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Lucka, Wilhelm [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 27): Landkreis Uelzen — Braunschweig, 1984

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https://doi.org/10.11588/diglit.44438#0146
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tung als erkennbarer Teil des mittelalterlichen
„Hessenkarrenweges“ von Lüneburg nach
Celle. Die Obstbaumallee macht ihn zum
landschaftsprägenden Element.
SCHWIENAU-STADORF

Stadorf liegt unmittelbar östlich an der
Schwienau. Den Ortskern mit acht alten Höfen
durchzieht ein Netz gerader Straßen, das in
dieser planvollen Form erst im Zuge der Ver-
koppelung in der 1. Hälfte des 19. Jh. ausge-
baut wurde. Die Hauptachse verläuft parallel
zur Schwienau und verbindet Ebstorf mit Ger-
dau. Die Höfe sind weitläufig auf großzügigen
Grundstücken angeordnet und von Baum-
gruppen umgeben. Wohnwirtschaftsgebäude
bzw. Wohnhäuser in Ziegelmauerwerk sind
üblich. Bemerkenswert ist das Wohnhaus
Nr. 8 (1907) wegen seines Eingangsvorbaus.
Zum östlichen Ortsausgang der Hauptstraße
entstand nach 1900 eine Gruppe recht an-
sprechend gestalteter traufständiger massi-
ver Wohnhäuser. Besonders reichhaltig orna-
mentiert ist Nr. 17 (1907).

&

Schwienau-Stadorf, Nr. 8, 1907


Schwienau-Stadorf, Nr. 17,1907


SOLTENDIECK

Das Dorf Soltendieck wird durch die Bahn-
strecke von Uelzen in den Landkreis Lüchow-
Dannenberg (früher nach Salzwedel), durch
einen kleinen Wasserlauf und eine größere
Kiesgrube zergliedert. Nichts läßt heute die
vor dem Ortsbrand von 1898 vorhandene
Rundlingsanlage im Bereich südwestlich des
Straßendreiecks Alte Dorfstraße/Hauptstraße
erkennen. Nur wenige bäuerliche Wohn- und
Wirtschaftsgebäude aus der Wiederaufbau-
zeit sind innerhalb der schlichten kleinstädti-
schen Wohnbebauung zurückgeblieben. Zu
den im Zusammenhang mit dem Bahnhof ent-
standenen Gebäuden gehört das Gasthaus
an der zentralen Kreuzung des Ortes (Bahn-
hofstr. 2, ca. 1905), ausgeführt in dem damals
neuartigen Kalksandsteinmauerwerk mit Zie-
gelgliederungen.
SOLTENDIECK-BOCKOLT

Das Rundlingsdorf Bockolt wird dreiseitig von
einer Straße umschlossen, auf die die Wege
aus der Umgebung treffen und z.T. auf den

ovalen Dorfplatz weitergeführt werden. Den
Ortseingang von Norden markiert eine Grup-
pe alter Eichen, zwischen zwei Fachwerkge-
bäuden hindurch wird dann der ovale Dorf-
platz betreten, den die Hauptgebäude der
neun Höfe umgeben. Dazu gehören vor allem
giebelständige jüngere Vierständerbauten
(Nr. 2, 1870; Nr. 5, 1871; Nr. 11, 1882). Ein
kleiner Zweiständerbau (Nr. 3, 1804) ist das
einzige ältere Haupthaus in der Runde. Späte-
re Ersatzbauten wurden mit einem traufstän-
digen Wohnteil an der Straße errichtet wie der
Ziegelbau Nr. 7 (1905). Verschiedene Einfrie-
digungen und Bäume an den Hofeinfahrten
verstärken den Eindruck räumlicher Ge-
schlossenheit.

SOLTENDIECK-HEUERSDORF

Heuersdorf ist ein kleines Rundlingsdorf im
Winkel zwischen dem Kattiener Bach und der
Esterau. Im Ortskern sind mehrere z.T. verän-
derte Hallenhäuser des 19. Jh. und neuere
Wirtschaftsgebäude giebelständig auf dem
erschließenden Stichweg und seine platzarti-
ge Erweiterung ausgerichtet.

Soltendiek-Bockolt, Nr. 2,1870


Soltendiek-Bockolt, Nr. 3, 1804


Soltendiek-Bockolt, Dorfplatz nach Norden


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