Mit nimmer müder Hand und sicherem Ge-
fühl haben Sie Baustein zu Baustein gefügt und
der Nation zu bleibendem Andenken das Mo-
nument der Deutschen Kunst und Dekoration
geschenkt. Die „Deutsche Kunst und Deko-
ration" steht heute in ihrer kulturellen Be-
deutung außerhalb jeder Diskussion."

Die Wiener „Bimini-Werkstätten" fassen
ihr Urteil über Alexander Koch in den lapida-
ren Worten zusammen:

.....Weg und Aufstieg des neuen Kunst-
handwerks ist und bleibt unlösbar mit dem
Namen Alexander Koch verknüpft, als dem des
besten Mentors in deutschen Landen."

Unter den bemerkenswerten zahlreichen Gra-
tulanten des Auslandes findet der Maler M.
Gromaire-Paris die für die Auffassung weiter
Pariser Kunstkreise charakteristische Prägung:

„Meine besten Wünsche für Alexander Koch,
dessen Werk man ob seiner weittragenden
europäischen Bedeutung nur bewundern kann."

Ein in seiner Schlichtheit und menschlichen
Noblesse herzbewegendes Dokument stellt das
Schreiben des berühmten englischen Architek-
ten B a rry P a rk er dar. Es lautet:

„An Ihrem 70. Geburtstage bereitet mir sehr
große Freude die Erinnerung, wie lange dauernd
und sehr angenehm die Zusammenarbeit zwi-
schen Ihnen und mir gewesen ist, im Schaffen
für Ziele, die uns beiden am Herzen liegen, —
und die Tatsache, daß diese Zusammenarbeit
während der Kriegsjahre nicht unterbrochen
wurde. Diese Tatsache scheint darzutun, wie
verwandte Bestrebungen und gegenseitige Sym-
pathie zwischen Männern verschiedener Natio-
nen das übergehen und aufheben können, was

sich in den Beziehungen zwischen den Nationen
ergeben mag, denen sie angehören.

Ich bin erfüllt von Glückwünschen für Sie,
zu Ihrem 70. Geburtstag und für die Arbeit, die
Sie in der Welt getan haben."

Als eine Stichprobe, wie auch in Industrie
und Handelskreisen das Werk Alexander Kochs
gewürdigt wird, mögen einige Sätze aus dem
Briefe von Caspar Wolff, dem Vorsitzenden
des „Hauptvereins Deutscher Tapetenhändler"
angeführt werden:

„ . . . . Ihr offener Blick für alles Schöne,
Ihr warmes Herz für die Kunst und die Kunst-
beflissenen, Ihr Wagemut und Ihre Energie
haben Ihnen den Lebensweg vorgezeichnet und
Sie auf den Platz geführt, auf dem Sie heute
stehen: Führer, Berater und Förderer auf allen
Gebieten der Kunst und des Kunsthandwerks.
Wenn heute das Verständnis für Kunst und
Künstler Vielen Allgemeingut geworden ist, so
ist das vielfach Ihrer publizistischen Tätigkeit
in Wort und Bild zu verdanken.

Daß Sie daneben auch der für die Interessen
des Tapetenhandels und der Tapeten-Industrie
tätigen Organisation zielbewußte Unterstützung
haben angedeihen lassen, dessen erinnere ich
mich am heutigen Tage ganz besonders." —

Der 70. Geburtstag Alexander Kochs hat
erneut bewiesen, daß hier ein wichtiges Stück
deutscher Arbeit sich durchgesetzt hat und
imponierend vor aller Welt dasteht. In der
herzhaften, begeisterten Anerkennung, die
das Werk Alexander Kochs am 9. November
gefunden hat (wozu sich noch die Stimmen
der In- und Auslandspresse gesellen), liegt ein
Grund zu solidarischer Mitfreude für Viele.
Denn deutsch sind die Gedanken und Gesin-
nungen, aus denen die große Sache der künst-
lerischen und kunstgewerblichen Erneuerung
in den 90 er Jahren erwuchs — deutsch ist die
Tatkraft, womit diese Sache durch die Zeit-
schriften und Bücher, durch den persönlichen
Eingriff und die unerschöpflichen Anregungen
Alexander Kochs gefördert wurde.

Aus der langen Reihe der übrigen Gratu-
lanten seien folgende Namen noch hervorge-
hoben: Professor Paul Griesser, Bielefeld. Pro-
fessor Cesar Klein, Berlin. Theophile Robert,
St.Blaise. Professor Ulrich Hübner, Berlin. Pro-
fessor Karl Hofer, Berlin. Maurice de Vlaminck.
Professor Bernhard Pankok, Stuttgart. Profes-
sor Bertold Löffler. Josua L. Gampp, Berge-
dorf. Ludwig Gies, Berlin. Architekt Paul Läszlö,
Stuttgart. A. H. Pellegrini, Basel. Käte Louise
Rosenstock, Leipzig. Fini Skarica, Wien. Pro-
fessor Max Unold, München. Georg Schrimpf,
München. Josef Bato, Berlin. Professor Friedr.
 
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