UELZEN - STADTGEBIET
Die Karte umfaßt nahezu das gesamte bebau-
te Stadtgebiet Uelzens mit Ausnahme der
westlich des Sternplatzes und östlich des Ost-
ringes anschließenden Wohngebiete aus dem
20. Jh. Deutlich hebt sich in der Mitte das Oval
des dicht bebauten historischen Ortskernes
ab, dessen mittelalterlicher Stadtgrundriß in-
nerhalb der von 1381 bis 1788 durch die
Stadtmauer markierten Grenzen weitgehend
unverändert blieb. Der Stadtkern und angren-
zende Bereiche werden auf dem folgenden
Blatt im Maßstab 1:5 000 dargestellt und erläu-
tert.
Von den drei T-förmig angeordneten breiten
Hauptstraßen des Stadtkernes führt die Gude-
straße nach Osten über die Ilmenau und mün-
det östlich des Flusses in einen Wegefächer,
der in ähnlicher Form wohl schon im Mittelalter
vorhanden war. Die von dem später soge-
nannten Hammersteinplatz zu den Dörfern
östlich und südlich Uelzens ausstrahlenden
Straßen bilden das Gerüst des Straßennetzes
dieses Stadtteils. Der Bereich um den Ham-
mersteinplatz, wo sich die Wohnhäuser aus
der Zeit der zunächst noch unplanmäßigen
Besiedlung des neuen Stadtteiles, der ersten
Hälfte des 19. Jh., konzentrieren, ist aisdenk-
malpflegerischer Interessenbereich anzu-
sehen. Zwischen Lindenstraße und Olden-
städter Straße zeichnet sich das Raster der
bei der Verkoppelung 1871 erschlossenen
neuen Straßen ab. Massive Wohnhäuser aus
der Zeit vom Ende des 19. Jh. bis zum Ersten
Weltkrieg machen den größten Teil der Be-
bauung aus. Als Einzeldenkmale sind jedoch
überwiegend Zeugen aus der Zeit vor der Ver-
koppelung ausgewiesen, z.B. Fachwerkbau-
ten aus der ersten Hälfte des 19. Jh. Dazu
kommen zwei Sakralbauten, die Getrudenka-
pelle unmittelbar an der Ilmenau (1511) und
die Friedhofskapelle (1911) auf dem 1799 an-
gelegten Friedhof. Die einzige denkmalwerte
Gruppe bilden die Wohnhäuser um den Fried-
rich-Ebert-Platz aus den Zwanziger Jahren
dieses Jahrhunderts. Aus der gleichen Zeit
stammt die Bebauung des angegliederten
dankmalpflegerischen Interessenbereiches.
1864 bis 1866 wurde das Gebiet zwischen
dem 1847 angelegten Eisenbahnhof und der
Altstadt planmäßig parzelliert und durch ra-
sterförmig angeordnete Straßen erschlossen.
Die Straßen verlaufen zumeist parallel zu der
Hoefftstraße als Verbindung zwischen dem
damaligen Bahnhofsgebäude und der Lüne-
burger Straße bzw. parallel zu den Bahnanla-
gen. Wegen seines planvollen Straßenrasters
und der überwiegend aus der Zeit bis zum Er-
sten Weltkrieg stammenden Wohnbebauung
beansprucht die damalige erste Stadterweite-
rung denkmalpflegerisches Interesse.
In dem Stadtteil fallen vier größere Gruppen
auf. Das ehemalige Stadtkrankenhaus (1870)
an der Stelle des mittelalterlichen St. Viti-
Hospitals mit der kleinen gotischen Kapelle
(1406) an der Ebstorfer Straße, das ehemali-
ge Realgymnasium (1904) und die ehemalige
Präparandenanstalt (1907) an der Schiller-
straße besitzen neben ihrer ortsgeschichtli-
chen Bedeutung als öffentliche Bauten auch
baugeschichtlichen Wert. Neben bemerkens-
werten einzelnen Wohnhäusern in dem Viertel
sind eine Reihe repräsentativer villenartiger
Gebäude an der Hoeftstraße als Gruppe bau-
licher Anlagen ausgewiesen. Die denkmal-
werten Wohngebäude stammen überwiegend
aus der Zeit von 1895 bis 1915.
Zwischen dem ehemaligen Stadtkrankenhaus
und der ehemaligen Papiermühle an der Ilme-
nau liegt das kleinere Johnsburgviertel, das
1871 verkoppelt wurde.
Der südlich der Bahnhofstraße gelegene
Stadtteil wurde 1883 erschlossen. Neben eini-
gen gestalterisch bemerkenswerten Villen an
der Ringstraße sind weitere öffentliche Ge-
bäude erhaltenswert, so die Gruppe von
Amtsgericht und Gefängnis (1858/1901) an
der Veerser Straße, das Postamt (1896) an
der Bahnhofstraße, die Schule (1889) an der
Taubenstraße und die Katholische Erlöser-
Kirche mit ihrem Pfarrhaus (1905) an der Ale-
winstraße. Das aus der Verkoppelung des
Jahres 1883 stammende großflächige Stra-
ßenraster wurde im 20. Jh. z.T. unterteilt.
Die Bahnhofsanlagen bildeten bis zum Ersten
Weltkrieg die westliche Bebauungsgrenze.
Von baugeschichtlichem Wert ist vor allem
das Empfangsgebäude (1886). Dazu kom-
men die Gebäude der nördlich des Bahnhofs
errichteten städtischen Versorgungsbetriebe,
des Wasserwerkes (1900) und des Elektrizi-
tätswerkes (1919). Einen denkmalpflegeri-
schen Interessenbereich bildet der nach dem
Ersten Weltkrieg planmäßig erschlossene und
parzellierte neue Siedlungsbereich zwischen
der Ebstorfer Straße und der Sternstraße. Ein-
zelne Gebäude in zeittypischer Gestaltung an
der Linsingenstraße und am Baumschulen-
weg sowie zwei ältere Villen sind als Einzel-
denkmale oder kleinere Gruppen ausgewie-
sen.
Kartengrundlage: Deutsche Grundkarte 1:5000, 3029/2, 3029/3, 3029/7, 3029/8, verkleinert auf 1:10000.
Vervielfältigungserlaubnis erteilt am 3. 7. 84, AZ 1291/84, durch den Herausgeber,
Katasteramt Uelzen.
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Die Karte umfaßt nahezu das gesamte bebau-
te Stadtgebiet Uelzens mit Ausnahme der
westlich des Sternplatzes und östlich des Ost-
ringes anschließenden Wohngebiete aus dem
20. Jh. Deutlich hebt sich in der Mitte das Oval
des dicht bebauten historischen Ortskernes
ab, dessen mittelalterlicher Stadtgrundriß in-
nerhalb der von 1381 bis 1788 durch die
Stadtmauer markierten Grenzen weitgehend
unverändert blieb. Der Stadtkern und angren-
zende Bereiche werden auf dem folgenden
Blatt im Maßstab 1:5 000 dargestellt und erläu-
tert.
Von den drei T-förmig angeordneten breiten
Hauptstraßen des Stadtkernes führt die Gude-
straße nach Osten über die Ilmenau und mün-
det östlich des Flusses in einen Wegefächer,
der in ähnlicher Form wohl schon im Mittelalter
vorhanden war. Die von dem später soge-
nannten Hammersteinplatz zu den Dörfern
östlich und südlich Uelzens ausstrahlenden
Straßen bilden das Gerüst des Straßennetzes
dieses Stadtteils. Der Bereich um den Ham-
mersteinplatz, wo sich die Wohnhäuser aus
der Zeit der zunächst noch unplanmäßigen
Besiedlung des neuen Stadtteiles, der ersten
Hälfte des 19. Jh., konzentrieren, ist aisdenk-
malpflegerischer Interessenbereich anzu-
sehen. Zwischen Lindenstraße und Olden-
städter Straße zeichnet sich das Raster der
bei der Verkoppelung 1871 erschlossenen
neuen Straßen ab. Massive Wohnhäuser aus
der Zeit vom Ende des 19. Jh. bis zum Ersten
Weltkrieg machen den größten Teil der Be-
bauung aus. Als Einzeldenkmale sind jedoch
überwiegend Zeugen aus der Zeit vor der Ver-
koppelung ausgewiesen, z.B. Fachwerkbau-
ten aus der ersten Hälfte des 19. Jh. Dazu
kommen zwei Sakralbauten, die Getrudenka-
pelle unmittelbar an der Ilmenau (1511) und
die Friedhofskapelle (1911) auf dem 1799 an-
gelegten Friedhof. Die einzige denkmalwerte
Gruppe bilden die Wohnhäuser um den Fried-
rich-Ebert-Platz aus den Zwanziger Jahren
dieses Jahrhunderts. Aus der gleichen Zeit
stammt die Bebauung des angegliederten
dankmalpflegerischen Interessenbereiches.
1864 bis 1866 wurde das Gebiet zwischen
dem 1847 angelegten Eisenbahnhof und der
Altstadt planmäßig parzelliert und durch ra-
sterförmig angeordnete Straßen erschlossen.
Die Straßen verlaufen zumeist parallel zu der
Hoefftstraße als Verbindung zwischen dem
damaligen Bahnhofsgebäude und der Lüne-
burger Straße bzw. parallel zu den Bahnanla-
gen. Wegen seines planvollen Straßenrasters
und der überwiegend aus der Zeit bis zum Er-
sten Weltkrieg stammenden Wohnbebauung
beansprucht die damalige erste Stadterweite-
rung denkmalpflegerisches Interesse.
In dem Stadtteil fallen vier größere Gruppen
auf. Das ehemalige Stadtkrankenhaus (1870)
an der Stelle des mittelalterlichen St. Viti-
Hospitals mit der kleinen gotischen Kapelle
(1406) an der Ebstorfer Straße, das ehemali-
ge Realgymnasium (1904) und die ehemalige
Präparandenanstalt (1907) an der Schiller-
straße besitzen neben ihrer ortsgeschichtli-
chen Bedeutung als öffentliche Bauten auch
baugeschichtlichen Wert. Neben bemerkens-
werten einzelnen Wohnhäusern in dem Viertel
sind eine Reihe repräsentativer villenartiger
Gebäude an der Hoeftstraße als Gruppe bau-
licher Anlagen ausgewiesen. Die denkmal-
werten Wohngebäude stammen überwiegend
aus der Zeit von 1895 bis 1915.
Zwischen dem ehemaligen Stadtkrankenhaus
und der ehemaligen Papiermühle an der Ilme-
nau liegt das kleinere Johnsburgviertel, das
1871 verkoppelt wurde.
Der südlich der Bahnhofstraße gelegene
Stadtteil wurde 1883 erschlossen. Neben eini-
gen gestalterisch bemerkenswerten Villen an
der Ringstraße sind weitere öffentliche Ge-
bäude erhaltenswert, so die Gruppe von
Amtsgericht und Gefängnis (1858/1901) an
der Veerser Straße, das Postamt (1896) an
der Bahnhofstraße, die Schule (1889) an der
Taubenstraße und die Katholische Erlöser-
Kirche mit ihrem Pfarrhaus (1905) an der Ale-
winstraße. Das aus der Verkoppelung des
Jahres 1883 stammende großflächige Stra-
ßenraster wurde im 20. Jh. z.T. unterteilt.
Die Bahnhofsanlagen bildeten bis zum Ersten
Weltkrieg die westliche Bebauungsgrenze.
Von baugeschichtlichem Wert ist vor allem
das Empfangsgebäude (1886). Dazu kom-
men die Gebäude der nördlich des Bahnhofs
errichteten städtischen Versorgungsbetriebe,
des Wasserwerkes (1900) und des Elektrizi-
tätswerkes (1919). Einen denkmalpflegeri-
schen Interessenbereich bildet der nach dem
Ersten Weltkrieg planmäßig erschlossene und
parzellierte neue Siedlungsbereich zwischen
der Ebstorfer Straße und der Sternstraße. Ein-
zelne Gebäude in zeittypischer Gestaltung an
der Linsingenstraße und am Baumschulen-
weg sowie zwei ältere Villen sind als Einzel-
denkmale oder kleinere Gruppen ausgewie-
sen.
Kartengrundlage: Deutsche Grundkarte 1:5000, 3029/2, 3029/3, 3029/7, 3029/8, verkleinert auf 1:10000.
Vervielfältigungserlaubnis erteilt am 3. 7. 84, AZ 1291/84, durch den Herausgeber,
Katasteramt Uelzen.
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